Ist Ströer aktuell deutlich überbewertet? (Seite 9)

[Maigret]

https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2023-08/5979722…

Stroer wächst und wächst und wächst. Angeblich.

Was unterm Strich hängen bleibt wird in den Zusammenfassungen gar nicht mehr erwähnt, da muss man schon in den Geschäftsberichten suchen

Net Income von 58 mn YTD06 2022 auf 40 mn YTD 06 2023 um -31% gesunken.

Da kann man noch so oft das Wort Wachstum in den Meldungen hervorheben. Wer in Zeiten von Inflation seine Kostensteigerungen nicht an den Kunden weitergeben kann wächst nicht sondern schrumpft.

[Der Tscheche]

Antwort auf Beitrag Nr.: 68.066.126 von Der Tscheche am 05.05.21 16:17:16

Zitat von Der Tscheche: Na ja, es sind ja nur noch ein paar Tage bis zu den Q1-Zahlen und einer wohl mit deren Präsentation einhergehenden Vorstellung von Asam Beauty als absoluter Perle.

Siehe meine Zusammenfassung des Analysten-Calls zu den Jahreszahlen:

Zitat von Der Tscheche: Und dann wurde noch deutlich, dass man wohl in der Tat darüber nachdenkt, den Wert von Asam Beauty zu heben sozusagen. Wegen des Interesses seitens Private Equity Firmen und auch für die Analysten werde jedenfalls in die Präsentation zu Q1 ein ausführlicherer Abschnitt rund um Asam Beauty aufgenommen, der es möglich machen soll, die Werthaltigkeit des Assets einzuschätzen.

Könnte ein Trigger sein beim Kursverlauf: 11.5.21.

Ehrlich gesagt bringt mich das Gebaren von Müller über die letzten Jahre dazu, mir alle möglichen Dinge als denkbar auszumalen, an die man sonst eigentlich nicht wirklich denkt. Z.B. den Einsatz von Krediten auf Millionen von verpfändeten Ströer-Aktien zum Einkauf von Asam-Beauty-Artikeln, so dass man hier mit relativ überschaubarem Aufwand eine Wachstumsperle sondergleichen präsentieren kann. Tja, Herr Müller - da können Sie mal sehen, was sich bösartige Menschen da draußen so alles vorstellen können rund um das "erfolgreiche Familienunternehmen" Ströer...

Passend dazu lese ich gerade einen Beitrag von Leo Perry, dem frühen Entdecker der Wirecard-Betrügereien, in der Financial Times, wo er als die einfachste und lukrativste Form der Schummelei die Vortäuschung von Umsätzen anführt. So krass und betrügerisch, wie er es hier zusammenfasst:

"The magic thing about fake sales is they are 100 per cent margin. All profit. You don’t need to go to the trouble of actually producing whatever it is you are pretending to sell, do you? So £100 in sales is £100 of profit. Hold that thought for a minute."
More information can be found at https://www.ft.com/tour. https://www.ft.com/content/75294200-6304-4c36-8e2c-b07bf5cc5…

...müssen die Dinge freilich überhaupt nicht ablaufen. Es muss überhaupt nichts Illegales sein, es kann sich ja z.B. jemand im Umfeld von Ströer finden, der in einem inflationären Umfeld, wie wir es gegenwärtig haben, davon ausgeht, dass man die Asam Beauty Produkte in 1-2 Jahren deutlich teurer verkaufen können wird. ALSO kauft er bei der Ströer-Tochter für ein paar Millionen Asam Beauty Produkte unter der Bedingung, dass er sie, wenn das Geschäft nicht so läuft wie erwartet, originalverpackt, also ohne Wertverlust für Asam Beauty, auch noch in zwei Jahren zurückgeben kann. Kosmetika halten sich ja schön lange... Was passiert dann bei Asam Beauty bzw. Ströer: die Umsätze machen einen Sprung UND die Marge ebenfalls, wie das halt so geht bei Millionenaufträgen an kleine Unternehmen im Kosmetikbereich --> economies of scale...

Mir persönlich fällt es schwer, mir den Umsatzanstieg bei Asam Beauty in Q1 im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld zu erklären. Aber vielleicht bin ich hier auch einfach nur zu pessimistisch. Ströer hat den großen Vorteil, dass man z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln (U-Bahnhöfen, Bahnhöfen, Flughäfen z.B.) digital dauerpräsent ist und zwischen den ausgespielten bezahlten Werbebeiträgen der Kunden immer wieder mal kostenlose Werbung für Asam Beauty ausspielt, was den Absatz durchaus stark pushen kann!

[Der Tscheche]

Antwort auf Beitrag Nr.: 68.146.402 von Der Tscheche am 11.05.21 14:41:58

Zitat von Der Tscheche: So, nun hat man also die im November anvisierte Neu-Segmentierung vorgenommen und eines von drei Geschäftsfeldern für die beiden vermeintlichen PERLEN STATISTA und ASAM BEAUTY "reserviert".

