Reibkuchens Goldforum - Politik, Märkte, Meinungen, Weltgeschehen mit Auswirkungen auf den Goldpreis (Seite 10)

[Heldal]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.810.475 von tutznelda am 19.05.24 12:51:58

Ein wunderbarer Beitrag als Sonntagslektüre. Herrlich unauferegt, aber dafür informativ mit einer guten Darstellung auf die eigene Sicht der Dinge.
Kredit ist für mich zur Vermögensbildung nicht das Mittel der Wahl, aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung. Kredite habe ich immer gescheut, ließ sich bei Immobilien aber nicht vermeiden ... und mich nicht immer gut schlafen. Heute weiß ich, alles ist gut gelaufen, mir sind aber auch keine schlimmen Wechselfälle des Lebens dazwischen gegrätscht. Und so ähnlich sehe ich das auch bei deiner geschilderten Vorgehensweise. Sicherlich nicht hoch spekulativ, aber auch kein no Brainer. Auch nicht mit Gold. Es ist hier halt auch eine Sache des (Anlage-) Horizonts. Über lange Jahre, aber vielleicht auch ein Jahrzehnt, sicherlich kalkulierbar mit überschaubaren Risiko. Nur bin ich in einem Lebensabschnitt angelangt, wo ich genießen möchte. Dazu gehören auch die Früchte des jahrzentelangen Investierens.
Aber Eigenkapital lege ich auch heute, oder gerade deshalb, auch teilweise spekulativ an. So bin ich u. a in Minen und Kryptos breit aufgestellt. Derivate habe ich niemals angefasst und werde es nie tun (es funktionert eben auch durchaus anders mit der Vermögensbildung). Aber es ist aber immer mein (besser unser, sonst gibts Ärger mit der holden Gattin ) Vermögen, welches eingesetzt wird.
Selbst für Autos haben wir keinen Kredit aufgenommenn. Wir haben immer nur das gefahren, was wir uns leisten konnten...und wollten.
Ich wünsche allen frohe Pfingsttage.

[tutznelda]

Nicht alle Latten am Zaun

Offenkundig gehöre ich zu den Menschen, die nicht alle Latten am Zaun haben:

Mein physisches Gold liegt bei einer Auslandsbank in einem Sammeldepot, wo es gegen die Insovenz der Bank gesichert ist, aber ich nicht genau die Barren zurückerhalte, die ich eingeliefert habe. Als Kosten für Kontoführung, Depot, Verwahrung (inklusive Versicherung) zahle ich 1% p.a.

Das Gold habe ich als Sicherheit für einen Lombardkredit genommen. So kann man mit Gold im Wert von EUR 100.000 weitere EUR 150.000 dazukaufen. Für den Euro-Lombardkredit mit drei Jahren Laufzeit habe ich ursprünglich 1,4% p.a. bezahlt. Die Anschlussfinanzierung wieder über drei Jahre kostet derzeit ca. 3,8%, wenn man einen Euro-Kredit nimmt. Nimmt man den Kredit in Schweizer Franken auf, zahlt man ca. 2% p.a.

Über drei Jahre hinweg berechnet, ergibt sich also mit einem Eigenmitteleinsatz von EUR 100.000 etwas simplifiziert gerechnet bei einer Wertsteigerung von 30% auf den Gesamtgoldbestand von EUR 250.000 (EUR 100.000 eigen, EUR 150.000 kreditfinanziert) eine Wertsteigerung von EUR 75.000. Dem stehen Kreditkosten bei 2% aus EUR 150.000 für drei Jahren von insgesamt EUR 9.000 gegenüber. Bankkosten und Verwahrung von 1% aus EUR 250.000 belaufen sich auf weitere EUR 2.500. Im Ergebnis verbleiben nach drei Jahren EUR 63.500. Bei einem eingesetzten Kapital von EUR 100.000 beträgt die Rendite auf drei Jahre betrachtet also 63% gegenüber der Goldwertsteigerung von ca. 30%.

Die Cash-Reserve habe ich benutzt, um die Zinsen und Bankkosten zu bezahlen und bei Rücksetzern des Goldpreises noch "nachzuunzen". Etwas mit Kredit zu kaufen, erscheint mir insbesondere dann vernünftig, wenn die Realzinsen negativ sind. Und das waren sie in den letzten Jahren über längere Zeiträume. Natürlich ist das ganze riskant, weil man ja seinen finanziellen Einsatz "hebelt". Im Übrigen ist dies natürlich keine Anlageempfehlung (ich bin auch kein Banker o.ä.), sondern nur ein Widerspruch gegenüber denen, die solche Kreditfianzierungen schlecht reden. Von deutschen Banken werden sie auch nicht angeboten. Dem Normalkunden wird gesagt, die Geschäfte seien zu riskant. Mir gegenüber hat man dann gesagt, es fehle die BaFin-Freigabe für dieses Geschäftsmodell.

Weil ich nicht zum Kreis derjenigen gehören will, die den Eindruck erwecken superschlau zu sein, möchte ich betonen, dass andere Geschäftsideen von mir sich bei weitem nicht so gut entwickelt haben wie gedacht. Die Idee, als alle fosile Brennstoffe verteufelt haben, in Öl- und Gasaktien zu investieren war zwar grds. richtig, das Investment in russische Rohstoffaktien erwies sich aber als nicht ganz so clever, als der Ukraine-Krieg ausbrach. Aus Misserfolgen lernt man am meisten. Eigentlich wäre es deshalb gut, wenn in diesem Forum weniger Selbstbeweihräucherung stattfände und der eine oder andere vielleicht auch mal schildert, was bei ihm schlecht lief und was sie bzw. er daraus gelernt hat. Ich bemühe mich jedenfalls nicht alle Fehler selbst zu machen. Kreditfinanzierungen sind aus meiner Sicht aber kein Fehler, auch wenn ich selbst beruflich viele Fälle gesehen habe, in denen die Kreditlast für Unternehmen tödlich war. Kommt halt immer darauf an, wie hoch der reale Zins ist und vor allem was man finanziert.

