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     1405  0 Kommentare Gold ist die Absicherung gegen alles und hat seinen Höhepunkt noch nicht erreicht - Seite 2

    Washington hat selbst einen neuen Goldtreiber ins Leben gerufen. Bei Ausbruch des Ukraine-Kriegs haben die USA etwa 300 Mrd. US-Staatsanleihen, die sich im Besitz Russlands befinden, eingefroren. Jetzt überlegen sie ernsthaft, diese russischen Vermögenswerte zu verwerten, um so die amerikanische Militärhilfe für die Ukraine zu finanzieren. Wenn es so weit käme, würden viele Emerging Markets - aus Angst, dass ihnen das gleiche Schicksal wie Russland passiert - Gold den US-Bonds immer mehr vorziehen. Denn als physisches Reservevermögen ist es vor digitaler Beschlagnahmung durch Amerika sicher. Ohnehin treibt China seine Unabhängigkeitsbewegung von US-Zinspapieren massiv voran.

    In der Folge würde auch die Bedeutung der Weltleitwährung US-Dollar geschwächt. Relativ mag er gegenüber einem Korb aus sechs Währungen stabil sein, da andere Länder wirtschaftlich schlechter dastehen als die USA.

    Doch zeigt sich wahre Stärke erst dann, wenn man im Vergleich zur härtesten Währung der Welt stark ist: Gold. Und das ist nicht der Fall. Wenn Gold von 2.000 auf 2.300 US-Dollar je Unze steigt, heißt dies de facto, dass der Dollar von 1/2.000 je Unze auf 1/2.300 gefallen ist.  

    Gold hat endgültig die höheren Weihen erhalten

    Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass die Finanzwelt Gold ähnlich erwirbt wie im Schlussverkauf. So vermehren die Notenbanken ihre Bestände monatlich um über 200 Tonnen. Gleichzeitig blieben die Minenproduktion und das Recycling von Gold in den letzten knapp 10 Jahren konstant. Die Nachfrage der Notenbanken wirkt wie das Sicherheitsnetz unter den hoch im Zirkuszelt herumwirbelnden Artisten. Ein massiver Aufprall wird verhindert. 

    Diese Hurra-Stimmung für Gold wird nicht zuletzt durch die rekordhohen Netto-Long Positionen am Terminmarkt befeuert. Das lange zurückgebliebene Gold hat gegenüber Aktien Nachholbedarf. Und eine gewisse Korrelation von Gold zu Bitcoin ist auch nicht zu leugnen. Genau hier lauern allerdings die Gefahren für Konsolidierungen, wenn die Welle der Euphorie bricht, z.B. die Zinssenkungsfantasie in den USA zwischenzeitlich fantasieloser wird.

    Doch genau darauf scheint der Goldpreis immer weniger zu reagieren. Gold ist zinsunelastisch geworden, was dafürspricht, dass die geopolitischen Argumente für das Edelmetall an Einfluss gewinnen.  

    Insgesamt sprechen die genannten Argumente mittelfristig unter Schwankungen für eine weitere Befestigung des Goldpreises bis 3.000 US-Dollar.

    Der von Gerd Fröbe gespielte Bösewicht Auric aus dem James Bond-Film „Goldfinger“ hätte seine wahre Freude an der Entwicklung des Goldpreises. Ein Filmzitat von ihm lautet: "Das ist Gold, Mr. Bond. Schon mein ganzes Leben lang hab ich seine Farbe geliebt, seinen Glanz, seine göttliche Schwere." Einer gewissen Anziehungskraft kann man sich tatsächlich kaum entziehen.

    Und Silber?

    Der kleine Bruder von Gold ist dabei, ein Mehrjahreshoch zu erklimmen. Historisch folgt Silber der Goldpreisentwicklung, allerdings deutlich schwankungsintensiver. Sein Vorteil ist es, dass es neben Edel- auch Industriemetall ist. In dieser Funktion wird es ebenso bei der Energiewende verbraucht. Und es ist noch weit entfernt von seinem Allzeithoch von 50 US-Dollar je Unze aus dem Jahr 2011.

    Die Anleger sollten neben Gold auch ein Herz für Silber haben.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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