Earnings Preview
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Das sind die Top 10 der diese Woche wichtigsten US-Quartalszahlen – Teil 1
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0 KommentareDiese zehn in der aktuellen Woche (KW18) anstehenden US-Quartalszahlen müssen Anleger kennen: Herausforderungen, Erwartungen und die aktuell eingepreisten Kursreaktionen – alles auf einen Blick!
Nach vier von sieben Magnificent-Seven-Werten und 500 weiteren Unternehmen, die ihre Quartalsergebnisse vorgestellt haben, war die vergangene Woche die erste der beiden Höhepunkt-Wochen der aktuellen Berichtssaison.
Mit Amazon und Apple stehen in der aktullen Woche zwei weitere Titel der glorreichen Sieben an – insgesamt werden die Geschäftsberichte von über 900 US-Unternehmen erwartet.
Im wallstreetONLINE Earnings Preview werden daher noch einmal nicht fünf, sondern gleich zehn besonders vielbeachtete Termine vorgestellt, aufgeteilt auf zwei Teile. Teil 1 mit den Tagen Montag und Dienstag lesen Sie hier, Teil 2 mit den Tagen Mittwoch bis Freitag finden Sie unter diesem Link.
Montag, 29. April: MicroStrategy
Der erneute Bullenmarkt bei Kryptowährungen hat Bitcoin-Sammler MicroStrategy im abgelaufenen Quartal nicht nur eine sensationelle Kursperformance, sondern auch jede Menge Aufmerksamkeit eingebracht – vor allem die der Short-Seller, die darauf gewettet haben, dass sich die Bewertungslücke zwischen dem Börsenwert des Unternehmens und dem Wert der gehaltenen Bitcoin schließen würde. Diese betrug zeitweise einen zweistelligen Milliardenbetrag.
Ihre Rechnung haben die Shorties aber ohne die Hartnäckigkeit der Anleger der Aktie gemacht, sodass das Papier zwischenzeitlich auf 1.999,99 US-Dollar gestiegen war. Aktuell sind in der Aktie die Bären am Drücker, gegenüber ihrem Rekordhoch hat das Papier inzwischen 38 Prozent an Wert eingebüßt. Die zuletzt gemeldete Short-Quote lag aber bei immer noch stattlichen 23 Prozent aller ausstehenden Anteile.
Sofern das Unternehmen mit seinem Quartalsbericht also überzeugen kann, könnte hier der nächste Short-Squeeze starten. Erwartet wird ein Umsatz in Höhe von 121,4 Millionen US-Dollar sowie ein Fehlbetrag von -0,13 US-Dollar pro Aktie – das allerdings bezieht sich nur auf das vernachlässigbare Software-Geschäft. Wichtiger dürften die Angaben über die gehaltenen Krypto-Assets sowie das Timing der jüngsten Bitcoin-Käufe und deren Einstiegskurse werden.
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Für die Aktie von MicroStrategy ist eine Kursbewegung von 11,6 Prozent eingepreist. Das Sentiment wird von Call-Optionen bestimmt, die mit einem Anteil von 69 Prozent vertreten sind. Die gefragteste Optionen allerdings, der Call bei 3.800 US-Dollar dürfte eine Leerverkaufsposition sein. Um diesen bereinigt sind Händler also etwas weniger optimistisch, aber noch immer in der Mehrzahl.
Dienstag, 30. April: Amazon
Die starken Geschäftsberichte von Alphabet und Microsoft dürften die Erwartungen gegenüber den Quartalszahlen von Amazon noch einmal erhöht haben. Erstens dürften sich Anleger auch bei Amazon ein starkes Wachstum in der Cloud-Sparte Amazon Web Services erhoffen.
Zweitens setzt die Einführung einer Cashdividende durch Alphabet Amazon unter Druck, sich ebenfalls etwas einfallen zu lassen, das Vertrauen seiner Anleger zu belohnen. Unter den Glorreichen Sieben ist Amazon neben Tesla inzwischen der einzige Titel, der noch keine Dividende zahlt – selbst Nvidia schüttet aus, auch wenn es nur 4 Cent pro Quartal sind.
