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     2365  0 Kommentare Wie viel Zins-Schmerz kommt noch auf die Kapitalmärkte zu?

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    Wie viel Zins-Schmerz kommt noch auf die Kapitalmärkte zu?

    Zinsen spielen Wiederauferstehung. Die Inflation wirft noch nicht das Handtuch. Und die US-Wirtschaft ist robust und deren Jobs nicht kaputtzukriegen, so dass es für die Fed kaum Grund gibt, die weiße Zins-Fahne zu hissen. Und könnte es wegen des Nahost-Konflikts eine Ölpreisexplosion wie 1973 nach dem Jom Kippur-Krieg geben? Nicht zuletzt sind US-Staatspapiere nicht mehr everybody’s darling weltweit. Stehen den Aktienmärkten also weitere harte Zins-Zeiten bevor?

    Was für ein Zins-Turnaround! Man muss schon über 40 Jahre zurückgehen, um einen ähnlich schnellen Anstieg der amerikanischen Leitzinsen und der Rendite von US-Staatsanleihen wie aktuell zu beobachten. Der längste Abwärtstrend an den Finanzmärkten seit Adam und Eva ist gebrochen.

    Die Fed als frühere Heilsarmee zeigt sich derzeit als hartes SEK, das der Inflation offensichtlich unbarmherzig den Kampf ansagt. Diese ungewohnt autoritäre Erziehung macht Aktien das Leben schwer, die als risikobehaftete Anlageklasse mit hohen Zinsen konkurrieren müssen. Und lauscht man den Äußerungen einiger Fed-Direktoren, scheint der Kelch der Restriktion noch nicht an den Börsen vorbeigegangen zu sein. Sie hauen weiter auf die Trommeln der Preisstabilität. Und würde der Ölpreis aufgrund eines eskalierenden Nahost-Konflikts auf - wie einige Analysten meinen - 150 US-Dollar steigen, wird man sie noch lange hören.

    Und zu allem Verdruss verlieren amerikanische Staatstitel auch noch an Reiz für ausländische Investoren. Chinesen recyceln den US-Dollar nicht mehr in üppigen Dosen, indem sie ihre Handelsüberschüsse in US-Bonds investieren. In der Spitze lagen einst ca. 15 Prozent aller am Markt ausstehenden US-Papiere in Chinas Hand. Jetzt sind es nur noch vier. Zeitgleich reduziert die Fed ihren Anleihebestand jeden Monat um 95 Mrd. Dollar und haben die großen Banken bei der aktuell inversen Zinsstrukturkurve kaum Muße, massenhaft langlaufende Zinstitel zu kaufen. Vor diesem Hintergrund droht das, was auch einem Obsthändler widerfährt, wenn die Nachfrage nach seinen Äpfeln sinkt: Es fallen die Preise für Anleihen, was umgekehrt deren Renditen ansteigen lässt.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver

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