Neue DAX-Kappungsgrenze
Industriegigant Linde steigt in den Nasdaq 100 auf
Für Linde ist es ein strategischer Meilenstein: Der Industriegas-Konzern steigt in den Nasdaq 100 auf. Fonds, ETFs und Einzelinvestoren mit Vermögen im dreistelligen Milliardenvolumen folgen dem US-Auswahlindex.
- Linde steigt in den Nasdaq 100 auf
- Linde verlässt den DAX nach Fusion mit Praxair
- Anpassung der Kappungsgrenze im DAX auf 15 Prozent
Der deutsch-amerikanische Industriegashersteller und Anlagenbauer Linde feiert einen bedeutenden Erfolg in seiner Firmengeschichte: Ab dem heutigen Montag wird das Unternehmen Teil des Nasdaq 100 Index sein. Diese Aufnahme markiert einen weiteren wichtigen Schritt für Linde, nachdem es bereits vor drei Jahren in den S&P 100 aufgenommen wurde. Im Gegenzug wird das Softwareunternehmen Splunk aus dem Index entfernt, der vorrangig Technologiewerte umfasst.
Linde, das bereits eine beeindruckende Präsenz auf dem globalen Markt genießt, hatte sich vor einem Jahr vom deutschen Leitindex DAX verabschiedet. Dieser Schritt folgte auf die Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair im Jahr 2019, einem Unternehmen, das ursprünglich im Jahr 1907 ebenfalls von Carl von Linde als amerikanische Tochtergesellschaft gegründet wurde.
Der Rückzug aus dem DAX wurde mit dem zusätzlichen Bilanzierungsaufwand für die Doppelnotierung in Deutschland und den USA sowie mit Bewertungsproblemen begründet. Linde hatte darauf hingewiesen, dass die damalige Regelung der Deutschen Börse, welche den Anteil eines Unternehmens in den deutschen Indizes auf maximal zehn Prozent beschränkte, das Kurspotenzial der Aktie einschränkte.
Um ähnliche Fälle in der Zukunft zu verhindern und die Attraktivität des DAX als Investitionsziel zu erhöhen, wurde die Kappungsgrenze für die DAX-Indexfamilie nun von 10 auf 15 Prozent angehoben. Diese Änderung tritt ebenfalls am Montag in Kraft und soll die Regelungen an internationale Standards angleichen. Von dieser Anpassung dürfte insbesondere der Softwaregigant SAP profitieren, der als größtes Indexgewicht im DAX gilt.
Die Umstellung im Index hat nicht nur symbolische Bedeutung, sondern wirkt sich auch praktisch auf den Markt aus. Insbesondere für Fonds, die Indizes exakt nachbilden – wie etwa physisch replizierende ETFs –, bedeutet dies eine Umschichtung ihres Portfolios, was kurzfristige Auswirkungen auf die Aktienkurse nach sich ziehen kann. Lindes Aufnahme in den Nasdaq 100 unterstreicht die internationale Anerkennung und das Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit und das Wachstumspotenzial des Unternehmens.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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