Und die standen dann auch gefühlt im Zentrum der Analystenkonferenz bzw. in den sehr langen und und aus meiner Sicht sehr lustigen Passagen, in denen Udo Müller mehrfach betont hat, dass er auf keinen Fall irgendwelche Bewertungen für die beiden Perlen angeben werde (das sollen andere tun), gleichzeitig aber schon einleitend meinte, Ströer hätte ja immer wieder mal über Statista berichtet, wollte aber heute auch mal mehr über Asam Beauty, ein "another upcoming unicorn in our portfolio" erzählen, was ja nichts anderes bedeutet, als dass wir in beiden Fällen nicht über Millionen, sondern über Milliarden sprechen. Bei Statista sei es jetzt schon so weit, da seien ihm erst kürzlich 500 Mio. für 50% davon angeboten worden mit dem Argument, Statista könne man dann zusammen weiter hochpeppeln und in 2 oder 3 Jahren für 2-3 Milliarden teilweise oder ganz verkaufen. Aber nicht mit Udo Müller. Der habe sofort erkannt, dass Statista durch den Einstieg besagten Interessenten (große Adresse natürlich) keinen Deut schneller oder besser an Wert gewinnen würde als jetzt und dass es ergo dem Interesse der Ströer-Shareholder widersprechen würde, auf solche oder ähnliche Angebote (die er wöchentlich bekomme) einzugehen. Dieser Schatz soll von den Ströer-Shareholdern allein gehoben werden!

Und Asam Beauty? Hier habe man schon auch darüber diskutiert, ob man sich nicht beeilen und sozusagen die Gunst der Stunde am teilweise verrückten Börsenmarkt nutzen sollte, wo Unternehmen wie Mytheresa und noch Schlimmeren das Geld nur so hinterhergeworfen werde. Aber nein, das habe man nicht nötig, Asam Beauty soll in Ruhe weiter gedeihen und man peile ein IPO in Q2 2022 an. Selbst wenn der Aktienmarkt bis dahin abkühlen sollte, könne man wohl schon mit einem KUV von 6 rechnen und vor allem Dank der im aktuellen Monat gelaunchten Live Video Platform plane man 2023 schon mit Umsätzen von 250 Mio. €. Mal 6 = 1,5 Milliarden... Aber das hat jetzt nicht Udo Müller selbst gesagt, das habe ich mir selbst ausgerechnet! ;-)


Ich sag' nur: eine Schatztruhe sondergleichen der neue 3. Geschäftsbereich von Ströer!!!!

Hier zum Abgleich zu den damaligen Aussagen die Zahlen der beiden "Perlen" aus Q1 2023:


Quartalsmitteilung, S. 9

Ich weiß zwar nicht, WIE man es geschafft hat, bei ASAM Beauty für Q1 schon 50 Mio. Umsatz zu erzielen, aber hochgerechnet und bei weiterem Wachstum wäre man damit nun für das Gesamtjahr durchaus bei den angepeilten 250 Millionen. Ein KUV von 6 für ASAM Beauty kann ICH mir zwar im gegenwärtigen Marktumfeld nicht vorstellen, für Statista aber, wenn man davon ausgeht, dass sich irgend jemand einbilden sollte, aus dem dort bestehenden und eingespielt weiter wachsendem Datenberg Dank künstlicher Intelligenz noch schnelleres Wachstum und noch höhere Margen herauszuholen, dürfte bei anhaltendem KI-Hype durchaus jene Milliarde nicht völlig jenseits aller Möglichkeiten liegen, die wohl schon im Blasen-Frühjahr 2021 herausspringen hätte können...

Ich bin gespannt, jedenfalls macht Müller nun ernst damit, deutlich ablesbar zum einen (aus meiner Sicht) an den phantastischen Quartalszahlen vor allem für ASAM Beauty als auch am Abstimmungsprogramm rund um die Vergütung bei der HV Anfang Juli.

[Der Tscheche]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.847.148 von Der Tscheche am 14.05.23 12:49:25

Zitat von Der Tscheche: Es wird jedenfalls nicht weniger als 1,44€ geben, was vor dem Hintergrund von Q1-Zahlen (mit einem MINUS für die Anteilseigner) und Q2-Prognose wohl definitiv oberhalb des Gewinns 2023 liegen wird, womit die schwache Bilanz weiter geschwächt werden dürfte.

Auf der anderen Seite könnte der gegenwärtige AI-Hype inklusive "Aufblasen" der Bewertungen von Wachstumswerten Ströer dabei helfen, Statista zu einem so hohen Preis zu verkaufen, dass sich sogar die Konzernbilanz beträchtlich aufhellen würde (die Bilanz von Ströer SE & Co. KGaA ist ja ohnehin sehr gesund). Ich bin daher heute Morgen aus meinen Puts ausgestiegen und habe mir stattdessen heute Mittag sogar eine kleine Call-Position zugelegt.

[Der Tscheche]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.968.690 von Der Tscheche am 13.07.22 08:30:02

Zitat von Der Tscheche: Interessanterweise und wie üblich ohne es kommuniziert zu haben, scheint der ehemalige CFO übrigens nicht mehr im Vorstand zu sein, jedenfalls werden auf der Webseite nur noch Müller, Schmalzl und Baiers Nachfolger als CFO Gieseke als Vorstände präsentiert: https://www.stroeer.de/ueber-uns/ . Ich war ja beim Wechsel von CFO zu COO von Baier davon ausgegangen, dass er an der neuen Position einfach mehr gebraucht wird und es sich eher um eine Beförderung als um eine Degradierung handelt. Diesbezüglich komme ich nun doch ins Grübeln.

Entnehme jetzt erst dem Material rund um die Hauptversammlung, dass Baier zum 31.7.22 ausgeschieden ist. Rückblickend betrachtet sieht es nun doch ziemlich danach aus, als sei Baier durch Gieseke ersetzt und das Ganze durch eine kurzzeitige Ernennung von Baier zum COO lediglich kaschiert worden.

[Der Tscheche]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.840.078 von Der Tscheche am 12.05.23 15:11:59

Zitat von Der Tscheche: Vielleicht 1,50€? Oder doch 2,00€, um vermeintliche Stärke zu demonstrieren und gleichzeitig für einen warmen Geldregen zu sorgen?

1,85€ (Einladung zur HV ist gerade raus.).

[Der Tscheche]

So langsam macht es mich misstrauisch, dass Müller noch nicht auf der KI-Welle mitzureiten versucht.

Soll der Kurs der Aktie womöglich (noch!) nicht steigen?

Ich hätte die Tage Meldungen zum Einsatz von künstlicher Intelligenz erwartet z.B. (und das sind wirklich nur wenige Beispiele)

- in den Callcentern (Meldung gekoppelt mit Hinweis auf Einsparungen / Beschäftigungsabbau)
- in der digitalen Werbung, sowohl online als auch OoH, z.B. gekoppelt mit breit angelegter Werbung in Richtung Kleinunternehmen, dass Ströer ihnen dank AI nun auch die KREATION ihrer Werbung abnehmen könne

[Der Tscheche]

Stimmrechtsmitteilung von heute: https://www.ariva.de/news/eqs-pvr-strer-se-co-kgaa-verffentl…

ValueAct statt knapp über 15% leicht unter die Schwelle gerutscht, allerdings mit der gleichen Anzahl an Stimmrechten (--> Aktienrückkauf). Praktisch für den Fall, dass man doch mal verkauft, denn dann ist die nächste Meldeschwelle nicht 0,0x, sondern fast 5Prozentpunkte tiefer.

[Der Tscheche]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.840.078 von Der Tscheche am 12.05.23 15:11:59

Es wird jedenfalls nicht weniger als 1,44€ geben, was vor dem Hintergrund von Q1-Zahlen (mit einem MINUS für die Anteilseigner) und Q2-Prognose wohl definitiv oberhalb des Gewinns 2023 liegen wird, womit die schwache Bilanz weiter geschwächt werden dürfte.

[Der Tscheche]

Deutlich näher an den Zahlen dran als die SellSide-Analysten ist offenbar das Handelsblatt, welches gestern kurz und trocken berichtete:

"Der Außenwerber Ströer steigerte seine Umsätze und Gewinne vor Steuern und Zinsen. Doch unter dem Strich brach der Nettogewinn von 11,1 Millionen im Vorjahresquartal auf 3,4 Millionen Euro ein. Ein Grund dafür waren auch hier die stark gestiegenen Zinsen. Ströer hat hohe Schulden: Die Bilanz weist eine Nettoverschuldung von 746 Millionen Euro aus. Diese ist deutlich höher als das Eigenkapital von 459 Millionen Euro."

Es wird jetzt spannend, was die Dividende anbelangt. Müller dürfte eigentlich Geld brauchen (siehe allein die vielen Millionen, die er in den letzten 12 Monaten - größtenteils gezwungenermaßen - in die Käufe von Ströer-Aktien gesteckt hat). Sieht mir trotzdem eher nach dem unteren Rand der kürzlich angegebenen Spanne aus. Vielleicht 1,50€? Oder doch 2,00€, um vermeintliche Stärke zu demonstrieren und gleichzeitig für einen warmen Geldregen zu sorgen? An mehr glaube ich nicht.

Zitat von Der Tscheche: Der ist schon da, Hitman2, auf der Webseite.
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Der Weg zum Dividendenaristokraten wird dieses Jahr verlassen. Nach 2,25€ letztes Jahr wird es diesmal nur eine Dividende zwischen 1,44€ und 2,16€ geben:

"Ströer kündigt Dividende in Höhe von 50 % bis 75 % des bereinigten Nettogewinns an." Stock3.com

Bereinigter Konzerngewinn laut GB: 2,88.