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[Aufdencentgenau]

Herabstufung ?

...hier wurde schon öfters die Herabstufung im DAX thematisiert; gibt es dafür ein konkretes Datum und steht das bereits fest bzw. wie sind da die Abhängigkeiten?

[DaxStecher]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.773.368 von Accountant1987 am 13.05.24 10:30:33

Bei den Mealkits sehe ich den Preis von knapp 7 Euro für eine Mahlzeit als den Hindernisgrund für z.B. 8 Mio. langfristige Kunden. Das könnte man ggf. mit Treuerabatten positiv beeinflussen. Bei 6 Mio. Kunden (überwiegend Stammkunden) glaube ich an die Kaufkraft und Zahlungsbereitschaft.

Bzgl. Haustieren ist der Grund folgender: die Menschen bekommen immer weniger Kinder und es steigt die Anzahl der Kinderlosen. Und für diese Menschen ist der Hund oder die Katze das soziale Äquivalent zum Kind und aus Liebe und Fürsorge gibt man gern Geld für hochwertige Tiernahrung aus, damit man solange wie möglich etwas vom Liebling hat. Auch hier muss natürlich die Kaufkraft gegeben sein aber dann bin ich wegen der Zahlungsbereitschaft sehr optimistisch gestimmt.

[Accountant1987]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.773.299 von DaxStecher am 13.05.24 10:19:58

Naja, es geht ja nicht darum, was ich persönlich denke. Es geht darum, dass viele Leute sich viele Argumente austauschen und man sich dann eine Meinung bildet. Ich persönlich würde mir niemals eine Kochboxen bestellen, aber das tut ja nichts zur Sache, wenn es aktuell 6 Mio. Leute gibt, die das schon tun - und vielleicht in 2 Jahren sogar 8 Mio. Leute.

Daher nochmal die konkrete Frage: Was stimmt dich bei Kochboxen skeptisch, dass ein Wachstum nicht mehr gelingen wird - immer unter Berücksichtigung der vielen Gründe, die eigentlich positiv wirken sollten? Gehts dir rein um das Thema "Marktsättigung"? Wenn ja, warum soll es HF nicht schaffen, den Markt größer zu machen (Beispiel: Single-Kochboxen; Kooperationen etc.).

Bei Factor teile ich deine Meinung (da wäre ich sogar auch gewillt, das mal zu probieren...). Pets Table kann ich schwer beurteilen, da ich fernab von Haustieren bin und Leute eh nicht verstehe, die Unmengen an Geld für ihren Kater ausgeben. Online Bestellung des Futters... macht vermutlich schon Sinn, so wie im Grunde jede Online Bestellung... warum es aber ausgerechnet Pets Table sein muss und nicht irgendein 0815 Online Pet Food Shop... keine Ahnung. Oder wenn ich eh schon beim DM oder Müller beim Einkaufen von Drogerierartikel bin noch eine Packung Hundefutter in den Einkaufskorb legen. Keine Ahnung, kann ich schwer beurteilen, weil total irrelevant für mich.

[DaxStecher]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.773.101 von Accountant1987 am 13.05.24 09:47:05

Dann bist du bzgl. der Prognose der Mealkits sogar optimistischer als ich- bei mir vorsichtig Cashcow mit inflationärem Wachstum jährlich aber eben 8-10 Prozent AEbitda.

Wie lange sich MS auf dem Markt halten kann bei ständigen Verlusten ist auch noch so eine Sache. Dennoch wird Marley Spoon Group mit einem doppelten KUV derzeit bewertet.

Hinsichtlich Factormeals/ youfoodz und Petstable teilst du meine Auffassung?

[Accountant1987]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.772.609 von DaxStecher am 13.05.24 08:44:47

Du schreibst es wird kein Wachstum bei Kochboxen mehr geben. Warum denn?

Es gibt zig Gründe, die für Wachstum sprechen; du hast doch selbst einige genannt und ich habe weitere ergänzt... ich nenne sogar noch einen weiteren: Annahmegemäß wird es in den nächsten 3-5 Jahren eine weitere Konsolidierung auf dem Kochboxenmarkt geben. Ohne viel Aufwand werden z.B. BA- oder MS-Kunden zu HF wechseln und den Umsatz (ceteris paribus) erhöhen.

Also warum befinden sich Kochboxen im Jahr 2024 bzgl. Wachstum am Limit? Das Produkt bei HF wird doch auch stetig besser (mehr Auswahl, weniger beschädigte Boxen, bessere Lieferfenster etc.)?

PS: Ich glaube nicht, dass bei jedem eCommerce-Unternehmen (Zalando, About You, DH, Shop Apotheke, HF) jetzt ein Wachstumspeak erreicht ist und die Unternehmen nicht mehr wachsen.

