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     1513  0 Kommentare Europa und Deutschland haben verlernt zu wachsen

    Für Sie zusammengefasst
    • Europa und Deutschland stagnieren wirtschaftlich
    • Politiker suchen Schuld bei anderen, statt eigene Fehler anzuerkennen
    • Strukturdefizite und ideologische Einstellungen bremsen Wachstum

    Europa und Deutschland haben verlernt zu wachsen

    Die Konjunkturdaten in Europa und vor allem in Deutschland sind ernüchternd wie Junggesellenabschiede mit Limonade und Saft. Während der alte Kontinent zwischen Stagnation, Stagflation und Resignation schwankt, arbeitet Amerika erfolgreich an seiner wirtschaftlichen Zukunft.

    An der schlechten Wirtschaft sind nicht immer die anderen Schuld

    Europas Politiker relativieren unsere Industrieschwäche gerne damit, dass der Dienstleistungssektor so stark sei. Ja, eine gewisse Zeit hat er sich vom dümpelnden Verarbeitenden Gewerbe abkoppeln können. Aber auch er befindet sich jetzt in Rezessionsstimmung.

    Vor allem aber nutzen Politiker gerne das Alibi, dass für die Wirtschaftsmalaise die schwächelnde Konjunktur in China, die brüchigen Lieferketten wegen Corona, die Energiekrise aufgrund des Ukraine-Kriegs und die restriktive Geldpolitik der EZB verantwortlich sind.  

    Zunächst zu China. Weshalb hat man sich denn von diesem Land als Produktions- und Absatzmarkt so abhängig gemacht? Es war ja so bequem.

    Aktuell müsste die Eurozone sogar besser dastehen als Amerika. Aufgrund unserer Energieabhängigkeit und exportsensitiven Geschäftsmodelle haben uns explodierende Gas- und Strompreise sowie Liefereinschränkungen im Vergleich zwar deutlicher getroffen. Doch sind mittlerweile Erdgas, Öl, Kohle und Strom wieder auf das Niveau vor dem Ukraine-Krieg gefallen und nur noch „Lieferengpässchen“ zu beobachten, wenn überhaupt. Es müsste also zu einer relativen Wachstumsstärke kommen, zumal der letzte milde Winter wirtschaftlich kaum bremste.

    Besonders unfair ist es, der EZB den schwarzen Peter für die Rezession zuzuschieben. Dabei hat sie lange die Kreditzinsen dramatisch unter der Teuerung gehalten. Die Preissteigerungen haben also nicht nur jeden Kreditzins aufgefressen, sondern wie Holzwürmer auch kräftig am Schuldenstand geknabbert. Selbst heute gilt vielfach für reale Zinsen immer noch das Motto eines Hits der Dire Straits: “Money for nothing“. Die Hand, die gibt, ist eben die erste, die gebissen wird.

    Auch bei der Liquiditätsausstattung hat unsere Einer Zahlt Bestimmt-Notenbank größere Spendierhosen als Amerika an. Haushaltsdefizite der Euro-Staaten werden großzügiger monetisiert. Das nennt man Staatsfinanzierung. Und wenn alle Stricke reißen und die Kreditzinsen deutlich zulegen, kann die EZB mit ihren Notinstrumenten sofort wie bei der Feuerwehr „Wasser marsch“ rufen.  

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver

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