Lagarde hat gesprochen
EZB hält Zinssätze stabil bei 4 Prozent: Erste Senkung dann im Juni?
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erneut entschieden, die Leitzinsen stabil zu halten, zum fünften Mal in Folge, wobei Spekulationen über eine mögliche Zinssenkung im Juni zunehmen.
- EZB hält Leitzins stabil zum 5. Mal in Folge, Spekulationen über Zinssenkung im Juni.
- EZB betont Möglichkeit einer Lockerung bei Annäherung der Inflation an Ziel.
- Hoffnungen auf Zinssenkung im Juni durch abkühlende Inflation verstärkt.
Die EZB betonte, dass bei verstärktem Vertrauen in die Annäherung der Inflation an das Ziel, eine Lockerung der geldpolitischen Strenge angemessen sein könnte. Trotz früherer Spekulationen über eine gelockerte Geldpolitik gab die EZB keine expliziten Hinweise auf diesen Schritt. Nach der letzten Zinserhöhung im September auf ein Rekordtief von 4 Prozent, bleibt der Zinssatz unverändert.
"Die EZB ist zunehmend optimistisch, dass die Voraussetzungen für eine Lockerung der Geldpolitik gegeben sind. Eine Zinssenkung im Juni sollte niemanden überraschen. Die Frage ist nur, ob die anhaltende Vorsicht der EZB hinsichtlich der Binneninflation eine weitere Zinssenkung im Juni und Juli unwahrscheinlicher macht. Die Rücknahme der restriktiven Maßnahmen, um mit den Worten von Präsidentin Lagarde zu sprechen, könnte eher schrittweise erfolgen", schreibt Mark Wall, Chief European Economist vom Team Deutsche Bank Research, in einer ersten Reaktion.
Die Hoffnungen auf eine Zinssenkung im Juni wurden durch die abkühlende Inflation, unterstützt durch sinkende Lebensmittel- und Warenpreise, verstärkt. Der kommende Monat könnte entscheidend sein, da erstmals vollständige Daten zu den Lohnverhandlungen des 1. Quartals vorliegen. Marktdaten von LSEG deuten auf eine Senkung um 25 Basispunkte im Juni hin. In den USA wurden in dieser Woche bereits Erwartungen einer baldigen Zinssenkung durch höher als erwartete Inflationszahlen gedämpft.
Sich sicher, dass die EZB die ersehnte Zinssenkung vornimmt, ist Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank: "Das Inflationsziel von 2 Prozent ist fast erreicht und die Konjunktur in Europa ist schwach. Wohl nur ein unerwartet starker Anstieg des Lohndrucks oder ein Überschießen des Ölpreises könnten das in den kommenden Wochen noch verhindern."
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
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