FOMO in vollem Gange
DAX: Angst vor Volmageddon 2.0 wächst – neue Marktschmelze voraus?
Während der deutsche Leitindex in dieser Woche auf ein neues Allzeithoch geklettert ist, warnen Marktteilnehmer vor einem Volmageddon 2.0.
- DAX erreicht neues Allzeithoch, aber Warnung vor Volmageddon 2.0
- VDAX NEW auf niedrigstem Stand seit 2017 - Gefahr steigt
- Rückkehr zu Short-Volatilitätsstrategien birgt Risiko für Märkte
Thomas Altmann, von QC Partners kommentiert am Freitag in seinem morgendlichen Ausblick: "Der gestrige Rekord wurde von den bisher höchsten Handelsumsätzen in dieser Woche begleitet. Das zeigt, wie groß Optimismus und Kaufbereitschaft weiterhin sind. Trotz eines Kursgewinns von 8,5 Prozent seit Jahresbeginn scheint die Angst, weitere Kursgewinne zu verpassen weiterhin größer zu sein als die Angst vor Kursverlusten."
Der VDAX NEW, der die zukünftig erwarteten Schwankungen misst, ist gestern auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2017 gefallen, so Altmann weiter. Die historische Volatilität für 90 Kalendertage sei gestern sogar auf ein neues Allzeittief gefallen.
Allerdings könnte das ein erstes gefährliches Zeichen sein. Wie Altmann ausführt, endete 1992 die bislang niedrigste Volatilität in Kursverlusten von 21 Prozent. Dann kam Ende 2017, laut Altmann die bislang zweitniedrigste Volatilität, auf die ein schwacher Jahresauftakt 2018 folgte. Der Volatilitätsschock 'Volmageddon' Anfang Februar 2018 löste eine Marktschmelze aus und führte beim DAX zu Kursverlusten von 14 Prozent.
Der S&P 500 crashte innerhalb von zwei Wochen um zwölf Prozent und vernichtete Milliarden von US-Dollar. Was genau war passiert? Händler hatten sich in eine Reihe von ETFs gestürzt, die den umgekehrten Wert der Marktvolatilität abbilden sollten (und im Wesentlichen auf einen ruhigen Markt setzten). Als die Volatilität im Februar 2018 anstieg, wurden diese Strategien zunichte gemacht. Am 5. Februar 2018 ging ein Volatilitäts-ETN namens VelocityShare Daily Inverse VIX Short Term ETN inmitten eines Anstiegs der Marktvolatilität pleite und riss in einem Flash Crash fast zwei Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten der Anleger mit sich.
"Das wiedererwachte Interesse an Short-Volatilitätsstrategien stellt hier erneut ein Risiko für die breiteren Märkte dar, da ein negativer Katalysator eindeutig einen folgenschweren, derivategetriebenen Ausverkauf am breiteren Aktienmarkt auslösen kann, wie wir ihn 2018 gesehen haben", warnte Tom Essaye, Gründer und Präsident von Sevens Report Research Essaye, bereits Mitte Februar. Und weiter: "Die Gefahr der Volatilität im Jahr 2024 wird zunehmen."
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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