US-Partner gesucht
Downgrade für Rheinmetall: Kurze Verschnaufpause vor dem nächsten Bullenrun?
Trotz guter Ergebnisse und starkem Ausblick stuft Warburg Research die Rheinmetall-Aktie herab. Kann eine Expansion in den USA die Rallye erneut anheizen?
- Warburg Research stuft Rheinmetall-Aktie trotz guter Ergebnisse herab.
- Rheinmetall plant Expansion in den USA, um Rallye anzufachen.
- Bankhaus Metzler prognostiziert optimistisch Kursziel von 550 Euro.
"Wir schauen uns auch in den USA nach Zukäufen um", erklärte Rheinmetall-CEO Armin Papperger, untermauert durch die Bemühungen um einen lukrativen Auftrag für den Nachfolger des US-Schützenpanzers Bradley – laut Reuters ein Projekt mit einem potenziellen Volumen von über 45 Milliarden US-Dollar. Der Düsseldorfer Rüstungskonzern zeigt sich bereit, für diesen Auftrag sogar ein Joint Venture mit einem US-Unternehmen einzugehen, und befindet sich in einem Wettbewerb mit General Dynamics.
Alexander Neuberger vom Bankhaus Metzler zeigt sich noch optimistisch und prognostiziert ein Kursziel von 550 Euro. Rheinmetall profitiert von einem Rüstungsboom, der das Unternehmen mit Großaufträgen versorgt hat, und verzeichnet einen Rekord-Auftragsbestand von 38,3 Milliarden Euro. Die Unternehmensleitung zielt darauf ab, den Umsatz bis 2026 auf 13 bis 14 Milliarden Euro zu steigern, mit einer operativen Gewinnmarge von über 15 Prozent.
Trotz einer leichten Umsatzverfehlung für das Jahr 2023 aufgrund von Lieferverzögerungen sieht Warburg Research-Analyst Christian Cohrs den Ausblick für 2024 positiv, mit einem geplanten Umsatzanstieg auf etwa 10 Milliarden Euro und einem signifikanten operativen Ergebniswachstum. Der Auftragsbestand sichere bereits fast 9 Milliarden Euro Umsatz, und die Projekt- und Auftragspipeline bleibe dynamisch, mit Erwartungen von bis zu 30 Milliarden Euro an neuen Aufträgen – allein aus Deutschland.
Dass Rheinmetall neben dem Heimatmarkt internationales Wachstum anstrebt, insbesondere in den USA, wo das Unternehmen bei wichtigen Ausschreibungen gut positioniert sei, bewertet Cohrs positiv. Warburgs Schätzungen für das Jahr 2026 liegen über den Mittelfristprognosen des Managements vom Rüstungsunternehmen.
Angesichts der starken Kursentwicklung sieht Cohrs jedoch nur begrenztes weiteres Aufwärtspotenzial und empfiehlt eine Halteposition mit einem angepassten Kursziel von 452 Euro. Die Strategie von Rheinmetall, kombiniert mit einem robusten Rüstungsmarkt und ambitionierten Wachstumsplänen, positioniere das Unternehmen allerdings weiterhin als einen attraktiven Akteur im Sektor.
Die Rheinmetall-Aktie hat eine beeindruckende Rallye hingelegt und kürzlich die 450-Euro-Marke überschritten: Unterstützt durch optimistische Wachstumsprognosen und die steigenden Rüstungsausgaben westlicher Staaten, insbesondere durch den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, vervierfachte sich der Aktienkurs seit Kriegsbeginn.
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Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
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