Hierfür allerdings müsste Amazon weitere Schritte bei der Profitabilität und beim operativen Gewinn gemacht haben. Neben einem guten Ergebnis im margenstarken Cloud-Geschäft ist hierfür vor allem ein Vorankommen bei Effizienz und Einsparungsbemühungen nötig. Ähnlich wie Mark Zuckerberg in 2023 hat Amazon inzwischen ebenfalls ein Year of Efficency versprochen.
Beim Umsatz wird gegenüber dem Vorjahreswert von 127,4 Milliarden US-Dollar ein Anstieg von 11,9 Prozent auf 142,5 Milliarden US-Dollar erwartet, der Gewinn soll auf 0,83 US-Dollar pro Anteilsschein klettern, was einen Anstieg von 167 Prozent bedeuten würde.
Bei der Aktie von Amazon setzt die Mehrheit der Optionshändler auf steigende Kurse, die Call-Quote liegt bei 66 Prozent. Für die Kursreaktion ist eine Bewegung von bis zu 7,6 Prozent eingepreist, das ist etwas mehr als der Durchschnitt von 7 Prozent, mit dem sich die Aktie in den vergangenen Quartalen bewegt hat. Zuletzt ging es für das Papier dreimal infolge bergauf. Hält die Serie?
Dienstag, 30. April: AMD
Es droht Ärger: Wenn diese Berichtssaison ebenso verläuft, wie bereits die vergangene, dann sollten sich Anleger in der Aktie von AMD nach den Zahlen auf Verluste einstellen.
Grund hierfür ist, dass schon im vergangenen Quartal die Zahlen von Mitbewerber Intel indikativ auch für den Geschäftsbericht von AMD waren – und die fielen nun bereits zum zweiten Mal nicht gut aus: Intel verpasste es, die Umsatzerwartungen zu übertreffen.
Zwar ist es AMD im Unterschied zu seinem Rivalen früher gelungen, mit dem KI-Beschleuniger MI300 ein passendes Konkurrenzprodukt zum Markt- und Technologieführer Nvidia auf den Markt zu bringen, aber auch der muss erst noch beweisen, dass er von den Kunden angenommen wird und das Zeug zum Kassenschlager hat.
Erst vor kurzem betonten Anlaysten der japanischen Investmentbank Mizuho, dass AMD die in dieser Berichtssaison wichtigste Chip-Aktie wäre und die mit MI300 erzielten Umsätze entscheidend für das Vorankommen der ganzen Branche wäre.
Von AMD erhoffen sich Anleger einen Umsatz von 5,45 Milliarden US-Dollar sowie einen (bereinigten) Ertrag von 0,61 US-Dollar pro Anteilsschein. Die Vorjahreswerte lagen bei 5,35 Milliarden US-Dollar und 0,60 US-Dollar. In einem Zeitraum, in dem sich die Aktie um 87 Prozent verteuert hat, muss AMD diese Erwartungen unbedingt erfüllen, sonst würde das bedeuten, nicht einmal ein Mini-Wachstum gegenüber dem Vorjahr erzielt zu haben.
Das Papier des Halbleiterkonzerns gehört zu den volatileren am Markt. Das reflektiert die eingepreiste Kursreaktion von 8,6 Prozent. Wie bei MicroStrategy und Amazon sind auch hier aktuell die auf steigende Kurse wettenden Händler in der Mehrheit und zwar mit einer Quote von 63 Prozent.
Ein Großteil der Call-Optionen liegt allerdings aus dem Geld – die Verkäufer der Optionen könnten daher an fallenden Kursen interessiert sein, um die Prämien nach dem Verfallstermin behalten zu können.
