Health-Care-REIT
Beliebte Dividendenaktie crasht: Hauptmieter ist pleite!
In der US-Vorbörse kommt es zum Crash der Immobilienaktie Medical Properties Trust (MPT). Grund hierfür ist die Insolvenz des Hauptmieters Steward.
- Hauptmieter Steward meldet Insolvenz an
- MPT-Aktie verliert 17% in US-Vorbörse
- Anleger sollten Entwicklung abwarten
Die Lage des angeschlagenen Health-Care-REITs Medical Properties Trust, kurz MPT, dessen Aktie aufgrund ihrer hohen Ausschüttungsrendite eine unter Schnäppchenjägern beliebte Dividendenaktie ist, dürfte sich dramatisch verschärfen.
Hauptmieter Steward muss Insolvenz anmelden
Schon länger war der Hauptmieter des Immobilienkonzerns, der Krankenhausbetreiber Steward, aufgrund einer missglückten Umstrukturierung und stark gestiegener Kosten in großen Schwierigkeiten – offenbar zu groß, denn das Unternehmen hat in der Nacht zum Montag Insolvenz anmelden müssen.
Zuvor hatte bereits am Sonntag das Wallstreet Journal über eine mögliche, unmittelbar bevorstehende Pleite des Krankenhausbetreibers berichtet.
75 Millionen US-Dollar fehlen – die gibt MPT noch einmal dazu
Der Krankenhausbetrieb in den 32 Hospitälern des Unternehmens soll fortgesetzt werden. Steward sieht sich aber außer Stande, offene Forderungen ohne Insolvenzverfahren noch begleichen zu können. 75 Millionen US-Dollar fehlen dem Gesundheitskonzern derzeit.
Die sollen zunächst von MPT kommen – und das, obwohl der Immobilienkonzern seinem Hauptmieter in der Vergangenheit bereits mit Mietstundungen und Überbrückungskrediten in Höhe von 225 Millionen US-Dollar unter die Arme gegriffen hat.
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Aktie crasht in der US-Vorbörse und verliert 17 Prozent
Eine mögliche Pleite von Steward sowie die Verschlechterung der Bilanz von MPT haben Anleger in den jüngsten Monaten bereits vorweggenommen. Auf Sicht der vergangenen 12 Monate handelt die Aktie mit einem Abschlag von 41 Prozent, in den letzten drei Jahren hat sich das Papier sogar um 71 Prozent verbilligt (inklusive Dividenden).
Nichtsdestotrotz reagieren Anleger auf den erneuten Rückschlag entsetzt: Die Aktie von MPT verliert in der US-Vorbörse 17 Prozent an Wert. Zwar hat MPT seine Kredite an Steward so gestaltet, dass sie zuerst bedient werden müssen. Damit dürften die Forderungen des Health-Care-REITs weitestgehend bedient werden können.
Sollte sich für Steward aber keine nachhaltige Lösung finden, müsste Medical Properties neue Mietverträge abschließen – aufgrund seiner eigenen Finanznot möglicherweise auch zu schlechteren Konditionen, was die Mieteinnahmen langfristig verringern könnte.
Fazit: Abwarten und weitere Entwicklung beobachten
Anleger sind aktuell gut beraten, sich von der Aktie fernzuhalten. Existenzgefährdend dürfte die Pleite von Steward für MPT zwar nicht werden, auch weil die Kredite durch das Immobilienvermögen besichert sind. Die ohnehin schon schwierige Einnahmenstruktur von MPT dürfte sich aber weiter verschlechtern – und eine erneute Dividendenkürzung ins Spiel bringen.
Auf weiter fallende Kurse sollten Anleger aber ebenfalls nicht wetten: Genau so, wie gelegentlich gute Nachrichten abverkauft werden, werden manchmal schlechte Nachrichten gekauft ("Buy on bad news") – eine solche Dynamik könnte rasch zu einem starken Kursanstieg führen, denn die Leerverkaufsquote in der Aktie von MPT beträgt schwindelerregende 37 Prozent.
Die Quartalszahlen des Immobilienkonzerns werden unterdessen am kommenden Donnerstag erwartet.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.
Die Medical Properties Trust Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -16,11 % und einem Kurs von 3,800USD auf Tradegate (06. Mai 2024, 11:59 Uhr) gehandelt.
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