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    ROUNDUP  401  0 Kommentare Grenke senkt Prognosen für 2024 - Aktie knickt ein

    Für Sie zusammengefasst
    • Grenke hat schwierige Corona-Zeit überwunden.
    • Ziele für 2024 überraschend gesenkt.
    • Aktie bricht ein, genereller Abwärtstrend.
    • Gute Quartalszahlen, aber negative Überraschung bei Prognosesenkung.

    BADEN-BADEN (dpa-AFX) - Der Leasingspezialist Grenke hat im zweiten Quartal die schwierige Corona-Zeit weiter hinter sich gelassen. Doch angesichts der angezählten Weltwirtschaft ziehen erneut dunklere Wolken auf. Das Unternehmen senkte am Vorabend überraschend seine Ziele für 2024. Der Vorstand begründete den Schritt aber nicht nur mit neuen Konjunkturprognosen, sondern auch mit dem Fokus auf "ausgewogene Margen". Für das laufende Jahr sieht sich Grenke zwar auf Kurs, die negative Reaktion der Börse kam dennoch prompt: Die Aktie brach am Donnerstagmorgen ein.

    Das im Nebenwerte-Index SDax notierte Papier verlor am Vormittag zeitweise neun Prozent und fiel damit auf das tiefste Niveau seit Ende März zurück - die Erholung der vergangenen fünf Handelstage war damit ebenfalls komplett zunichte. Zuletzt betrug das Minus noch sieben Prozent.

    Das Papier ist nun zurück auf dem generellen Abwärtstrend, der Anfang Mai nach dem bisherigen Jahreshoch bei 32,65 Euro einsetzte, seitdem hat der Kurs gut ein Viertel an Wert eingebüßt. Auf Dreijahressicht hat sich sogar ein Verlust von zwei Dritteln angehäuft. Anleger, die hingegen zur Schwächephase rund um den Jahreswechsel eingestiegen sind, sitzen immerhin noch auf einem Zuwachs von fast 24 Prozent.

    Die Analysten von Pareto Securities sprachen in einem Kommentar zwar von guten Quartalszahlen für den Konzern, die Senkung der 2024er-Ziele sei jedoch eine negative Überraschung, "auch wenn wir nicht erwartet hatten, dass das Unternehmen seine alte Prognose erreichen würde." Für Marius Fuhrberg von der Warburg Bank sticht besonders der frühe Zeitpunkt der Prognosesenkung heraus, er hält die Ziele aber insgesamt für machbar.

    Grenke strebt nun für das kommende Jahr ein Leasingneugeschäft von 3,0 bis 3,2 Milliarden Euro statt rund 3,4 Milliarden an, wie der Konzern am Mittwoch in Baden-Baden mitteilte. Dies entspreche einem Wachstum von 11 bis 19 Prozent im Vergleich zu den durchschnittlichen Markterwartungen für 2023. Das Konzernergebnis dürfte 2024 mit 95 bis 115 Millionen Euro ebenfalls unter der bisherigen Erwartung von rund 120 Millionen Euro bleiben.

    Aktuell sieht sich Grenke den Angaben zufolge weiter auf Erholungskurs. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2023 bleibe unverändert bei 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro für das Leasingneugeschäft und für das Konzernergebnis bei 80 bis 90 Millionen Euro, hieß es.

    Im zweiten Quartal legten die operativen Erträge konzernweit um 11,4 Prozent auf 109,2 Millionen Euro zu. Auch das Konzernergebnis sei deutlich um 17,3 Prozent auf 24,5 Millionen Euro gewachsen. Das Ergebnis je Aktie betrage 0,55 Euro, nach 0,46 Euro ein Jahr zuvor.

    "Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Konzernchef Sebastian Hirsch laut Mitteilung. Nach zwei Jahren sei die Corona-Delle im Neugeschäft so gut wie überwunden und das Niveau von 2019 fast wieder erreicht. Im zweiten Quartal legte das Neugeschäft um 9,4 Prozent auf 866,7 Millionen Euro zu. Besonders deutlich wuchs der Bereich Leasing, aber auch im Factoring konnte Grenke zulegen. Einbußen im Neugeschäft vermeldete dagegen die Grenke Bank.

    "Zinsen und Inflation haben wir im Griff", betonte Hirsch. Grenke wolle weiter zweistellig wachsen und damit stärker als der Markt und so Marktanteile gewinnen. Allerdings zähle nun in erster Linie profitables und ausgewogenes Geschäft mit soliden Margen, ergänzte Hirsch. Grenke werde zudem in den nächsten zwölf Monaten die Effizienz steigern, und zwar nicht nur durch Digitalisierung, sondern auch mit einem "straffen Kostenmanagement".

    Über eine Million laufende Leasingverträge mit einem Volumen von 9,2 Milliarden Euro (VJ: 8,7) sind aus seiner Sicht die Quelle der Erträge in der Zukunft. Gerade die im zweiten Quartal weiter positive Entwicklung der operativen Marge des sogenannten Deckungsbeitrags 2 mit 16,9 Prozent nach 16,7 Prozent im Vorquartal werde sich positiv auf das Konzernergebnis auswirken, hieß es weiter. Anfang Juli hatte der Konzern bereits Eckdaten für das zweite Quartal vorgelegt./tav/jha/lew/jha/

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