Kräftige Kursgewinne
Alle einsteigen? China-Aktien drehen auf!
Der chinesische Aktienmarkt meldet sich seit einigen Tagen eindrucksvoll zurück, vor allem Technologie-Werte legen kräftig zu – das hat gute Gründe. Die Erholungsrallye könnte anhalten.
- Chinesischer Aktienmarkt legt kräftig zu, vor allem Technologie-Werte
- Hang-Seng-Index erreicht höchsten Stand seit Jahreswechsel
- Drei Gründe für Erholung: Notenbank-Interventionen, technische Überverkäufe, Interesse an chinesischen Basiswerten
Ist das der Startschuss für eine Rallye bei China-Aktien? Der breitgefächerte, an der Börse in Hongkong gehandelte Hang-Seng-Index legt am Dienstagmorgen um über drei Prozent zu. Bereits am Montag startete das Börsenbarometer stark in die neue Handelswoche und setzte damit den im Februar eingeleiteten Rebound fort.
Mit Kursen um 17.150 Punkte klettert der Index auf den höchsten Stand seit dem Jahreswechsel und markiert damit ein höheres Hoch. Gegenüber dem am 22. Januar markierten 52-Wochen-Tief hat der Hang Seng gleichzeitig auch höhere Tiefs markiert. Das spricht für eine Trendwende und einen Aufwärtstrend – zumindest auf kurzfristiger Ebene.
Stark haben sich vor allem Technologiewerte entwickelt. Im Vergleich zum Monat zuvor legten Werte wie Alibaba, JD.com und Xiaomi zum Teil deutlich zweistellig zu. Noch besser lief es mit Kursgewinnen von 15 beziehungsweise sogar 25 Prozent für die Hersteller von E-Fahrzeugen BYD und Li Auto.
Drei Gründe für den Rebound
Für die derzeit starke Erholung gibt es drei mögliche Gründe. Erstens dürften die wiederholten Interventionsmaßnahmen der chinesischen Notenbank sowie die Aktienkäufe von Staatsfonds inzwischen Früchte tragen. Peking hatte wiederholt verlauten lassen, man wolle den Aktienmarkt unterstützen.
Zweitens handelten viele Aktien sowie der Hang-Seng-Index selbst auf technisch überverkauften Niveaus, die einen Rebound zunehmend wahrscheinlicher machten. Dieser ist inzwischen angelaufen und dürfte angesichts der deprimierenden Kursentwicklung in den vergangenen fünf Jahren einiges an Platz haben. Für eine möglicherweise nachhaltige Trendwende spricht technisch, dass der Index auch gegenüber seinem Kapitulationstief im Herbst 2022 ein höheres Tief markieren konnte.
Lesen Sie auch
Drittens könnten das verstärkte Interesse an chinesischen Basiswerten mit Spekulationen über eine geldpolitische Wende in Japan zusammenhängen. Während China-Aktien in den vergangenen Tag gefragt waren, begannen die Kurse in Tokio zu sinken. Der Nikkei hat gegenüber seinem jüngsten Rekordhoch bereits fünf Prozent eingebüßt:
Während die japanische Notenbank aufgrund anhaltend überdurchschnittlich hoher Inflationsraten zu Zinserhöhungen gezwungen sein könnte, sind die Chancen auf weitere Zinssenkungen in China vergleichsweise hoch. Das macht chinesische gegenüber japanischen Aktien attraktiver und begünstigt eine Rotation.
Für ein nachhaltiges Interesse und damit eine möglicherweise übergeordnete Trendwende spricht außerdem das hohe Bewertungsgefälle. Insbesondere im Vergleich zum US-amerikanischen Markt ist der chinesische äußerst günstig bewertet. Aushängeschilder des chinesischen Aktienmarktes, etwa Alibaba, Baidu und JD.com, handeln mit einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnissen, während viele US-amerikanische Pendants so teuer wie zuletzt im Herbst 2021 sind.
Fazit: Einsammeln erlaubt!
Zum Start in die neue Woche sind chinesische Basiswerte stark gefragt und legen kräftig zu. Über eine technische Erklärung hinaus lassen sich für das verstärkte Interesse gute Gründe finden. Diese könnten aufgrund der niedrigen Bewertungen auch in länger anhaltendes Interesse münden und damit zu einer Trendwende im technologielastigen Hang-Seng-Index führen.
Risikobewusste Anleger finden aktuell ein aussichtsreiches Umfeld, um sich mit ersten Positionen bei ertragsstarken China-Aktien zu positionieren. Eintrüben würde sich die Lage erst wieder für einen Hang Seng unter 15.000 Punkten.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors