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    Tariforderungen im öffentlichen Dienst (Seite 4)

    eröffnet am 09.11.23 00:12:59 von
    neuester Beitrag 07.12.23 19:20:54 von
    Beiträge: 33
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      schrieb am 09.11.23 16:34:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      1. Niemand wirklich NIEMAND wird zu einem Job im öffentlichen Dienst gezwungen!
      2. Würde man unsere mittelalterlichen Verwaltungsstrukturen mal nach betriebswirtschaftlich sinnvollen Grundsätzen ausrichten, bräuchte es die Hälfte des Personals. Die Zahl der Kommunen, Landkreise und Bundesländer kann man halbieren!
      3. Einrichtungen wie die ARGE kann man komplett abschaffen.
      4. Unkündbarkeit gehört abgeschafft.
      5. Krankheitsbedingte Kündigungen die in der freien Wirtschaft üblich sind durchsetzen.
      6. Alles komplett durch digitalisieren. KI einsetzen.
      Viele Dienstleistungen privat vergeben

      Wir brauchen die hochmotivierten Mitarbeiter dringend auf dem Bau, und der Pflege, in der Landwirtschaft, in der Gastronomie und anderswo.

      Es geht alles wenn man will!
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      schrieb am 09.11.23 08:19:04
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 74.771.021 von imperatom am 09.11.23 00:12:59Ein toller Beitrag von Dir.

      Da darf man sich wirklich mal herzlich bedanken. Auch wenn Du jetzt weißt, wo ich arbeite. Nur 80 Prozent besetzte Stellen, in Zahlen: 4500 freie Stellen. Bis 2030 sollen 7500 !!!! weitere freie Stellen durch Wechsel, insbesondere Renten und Pensionierungen dazukommen. Kaum mehr will kommen, obwohl es gerade in der Verwaltung wirklich tolle Jobs gibt, mit sehr vielen Wechselmöglichkeiten.
      Und Du hast Recht, Anforderungen zum Einstieg werden stark gesenkt.
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      schrieb am 09.11.23 00:12:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      In einem anderen Thread beklagte ein User, dass die Gewerkschaften 10,5% mehr Geld für den "TVöD" fordern würde. Dies hat mich veranlasst, die Verhältnisse mal geradezurücken und folgenden Post zu schreiben. Leider fiel er eienm Löschwahn zum Opfer, weil er in genutzten Thread "offtopic" gewesen sein soll - und dann natürlich UNBEDINGT gelöscht werden musste.

      Also hier nochmal zum Nachlesen für alle Interessierten:

      1. Es geht bei den laufenden Verhandlungen nicht um den genannten TVöD (angestellte Bund+Kommunen), sondern um den TV-L (Angestellte der Länder, außer Hessen). In der Nachwirkung geht es dann auch um Landesbeamte.

      2. Die Inflationsraten 2021-2023 kennst Du selbst. Ich habs extra nochmal nachgeschaut: TVL-Beschäftigte haben 2021 nur 1,3% Erhöhung bekommen. 2022 haben sie 11 Monate lang nichts mehr bekommen, zum Dezember dann 2,8%. 2023 haben sie GAR keine Erhöhung bekommen. Eine so schlechte Relation aus Inflation und Tariferhöhungen der letzten drei Jahre findet man mutmaßlich in keinem anderen Tarifvertrag Deutschlands.

      Aktuell herrscht in den Ländern extreme Stellenunterbesetzung: Bei Polizisten und Richtern werden die Anforderungen deutlich gesenkt, um noch welche zu bekommen. In den Staatsanwaltschaften und Behörden sind etliche Stellen unbesetzt. Vom Lehrermangel hat jeder hinreichend gehört. Die Liste ließe sich weit fortsetzen, auch in vielen Bereichen, an die man erstmal gar nicht denkt.

      Wir müssen einfach mal zu Kenntnis nehmen, dass diese Jobs bald keine Sau mehr machen möchte! Wir zahlen den Leuten real immer weniger Geld, erwarten immer mehr Leistung, reden gleichzeitig von faulen Beamten - und staunen über eine 10,5%-Forderung.

      Während es in der freien Wirtschaft (zumindest in Bürojobs in Großstädten) längst üblich ist, den Cappucino und den Obstteller vom Chef bereitgestellt zu bekommen und tollste Kantinen zu haben, müssen Polizisten ihr Essen zwischendurch beim Imbiss teuer kaufen, Lehrer müssen in Kaffekassen einzahlen um schlechte Brühe zu bekommen und müssen hinterher die Kaffeeküche natürlich auch selber putzen. Das war in den Achtzigern auch alles noch in Ordnung, aber heute ist man als Abeitgeber - mindestens in Großstädten - so nicht mehr konkurrenzfähig. Im öffentlichen Dienst müssen die Angesetllten und Beamten sogar für ihre Weihnachtsfeiern und Sommerfeste selbst das Geld zusammensammeln. Von der überbordenden Bürokratie und der miesen Stimmung in Amtsstuben mal ganz zu schweigen.

      Wir meckern, dass die Ämter nichts digitalisieren, aber WER soll das denn machen? Welcher IT-ler geht bei solchen Bedingungen in den öffentlichen Dienst?

      Alleine in Hamburg (!) gibt es aktuell über 4.000 unbesetzte ÖD-Stellen, und das merken wir hier an allen Enden. Von mir aus sollen sie mit Kusshand ihre 10,5% bekommen, aber ich will einen wettbewerbsfähigen öffentlichen Dienst mit funktionierenden Abläufen und qualifiziertem Personal in ausreichender Menge. Nur darauf basierend kann auch der Rest des Landes funktionieren. Ohne Sicherheit, Bildung, Rechtssystem, Infrastrukur,... geht es hier den Bach runter, und genau deshalb könnte ich kotzen, wenn sich Menschen über 10,5% Lohnforderung einer Beschäftigtengruppe aufregen, deren Job schon heute kaum mehr jemand haben will.
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