Dienstag, 30. April: Eli Lilly
Nach dem Mega-Erfolg der Abnehmspritzen von Eli Lilly und Novo Nordisk ist es in den vergangenen Wochen etwas ruhiger um die aktuellen Superstars der Pharmabranche geworden. Das lag einerseits daran, dass Nachrichten rar waren – beide Unternehmen arbeiten im Stillen bereits an der nächsten Generation der sogenannten GLP1-Spritzen.
Andererseits treten die Aktienkurse der beiden Unternehmen seit etwa zwei Monaten auf der Stelle, daher blieben auch die sonst üblichen Meldungen über neue Kursrekorde aus. Für Eli Lilly dürfte es am Dienstag daher vor allem darum gehen, zu zeigen, dass das Unternehmen in der Lage ist, rasch in seine hohe Bewertung hinzuwachsen.
Aktuell ist das Unternehmen auf Basis der für dieses Jahr geschätzten Gewinne mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 58 bewertet – der Branchendurchschnitt liegt bei 20. Und auch gegenüber dem eigenen historischen Bewertungsmittel ist die Aktie um etwa 60 Prozent zu teuer. Kann Eli Lilly mit seiner Ertragslage daher nicht überzeugen, drohen dem Papier empfindliche Abgaben.
Erwartet wird ein Erlös von 8,93 Milliarden US-Dollar nach 6,96 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Das entspricht einem erwarteten Umsatzwachstum 28,3 von Prozent. Der Gewinn soll sich auf 2,49 US-Dollar pro Anteilsschein belaufen, was ein Plus von 53,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeuten würde.
Ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis herrscht in der Optionskette von Eli Lilly. Hier sind die optimistisch eingestellten Händler mit einem Anteil von 53 Prozent nur leicht in der Mehrheit, wobei zu beobachten ist, dass die Stimmung gegenüber der Aktie in den vergangenen Tag zunehmend schlechter geworden ist, was den Anteil der Call-Optionen betrifft. Für die Kursreaktion sind 5,7 Prozent eingepreist, das liegt etwas über dem Mittel der vergangenen Berichtssaisons.
Dienstag, 30. April: Super Micro Computer
Beflügelt die Nachfrage nach leistungsstarken KI-Servern die Geschäfte von Super Micro Computer weiter oder zeigt sich hier nicht vielleicht doch eine erste Konsolidierung – auch weil es Dell inzwischen gelungen ist, sich hier als ernstzunehmender Konkurrent mit einem nicht minder beeindruckenden Wachstum zu positionieren? Das ist die Frage, die das Unternehmen am Dienstagabend wird beantworten müssen.
Gefordert ist ein Umsatz von 3,93 Milliarden US-Dollar, um die Erwartungen der Analysten zu schlagen. Das würde gegenüber dem Vorjahreswert von 1,28 Milliarden US-Dollar ein Plus von 207 Prozent bedeuten. Beim Gewinn rechnen Experten mit 5,73 US-Dollar pro Anteilsschein, was einem Zuwachs von 251 Prozent gegenüber dem Gewinn aus dem Vorjahr von 1,63 US-Dollar pro Aktie entspricht.
Der Zeitraum von Januar bis März war in den vergangenen Jahren zuverlässig das schwächste Quartal des Unternehmens. Jetzt wird jedoch eine deutliche Steigerung erwartet.
Die derzeit größte Kursbewegung ist mit 14,7 Prozent bei Super Micro Computer eingepreist – hier geht es für gewöhnlich nochmal etwas schwankungsfreudiger als in den Papieren von AMD zu. In den vergangenen sechs Quartalen bewegte sich die Aktie nach Veröffentlichung des Quartalsberichtes um 17,3 Prozent. Derzeit wetten rund 60 Prozent der Marktteilnehmenden auf einen steigenden Kurs.
