Unternehmen mit Gegenschlag
Nach historischem 30-Prozent-Crash: ADM kontert mit saftiger Dividendenerhöhung!
Die Aktie des Getreidehändlers AMD crashte in den vergangenen Tagen um 30 Prozent – die SEC ermittelt wegen unsauberer Buchhaltungspraktiken. Heute gab das Unternehmen überraschend eine Dividendenerhöhung bekannt.
- Aktie von AMD crasht um 30 Prozent wegen unsauberer Buchhaltungspraktiken
- Dividendenerhöhung um 11 Prozent angekündigt
- Chancen auf Rebound stehen gut, Aktie ist überverkauft
Schlimmster Crash seit 1929
Der Crash der Aktie des Getreidehändlers Archer-Daniels-Midland (kurz ADM) am vergangenen Montag war nicht weniger als historisch. Die Papiere fielen an nur einem Tag um 24 Prozent und damit so stark wie seit 1929 nicht mehr.
Grund für den Totalausfall der Aktie war die Beurlaubung des Finanzchefs Vikram Luthar; die US-Börsenaufsichtsbehörde hat wegen unsauberer Buchhaltungspraktiken im Ernährungssegment Dokumente angefordert.
Um das Ausmaß der Tricksereien korrekt beziffern und schnellstmöglich Klarheit schaffen zu können, entschied das Unternehmen, die Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen zu vertagen. Außerdem wurde die Gewinnprognose für das abgelaufene Geschäftsjahr von sieben auf 6,90 US-Dollar pro Aktie gesenkt.
ADM kontert mit satter Dividendenerhöhung
Nach dem die Aktie des Getreidehändlers seit dem Jahresanfang fast 30 Prozent an Wert verloren hat, sah man heute offenbar die Zeit für einen Gegenschlag gekommen. ADM hat angekündigt, die Quartalsdividende von 0,45 US-Dollar auf 0,50 US-Dollar zu erhöhen. Das entspricht einer Anhebung von elf Prozent und liegt damit weit über der Wachstumsrate der vergangenen fünf Jahre (6,1 Prozent).
Nach der Anhebung bietet AMD eine Dividendenrendite von 3,9 Prozent, die Ausschüttungsquote liegt (sofern die Finanzlage durch die interne Untersuchung nicht völlig auf den Kopf gestellt wird) bei etwa 25 Prozent. Das lässt Raum, die inzwischen über 30-jährige Dividendenhistorie auch in Zukunft erfolgreich weiterzuführen.
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Für die nächste Ausschüttung bezugsberechtigt sind alle Anleger, die sich noch bis zum 08. Februar in der Aktie engagieren. Die Auszahlung ist für den 29. Februar geplant. Mit 3,9 Prozent ist die Dividendenrendite im Übrigen so hoch wie seit dem Corona-Crash nicht mehr – mutige Anleger könnten belohnt werden!
Bodenbildung mit Rebound-Chance!
Der Konter des Unternehmens kommt am Markt bislang gut an, die Aktie legt vorbörslich 1,2 Prozent zu und bestätigten damit ihren Bodenbildungsversuch im Bereich von 51 bis 52 US-Dollar. Sollte noch einmal Verkaufsdruck aufkommen, steht auch die langfristige Unterstützung an der psychologisch wichtigen Marke von 50 US-Dollar als Auffanglinie bereit.
Mit Blick auf den Relative-Stärke-Index ist die Aktie dramatisch überverkauft. Der Tages-RSI von 13 ist ein Extremwert, ebenso wie der Wochen-RSI mit knapp 20. Das macht eine zeitnahe Gegenbewegung wahrscheinlich. Ob diese alleine technisch oder doch auch fundamental getragen ist, entscheidet sich dann in Abhängigkeit von den Untersuchungsergebnissen. Technisch jedenfalls bietet die Ausgangssituation mit einem engen Stopp bei 50 US-Dollar ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.
Fazit: Hier dürfen Anleger etwas wagen
Die Chancen auf einen Rebound in der Aktie stehen gut. Die heute bekannt gegebene Dividendenerhöhung ist das Signal an die Anleger, dass die beanstandeten Buchhaltungspraktiken kaum oder nur wenig Einfluss auf die Finanzlage von ADM haben und die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens nicht gefährden – auch nicht im Hinblick auf die Ausschüttung der Gewinnbeteiligung.
Auch technisch stehen die Chancen auf eine Gegenbewegung gut. Erstens hat sich das Abwärtsmomentum bereits erheblich abgeschwächt und zweitens ist die Aktie ausreichend überverkauft, um einen Anstieg wahrscheinlich zu machen. Dazu passt, dass die psychologische Marke von 50 US-Dollar gar nicht erst als Support in Anspruch genommen werden musste.
ADM ist Dividendenaristokrat und hat seine Ausschüttung 30 Jahre infolge angehoben, jetzt folgt Nummer 31. Ausschüttungsorientierte Anleger greifen hier zunächst mit einer kleiner Risikoposition zu und erhöhen ihre Exposure gegebenenfalls, sobald die Situation um die SEC-Untersuchung bereinigt ist.
Die Archer Daniels Midland Company Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +1,27 % und einem Kurs von 48,00USD auf Tradegate (26. Januar 2024, 15:18 Uhr) gehandelt.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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