Und beim Edelmetall steht die Preisralley wahrscheinlich erst am Anfang, weil viele noch gar nicht aufgesprungen sind. Kostolany hat - heute politisch inkorrekt - vor Preisralleys gewarnt, wenn sich an ihnen Putzfrauen beteiligen. Im Moment sehe ich jedenfalls nur die junge chinesische Mittelschicht noch nicht aber die Putzfrauen.

Wenn irgendjemand hier im Forum davon schreibt, der Goldpreis würde in den nächsten ein bis zwei Jahren auf EUR 4.000 pro Unze steigen, versucht er Parallelen zu großen Preisanstiegen in der Vergangenheit zu ziehen. Ein so starker Preisanstieg würde wahrscheinlich Banken und Zentralbanken in große Probleme bringen, die es so bei früheren Preisanstiegen nicht gab (insbesondere fehlte früher der Derivatemarkt, der Effekte gigantisch hebelt). Wenn aber Finanz- und Währungssysteme wackeln, hört jede Preisvorhersage durch historische Vergleiche oder Charttechnik auf. Aber eines ist sicher: Derjenige der liquidierbare und transportfähige Assets hat, ist für solche Situationen grundsätzlich gut aufgestellt. Und wenn er auf der Passivseite Kredite hat, deren wirtschaftlicher Wert als Folge einer Geldentwertung verfällt, kann er doppelt gut lachen.

[silbenfischen]

Ob das die US-Administration je lernt, ist zu bezweifeln!

https://www.goldseiten.de/artikel/618791--Wie-Javier-Mileis…

[guentert]

4800€ bis Ende 2030
Das würde ich gerne sehen ☺️

https://www.nzz.ch/finanzen/goldpreis-auf-rekordhoch-setzt-s…

[freddy1989]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.809.731 von Goldforall am 19.05.24 00:02:43

"Wer Cash Reserven hat und einen wertkredit aufnimmt , hat nicht alle Latten im Zaun ."

Ich meine damit auch eher wenn man nicht genug Cash hat und so einen Wertkredit macht man nur bei großen und sicheren Firmen die nicht sehr Volatil sind aber klar hast du recht das Risiko ist groß.

[Goldforall]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.809.254 von freddy1989 am 18.05.24 18:44:25

Wer Cash Reserven hat und einen wertkredit aufnimmt , hat nicht alle Latten im Zaun .
Ein Wertpapierkredit kostet zur Zeit ungefähr 8 Prozent . Rechne mal nach und dann überlege , ob du eine Cash Reserve bevorzugst .
Ein Wertpapier ist grundsätzlich nicht zu empfehlen. Wer das macht , muss immer in der Lage sein eventuell Aktienanteile oder zb Physisches sofort zu verkaufen zu können. Außerdem sollte er eine Art Stopp loss für den Kredit setzen . Wann verkaufe ich was um den Kredit zu tilgen

[Richard_Wagner]

Der Mix macht es, alleine auf Aktien, Edelmetalle oder Immobilien aufzubauen deckt quasi nicht das Langzeitlebensrisiko
und kommende Inflation.

Hier möchte ich nur die Berufsunfähigkeit und besonders kommende Pflegekosten ansprechen respektive ein
Sozialsystem das immer dünner wird.

Hier kommt auch entsprechende Versicherungsschutz in Frage, das ich persönlich jetzt durch Erträge von Dividenden bezahle.

Gold alleine ist nur ein gewisser Schutz von Inflation, bringt aber keine Zinsen. Deshalb habe ich auch anstatt physisches Gold
Goldminer im Depot.

[freddy1989]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.803.047 von fernotron2018 am 17.05.24 11:53:08

"Ansonsten gilt weiterhin finger weg von den Minen."

Ja haha Finger weg von den Minen und selbst Endeavour kaufen .....natürlich genau am Tief ist ja klar genau auf den Tag

Bei 2400 Dollar Goldpreis und guten Silberpreisen aktuell alles gut

[freddy1989]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.808.708 von Goldforall am 18.05.24 13:38:10

Da muss ich Goldforall recht geben Explorer ist ein ganz schwieriges Feld die können hoch gehen aber auch einfach Pleite gehen ist oft wirklich wie Casino zu Risikoreich

deswegen stecke ich mein Geld nicht in Explorer und sollte ich es doch irgendwann mal tun dann nur im niedrigen % Bereich was man verkraften kann.

"fünfstelligen Betrag in einen Explorer steckt und das dann einen gewaltigen prozentualen Anteil an seinem Depot hat, dann ist das schon sehr schwierig"

[freddy1989]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.808.795 von goldman200 am 18.05.24 14:18:24

Tja Gold bei 3500 bis 4000 USD hätte nichts dagegen

Hab auch mal Aktien auf Pump gekauft kann man machen man überlebt es aber nur wenn man diesen Kredit schnell Tilgen kann im Notfall. Goldpreis über 2400 Marke endlich mal sehen wann die 2500 Marke stabil überschritten wird.