Weitere nennenswerte US-Quartalsberichte:
| Wert | Datum | Zeit | EPS* erw. | erw. Kursbewegung | Börsenwert |
|---|---|---|---|---|---|
| NXP Semiconductor | Mo., 29.04. | Nachbörse | 3,18 $ | +/- 5,9 % | 62,2 Mrd. $ |
| Welltower | Mo., 29.04. | Nachbörse | 0,95 $ ** | +/- 5,0 % | 53,7 Mrd. $ |
| ON Semiconductor | Mo., 29.04. | Vorbörse | 1,05 $ | +/- 10,0 % | 29,1 Mrd. $ |
| Domino's Pizza | Mo., 29.04. | Vorbörse | 3,39 $ | +/- 5,8 % | 17,4 Mrd. $ |
| Paramount Global | Mo., 29.04. | Nachbörse | 0,36 $ | +/- 7,9 % | 14,6 Mrd. $ |
| Logitech | Mo., 29.04. | Nachbörse | 0,46 $ | +/- 9,5 % | 12,3 Mrd. $ |
| Lattice Semiconductor | Mo., 29.04. | Nachbörse | 0,28 $ | +/- 11,8 % | 10,2 Mrd. $ |
| Rambus | Mo., 29.04. | Nachbörse | 0,44 $ | +/- 11,3 % | 6,4 Mrd. $ |
| PotlatchDeltic | Mo., 29.04. | Nachbörse | -0,02 $ | +/- 5,5 % | 3,3 Mrd. $ |
| Daqo New Energy | Mo., 29.04. | Vorbörse | 0,56 $ | +/- 13,6 % | 1,6 Mrd. $ |
| JinkoSolar | Mo., 29.04. | Vorbörse | 0,31 $ | +/- 14,3 % | 1,2 Mrd. $ |
| Coca-Cola | Di., 30.04. | Vorbörse | 0,70 $ | +/- 2,2 % | 266,3 Mrd. $ |
| McDonald's | Di., 30.04. | Vorbörse | 2,72 $ | +/- 2,9 % | 197,2 Mrd. $ |
| Starbucks | Di., 30.04. | Nachbörse | 0,80 $ | +/- 6,4 % | 99,9 Mrd. $ |
| Mondelez | Di., 30.04. | Nachbörse | 0,89 $ | +/- 3,3 % | 96,1 Mrd. $ |
| American Tower | Di., 30.04. | Vorbörse | 2,57 $ ** | +/- 5,5 % | 80,0 Mrd. $ |
| Illinois Tool Works | Di., 30.04. | Vorbörse | 2,36 $ | +/- 4,4 % | 74,2 Mrd. $ |
| Marathon Petroleum | Di., 30.04. | Vorbörse | 2,58 $ | +/- 4,4 % | 71,5 Mrd. $ |
| Air Products & Chemicals | Di., 30.04. | Vorbörse | 2,70 $ | +/- 7,4 % | 52,5 Mrd. $ |
| 3M | Di., 30.04. | Vorbörse | 2,12 $ | +/- 4,8 % | 50,8 Mrd. $ |
| Prudential | Di., 30.04. | Nachbörse | 3,15 $ | +/- 4,9 % | 39,7 Mrd. $ |
| Sysco | Di., 30.04. | Vorbörse | 0,95 $ | +/- 4,5 % | 38,9 Mrd. $ |
| Archer-Daniels Midland | Di., 30.04. | Vorbörse | 1,37 $ | +/- 4,9 % | 30,2 Mrd. $ |
| Di., 30.04. | Nachbörse | 0,13 $ | +/- 13,2 % | 23,2 Mrd. $ | |
| Clorox | Di., 30.04. | Nachbörse | 1,38 $ | +/- 5,4 % | 18,4 Mrd. $ |
| Skyworks Solutions | Di., 30.04. | Nachbörse | 1,52 $ | +/- 6,5 % | 16,7 Mrd. $ |
| W.P. Carey | Di., 30.04. | Nachbörse | 0,56 $ ** | +/- 4,4 % | 12,0 Mrd. $ |
* Earnings per Share / Gewinn pro Aktie (Non-GAAP, bereinigt)
** Immobilenunternehmen (REIT), daher Funds from Operation (FFO) statt EPS
Stand: Freitag, 26. April, 22:00 Uhr (MESZ)
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.
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