[DaxStecher]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.772.501 von Accountant1987 am 13.05.24 08:18:25

Du kommst immer auf ein Wachstum bei den Mealkits zu sprechen: es wird da kein Wachstum mehr geben. Mit Reset wird DH genau dies wahrscheinlich meinen: Abkehr vom Wachstum hin zur Konsolidierung bei 4-5 Mrd. mit 8-10 Prozent AEbitda. Ist dies bei den Kochboxen so unattraktiv?

CORONA war natürlich gehyped aber du unterschätzt auch anscheinend die Auswirkungen des Ukrainekriegs auf HfG. Schau dir mal DH, zalando, AboutYou und Co. ab Februar 2022 an: die sind alle gesunken.

Wenn die Inflation sich wieder normalisiert und der Leitzins sinkt, wird natürlich auch wieder mehr konsumiert.

Das Wachstum wird durch Factormeals und youfoodz kommen und hier sehe ich einen Deckel bei 4-5 Mrd. mit AEbitda 8-10 Prozent auch als realistisch an.

Petstable könnte dann die nächsten Jahre auch noch auf 500-1 Mrd. mit 8-10 Prozent AEbitda steigen.

Im Ergebnis also kein Wachstum bei den Mealkits (sondern Konsolidierung mit Fokus auf Kundenbindung) und Wachstum bei Factormeals, youfoodz und Petstable. Ist das insgesamt nicht realistisch für dich?

[Accountant1987]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.772.075 von DaxStecher am 13.05.24 05:21:43

Danke, aber lassen wir mal meine persönliche (einzige und kritische) Meinung zu Kochboxen weg. Die tut ja letztendlich nichts zur Sache.

Provokant gefragt, jetzt hast du und ich zig Argumente gesammelt, warum Kochboxen @ HF eigentlich ziemlich durch die Decke gehen sollten. Gibt übertrieben gesagt Tausend Gründe, Tendenzen, Trends, Marktentwicklungen dazu...

Daher: Warum schafft es HF nicht (mehr) zu wachsen? Bzw. sogar noch schlimmer - warum schrumpft eigentlich sogar der Kochboxen-Umsatz? Ist es "nur" der noch bestehende hohe Corona-Effekt? Dann wäre ja alles in Ordnung und Kochboxen sind weiterhin "Star"? Oder gibt es ein anderes Problem mit Kochboxen? Warum spricht DR von einem "reset" bei Kochboxen wenn alles nur ein temporäres Problem ist aufgrund von mehreren Herausforderungen, die gerade zusammenkommen?

[DaxStecher]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.771.730 von Accountant1987 am 12.05.24 21:16:44

Dein Gedanke ist, dass die Kochboxen nur einmalig einen Vorteil bringen als "hippes" Produkt. Okay, dann spinnen wir den Faden mal weiter:

Vor HfG hat man alles selbst gekocht (fast immer das gleiche, was monoton und nicht sehr abwechslungsreich ist oder man recherchiert im Internet nach neuen Rezepten und sucht die Zutaten im Supermarkt, was zeitaufwendig ist und auch stressig sein kann) oder man bestellt oder geht in die Gaststätte, was teurer als HfG ist.

In jedem Fall muss man bei beiden Optionen einen Nachteil hinnehmen: entweder wenig Abwechslung, Zeit und Stress oder höhere Kosten.

Und genau das Mittelstück deckt HfG ja ab: mehr Freizeit, weniger Stress, Abwechslung bei den Mahlzeiten und günstiger als das liefern oder in die Gaststätte gehen- dafür kocht man 20-40 Minuten selbst nach Anleitung aber der Preis liegt dafür mittig zwischen alles selber machen und alles von anderen machen lassen.

Warum sollte das Produkt da keinen langfristigen Mehrwert bieten und lediglich nur kurzzeitig hipp sein? Man spart Zeit, hat immer andere Gerichte (30 neue Mahlzeiten pro Monat), gesund ist es sowieso und günstiger als der Lieferservice. Das sind doch langfristige Vorteile, die man immer wieder hat.

Ich sehe bei den Kochboxen auch kein Wachstum aber eine Konsolidierung auf 4-5 Mrd. und dann jährliches Wachstum in Inflationshöhe mit einer Marge von 8-10 Prozent, wenn man das Marketing auf 16 Prozent herunterfährt und für Stammkunden ein Treueprogramm einrichtet. Klingt das für dich nicht realisierbar?

Das Wachstum sehe ich bei Factormeals bis zu einer Grenze von 4-5 Mrd. und danach dann auch eine Konsolidierung mit jährlichem Wachstum auf Inflationshöhe und Marge bei 8-10 Prozent. Wie siehst du das?

Insgesamt kommt mir hier im Forum auch der makroökonomische Einfluss des Krieges auf HfG zu kurz. Seit 2022 haben so gut wie alle mittelpreisigen Konsumaktien abgebaut, weil die Menschen wegen Kaufkraftverlust und Unsicherheiten mehr sparen. Deswegen sehe ich persönlich auch wieder mehr Nachfrage nach allen mittelpreisigen Konsumgütern, wenn die Inflation bei 2 Prozent und der Leitzins bei annähernd 0 Prozent steht (Anfang 2026)- ein Kriegsende bis dahin wäre natürlich noch besser.

