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    Egbert Prior  1085  0 Kommentare Fresenius verläßt die Intensivstation

    Ein Einstieg könnte sich lohnen. Nach zuletzt 92 Cent je Aktie wurde die Dividende jetzt gestrichen. Hintergrund ist, daß Fresenius nach 29 Jahren Dividende in Folge auf eine Ausschüttung verzichten muß.

    Für Sie zusammengefasst
    • Aktie auf dem Weg der Erholung nach starkem Einbruch
    • Dividendenaristokrat-Status verloren wegen staatlicher Hilfen
    • Umfassender Umbau und Verkauf von Geschäftsbereichen zur Sanierung

    Der Titel Dividendenaristokrat ist perdu, weil die Unternehmensleitung 300 Millionen Euro an staatlicher Energiehilfen für seine Klinik-Tochter Helios erhalten hat und diese auch nicht mehr zurück zahlt. Auf der einen Seite sieht es nämlich nicht gut aus, wenn einem Unternehmen mit einer Geldspritze unter die Arme gegriffen wird und gleichzeitig Dividenden an Aktionäre fließen. Das gilt auch für Bonis des Managements.

    Wahrscheinlich eine vernünftige Entscheidung, schließlich ist Fresenius – hauptsächlich durch die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) – bis unter das Dach verschuldet. Der Vorstand versichert aber, daß der Gesundheitskonzern grundsätzlich an seiner Politik steigender oder mindestens konstanter Dividenden fest hält.

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    In Bad Homburg bleibt kein Stein auf dem anderen. Der wichtigste Punkt ist schon erledigt: Fresenius hat seine Dialyse-Tochter FMC juristisch entflochten. Mit der angenehmen Folge, daß die Mutter Fresenius die Tochter nicht mehr voll konsolidieren muß und nur noch zu 32%, das ist der Aktienbesitz, anteilig in der Bilanz auftaucht.

    Die Dekonsolidierung ist Teil eines umfassenden Umbaus samt Sparprogramms, einer Fokussierung der Geschäfte und Teilverkäufe, mit denen der kriselnde Konzern wieder flott gemacht werden soll. Laut einem Zeitungsbericht stellt der Gesundheitskonzern seine Reha-Kliniken zum Verkauf. Es dreht sich insgesamt um 60 Häuser. Darüber hinaus trennt sich Fresenius von seiner Reproduktionsmedizingruppe Eugin. Ziel der Maßnahmen: Die Konzentration auf das Konzerngeschäft.

    Der Umbau trägt Früchte. Die Bad Homburger berichten über ein kräftiges organisches Wachstum und einen überproportionalen Ergebnisanstieg im dritten Quartal. Prompt erhöht die Unternehmensleitung ihr Jahresziel. Die Prognose für den Umsatz bleibt unverändert. Angepeilt wird aber ein organisches Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich.

    Auch Deutschlands größte Klinikkette Helios legte im dritten Quartal zu. Ebenso die Tochter Kabi, die sehr erfolgreich im Geschäft mit Flüssigmedikamenten und Flüssignahrung unterwegs ist. Auch Quironsalud, die größte Krankenhausgruppe in Spanien, hat Fresenius unter den Fittichen. Der Krankenhausprojektentwickler Vamed steht prinzipiell zum Verkauf.

    In den letzten Jahren hat Fresenius Milliardenbeträge für Akquisitionen versenkt, die teilweise wenig erfolgreich waren bzw. sogar gescheitert sind. Die Folge ist ein hoher Schuldenberg, der jetzt abgetragen werden muß. Erst dann kann wieder der eine oder andere Zukauf erfolgen. Oberste Priorität der Verkauf von FMC, die ebenfalls hochverschuldet ist. Im Geschäftsjahr 2022 gingen bei den Hessen rund 40 Milliarden Euro durch die Bücher. Der Börsenwert beträgt lediglich 16 Milliarden. Ein Witz. Fazit: Eine Gesundheitsaktie zum Dumpingpreis. Vorsichtig eine Position aufbauen!



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    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior

    Egbert Prior Fresenius verläßt die Intensivstation Die Aktie kommt soeben aus der Intensivstation. Das Allzeithoch 2017 nach jahrelanger Rallye 80 Euro. Im Tief Oktober 2022 geviertelt auf 20 Euro. Jetzt signalisiert der Chart eine Bodenbildung. Aktuell 28,43 Euro.

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