Egbert Prior
Kranich fliegt auf Rekordhoch
Die Kranich-Airline hat jetzt das zweitbeste Sommerquartal der Firmengeschichte eingeflogen. Nach der Corona-Pandemie können die Kunden wieder ihre Reiselust ausleben.
- Lufthansa erlebt rasanten Kurssturz von 11 auf 7 Euro.
- Operativer Gewinn steigt um 31% auf 1,5 Mrd. Euro.
- Lufthansa konzentriert sich auf Kerngeschäft und plant Verkauf von Sparten.
Von Juli bis September stieg der operative Gewinn um 31% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,5 Milliarden. Mehr war es lediglich nach der Air-Berlin-Pleite. Der Umsatz erreichte mit 10,3 Milliarden sogar ein Rekordhoch. Grund für die erfreuliche Geschäftsentwicklung sind private Reisen, hauptsächlich zu touristischen Zwecken.
Der Umbau der Lufthansa-Gruppe von einem Aviation- zu einem Airline-Konzern zahlt sich aus. Die Sparte Lufthansa-Technik steht zum Verkauf. Das Geschäftsfeld zählt mit einem Umsatz von knapp 5,6 Milliarden zu den größten Wartungsspezialisten weltweit. Weltweit wird jedes Jahres so viel Geld für Wartung ausgegeben wie für den Kauf neuer Flugzeuge.
Die Catering-Tochter Lufthansa LSG und der Geschäftsreisedienstleister AirPlus wurden bereits versilbert. Die Versicherungstöchter Delvag und Albatros stehen auch auf der Verkaufsliste. Jetzt konzentriert sich Lufthansa auf das Kerngeschäft, den Transport von Menschen und Waren. Die Kölner fliegen mit ihren Airlines Swiss, Austrian Airlines und Eurowings nahezu den gesamten Jahresbeginn ein.
Das Geschäft mit Lufthansa Cargo erlebte durch die Pandemie eine Sonderkonjunktur. Diese Sparte war während der Corona-Sonderkonjunktur mit einem Betriebsgewinn von 331 Millionen sehr profitabel, inzwischen aber nur noch knapp mit schwarzen Zahlen unterwegs. Analysten zeigten sich positiv überrascht über die Resultate. Aber Lufthansa-Chef Carsten Spohr bleibt vorsichtig, er stellt für das Gesamtjahr einen Gewinn von über 2,6 Milliarden in Aussicht, dabei sind schon nach neun Monaten 2,2 Milliarden eingesäckelt.
Positiv stimmt den Manager der positive Buchungsausblick, trotz schwieriger geopolitischer Lage. Risikofaktor für die Airline sind die hohen Ölpreise. Die Lufthanseaten profitieren von den hohen Ticketpreisen. Nach dem Absturz erscheint die Aktie wie ein wahres Schnäppchen. 8 Milliarden Marktkapitalisierung. Dem steht ein Umsatz für 2024 rund 40 Milliarden gegenüber. Das heißt im Klartext, die Aktie wird lediglich mit 20% des Umsatzes bewertet. Das KGV 4 bis 5.
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Was den Ausblick 2024 betrifft, zeigt sich CEO Spohr optimistisch. Seine Ziele sind Rückkehr in den DAX und 8% Rendite. Ein Niveau, das im vergangenen Jahrzehnt nur 2017/18 erreicht wurde. Spohr setzt darauf, daß die Nachfrage noch länger höher sein wird als das Angebot, wegen der Engpässe im Flugzeugbau und der Wartung. Überkapazitäten wie vor Corona sind schwer möglich. Fazit: Reiselustige Touristen sorgen für Auftrieb. Die Aktie ist bereit für einen neuen Höhenflug!
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