[Accountant1987]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.770.776 von DaxStecher am 12.05.24 13:36:38

Guter Gedanke und gute Frage.
Ich wollte vor 2 Monaten ja mal eine ähnliche Diskussion antriggern.. es gibt zig (Mega-)Trends, die positiv für Kochboxen sein müssten (Stichwort: eCommerce, Online Food, Gesunde / abwechslungsreiche Ernährung, mehr Zeit daheim mit der Familie, mehr Fokus auf "Quality Time" und weniger auf wenig wertstiftende Sachen wie "überlegen, was es zum Essen gibt" etc.). Dazu ist HF der Marktführer und bietet sicherlich im Vergleich zur kaum vorhandenen Konkurrenz "das beste Produkt". Noch dazu kommt jedes Jahr ein besserer / online-affiner Jahrgang dazu. Und einige Makrotrends sollten auch positiv wirken (sinkende Inflation, hohe Gehaltssteigerungen, Vollbeschäftigung, sinkende Zinsen etc.) Also viele Gründe, dass Kochboxen @ HF eigentlich ziemlich wachsen sollten die nächsten Jahre.

Bei all diesen positiven Einflussfaktoren - was ist dann eigentlich das Problem von Kochboxen? Sollte doch in der Theorie eigentlich alles super sein...

Meine Meinung dazu ist bekannt - Kochboxen sind ein sehr spezielles (hippes) Produkt. Das probiert man mal gerne, aber irgendwann nimmt halt der "Coolness Faktor" ab und man stoppt irgendwann. Nur mit extrem viel Werbung wird einem wieder vorgegaukelt, dass man das unbedingt braucht und ggf. springt man dann wieder auf... ich sage bewusst "durch Werbung vorgegaukelt", weil m.E. hier bei vielen Leuten ein Bedarf angesprochen wird, welchen es eigentlich bei vielen (nicht bei allen...) gar nicht gibt (wenn man ehrlich ist). Und das führt eben dazu, dass Kunden wieder abspringen, wenn man realisiert, dass HF dann im Gesamtpaket doch nicht die Eierlegende Wollmilchsau ist.

Es fehlt einfach diese "Selbstverständlichkeit", dass ich (selbstverständlich) Kunde werde und einfach mal (selbstverständlich) sicher die nächsten 10 Jahre Kunde bleiben werde.
Schauen wir uns als Gegen-Beispiel eine ShopApotheke an. Ich kaufe meine Medikamente dort seit ca. 5 Jahren und werde vermutlich auch die nächsten 10 Jahre da meine Medikamente kaufen. Da brauch ich auch nicht viel Werbung, weil die Entscheidung für mich eh "klar" und selbstverständlich ist. Wüsste gar nicht was passieren soll, damit ich da nichts mehr bestellen sollte.

[DaxStecher]

Attraktivität der Mealkits

Bzgl. des Umsatzrückganges der Kochboxen nach Corona sollte man m. M. nach bedenken, dass im Februar 2022 ja der Ukrainekrieg mit einer weltweiten Inflation folgte. M. M. nach wäre der Umsatz bei den Kochboxen nicht so hoch, wenn der Krieg nicht ausgebrochen wäre und zu einem Kaufkraftverlust geführt hätte.

Die Mealkits sind ja ein Zwischending zwischen alles selber einkaufen und sich davor noch Gedanken machen, was man essen möchte und nach dem Rezept recherchieren und ich gehe auswärts essen oder lasse es mir liefern.

HfG ist damit auch preislich in der Mitte mit gut 7 Euro pro Portion vs. alles selbst machen für 3-4 Euro oder bestellen/ Gaststätte für 10-15 Euro.

Vorteile der Mealkits:
- Vorschläge durch KI nach Präferenzen - automatisches zusammenstellen der Gerichte
- Zeitersparnis keine Recherche
- Zeitersparnis kein einkaufen
- Kein tragen der Lebensmittel
- Keine überschüssigen Lebensmittel
- Abwechslung beim Essen
- kulinarische Besonderheiten

Jetzt also meine Frage an die Kritiker der Kochboxen:

Wenn der Leitzins dann in absehbarer Zeit sinkt (EZB wahrscheinlich im Juni, Fed Herbst oder Neujahr) und die Menschen die höheren Preise in allen Lebensbereichen als den neuen Status Quo akzeptiert haben, sollte dann nicht ein jährliche Umsatz bei den Mealkits von 4-5 Mrd. jährlich drin sein bei einer Marge von 8-10 Prozent (durch KI, Automatisierung, Konsolidierung)?

Bitte keine Schwurbler-Kritiken ala Bürgerkrieg, Verarmung der Mittelschicht, A-Bomben vom Iwan usw.

PS: RTE lasse ich hier mal außen vor, da hier ein pot. Umsatz von 4-5 Mrd. wahrscheinlich nicht bestritten wird sondern eher die Marge.