Egbert Prior
Carl Zeiss Meditec möchte weiter wachsen
Analysten bleiben vorsichtig und befürchten auch für das neue Geschäftsjahr mit einer Stagnation des Gewinns.
- Aktie halbiert sich gegenüber Allzeithoch, Chart signalisiert turnaround
- Umsatzrendite gesunken, aber Investitionen in Forschung und Vertriebsausbau
- Umsatzmarke von 2 Milliarden Euro geknackt, Dividende unverändert, Mitarbeiterzahl gestiegen
In der abgelaufenen Bilanzperiode schrumpfte die Umsatzrendite sogar von 20,9% auf 16,7%. Zwar wurde damit die offizielle Margenprognose mit einer Spanne von 17 bis 20% unterboten. Doch muß man bedenken, daß bei Carl Zeiss Meditec viel Geld in die Forschung geht. Die Ostdeutschen investieren auch in einen Ausbau des Vertriebs.
2022/23 kletterte der Umsatz um knapp 10% auf 2,1 Milliarden Euro. Mittelfristig soll die Ebit-Marge bei mehr als 20% liegen. Carl Zeiss will auch den Verkauf von margenstarken Verbrauchsmaterialien steigern. China steht für etwa ein Viertel der Umsätze. Wegen Corona hatten die Ostdeutschen ihre Lagerbestände an Verbrauchsmaterialien hochgefahren, um bei Lockdowns lieferfähig zu sein. Außerdem haben die Chinesen den Vertrieb von Intraokularlinsen auf ein Vergabesystem umgestellt, das zu niedrigen Preisen führt. Nach der Pandemie normalisieren sich aber die Lagerbestände, so daß auch im China-Geschäft die Profite wieder anziehen.
In der ersten Hälfte der laufenden Bilanzperiode könnte sich noch eine Wachstumsschwäche zeigen, doch dann sollen Umsatz und Gewinnmarge deutlich steigen. Mittelfristig soll sich die Ebit-Marge „nachhaltig oberhalb von 20% stabilisieren“. Carl Zeiss Meditec ist in einem ausgesprochenen Wachstumsmarkt unterwegs. Weltweit gibt es einen hohen Bedarf an der Behandlung von Volkskrankheiten wie Kurzsichtigkeit oder Grauem Star. Zunehmend kommt dabei die Lasertechnologie zum Einsatz.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr (2022/23) knackte Carl Zeiss Meditec erstmals die Umsatzmarke von 2 Milliarden Euro! Laser, Intraokoluarlinsen und OP-Mikrokospen gingen weg wie warme Semmeln. Trotz der geschrumpften Ebit-Marge zahlen die Thüringer unverändert eine Dividende von 1,10 Euro. Carl Zeiss stellt die Weichen für weiteres Wachstum.
Lesen Sie auch
Die Zahl der Mitarbeiter hat sich binnen Jahresfrist um 600 auf 4.800 vergrößert. Zwar ging auch an den Ostdeutschen Corona nicht spurlos vorbei. Doch es handelt sich nur um eine Momentaufnahme. Der langfristige Wachstumstrend ist ungebrochen. Fazit: Nutzen Sie das ausgebombte Kursniveau zum Einstieg!
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors