DF Deutsche Forfait . Interessanter Nebenwert oder taube Nuss (Seite 13)

[Straßenkoeter]

Unter 2€ gibt es aktuell keine Stück mehr.

[threeways]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.004.067 von Fullhouse1 am 22.12.23 06:39:04

So wie ich das einschätze gibt es nicht viele Unternehmen die sich derart Konsequent an den staatlichen Vorgaben hält wie die DF. Deshalb sehe ich aus dieser Richtung keine hohen Risiken. Auch nicht, sollten Iran-Geschäfte gar nicht mehr möglich sein. Dann macht man halt in anderen Regionen das Geschäft mit dann freilich sehr viel niedrigeren Margen.
Das Hauptrisiko sehe ich darin, dass die DF ein Geschäft eingeht bei dem der Gegenpart die Vereinbarungen nicht einhält und der DF dadurch große finanzielle Schäden entstehen. Beispiel: DF kauft für 20 Mio. USD eine Schiffsladung Getreide auf welches nicht innerhalb von zB 3 Monaten abverkauft wird, sondern leider in einem Silo lagert, welches Rattenverseucht ist und dadurch das Getreide auf Kosten von DF entsorgt werden muss.

[Fullhouse1]

Ich glaube jeder der hier zur Zeit schreibt oder mitliest hat/hatte Aktien der DF oder will vielleicht investieren. Die Risiken sind nicht klein, doch die Rendite kann hoch sein. Wer investiert ist hat sich sicher auch über den politischen Aspekt Gedanken gemacht. Lasst uns deshalb hier uns auf den politischen Teil beschränken, der mit dem Handel mit dem Iran zu tun hat. Sonst ziehen wir nur irgendwelche politischen Spinner an die uns den Thread zumüllen.

[threeways]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.003.266 von Aktienangler am 21.12.23 21:16:46

Welche Banken entsprechende Transaktionen durchführen kann ich nicht sagen. Und auf welchen Wegen abgewickelt wird auch nicht. Aber ganz offensichtlich ist es möglich. Die DF hat zumindest deutlich kommuniziert, dass die Abwicklung des Zahlungsverkehrs für diese auch mit anderen Banken kein Problem darstellt.
Was das Verhältnis zwischen der Varengold und der DF angeht, so gehe ich davon aus, dass es sich um eine gewöhnliche Geschäftsverbindung handelt. Da gibt es keinen Streit oder sonstigen Stress. Tatsächlich könnte man auch mal darüber nachdenken, ob die beiden Gesellschaften in Zukunft nicht sehr viel enger zusammenarbeiten. Die DF hat nämlich etwas, was andere nicht haben. Bestimmt auch nicht die Varengold Bank: Eine sehr enge (und wie ich vermute strategische) Geschäftsbasis mit der iranischen Saman Bank. Saman ist ein sehr interessantes Institut. Es ist ein börsennotiertes Unternehmen und unterhält laut Geschäftsbericht keinerlei Geschäftsverbindungen mit dem iranischen Staat. Die besitzen nicht ein mal Anleihen des Iran. Und interessanter Weise fliessen Gelder, welche die USA dem Iran zum Kauf von humanitären Gütern zubilligt genau über diese Bank! (Kann man im Internet nachlesen).
Die Aktie der DF fristet derzeit nicht nur ein Schattendasein, sie befindet sich in der dunkelsten Ecke des Planeten. Aus Gründen die bekannt sind. Vor allem: Kein institutioneller Investor hat die Aktie im Depot. Alle haben die Hose voll, wegen dem Amis und man will nicht an den Pranger gestellt werden (wegen dem bösen Iran und den Sanktionen etc.). Aber der Wind wird sich irgendwann drehen. Davon bin ich überzeugt. Und die derzeitige Situation im Nahen Osten bestätigt meine Grundhaltung, dass sich viel zum Positiven tut. Trotz der Bemühungen von radikalen Kräften (Hamas/rechtsradikale israelische Parteien) den Iran in den Gaza Konflikt reinzuziehen passiert nichts dergleichen. Keiner hat ein Interesse an einer Eskalation. Auch der Iran nicht! Und wenn es politisch in den USA im kommenden Jahr keine gravierenden Änderungen gibt, dann bin ich zuversichtlich, dass endlich für die Palästinenser eine dauerhafte Lösung gefunden und umgesetzt werden kann (2-Staaten-Lösung). Ob dies dann die Region dauerhaft befriedet ....who knows. Die arabische Mentalität ist nunmal auf dicke Hose zu machen und mit dem Gewehr rumzufuchteln.
Wenn ich da politischen Einfluss hätte würde ich den Weg des unbewaffneten Widerstands vorschlagen. Zaun einreissen und halbnackt zu den Orten laufen, von denen die Vorfahren 1948 vertrieben wurden. Ein mögliches Massaker der radikalen Siedler, vielleicht sogar Militärs an solchen unbewaffneten Männern, Frauen, Kindern würde spätestens dann einen gewaltigen Aufschrei der Weltöffentlichkeit zur Folge haben und auch zu einer Israel aufgezwungenen Lösung. Und die Todesopfer würden sicherlich nicht höher liegen als das was man heute sieht. ....Nur mal so ein Gedankenspiel.

[threeways]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.003.191 von Aktienangler am 21.12.23 20:59:58

Ganz offensichtlich bist Du mit der DF nicht wirklich gut vertraut. Aber: Hier wird Ihnen geholfen:
Die ganze Sache begann etwa 2013, als die MM Warburg deren Aktienpaket (ich glaube es waren um die 25%) an der DF an den Dr. Manzouri verkaufte. Jierbei handelt es sich um einen iranischen Geschäftsmann mit britischem Pass. Herr Dr. Manzouri hat nach meinen Recherchen zumindest einen Teil seines Vermögens mit Handelsgeschäften im Sektor Energie verdient gehabt und seine Geschäftsaktivitäten in dem Vehikel Primerose (Panama) gebündelt gehabt. Warum Dr. Manzouri sich an der DF beteiligte kann ich nur vermuten. Da aber zur gleichen Zeit sich im Aktionariat der Varengold sich einiges tat, lässt dies vermuten, dass dies mit dem sich damals ankündigenden Tauwetter zwischen den USA und Iran im Zusammenhang stehen könnte.
Das Engagement von Dr. Manzouri bei der DF rief die Amerikaner auf den Plan, die ja weiterhin massiv gegen den Iran durch bestehende Sanktionen vorging und behaupteten, dass die DF sich an illegalen Geschäften im Bereich Öl beteiligt hätten. Hierbei handelte es sich um eine reine Behauptung und setzten die DF auf die OFAC Liste. Das ganze Schauspiel war für die DF eine riesige Katastrophe und kostete eine Menge Geld. Obwohl selbst eine forensische Untersuchung des gesamten eMail Verkehrs der DF durch eingeschaltete Anwälte einen Beleg für die Behauptungen der Amerikaner lieferten und sogar ein Gutachten der Bundesbank vorgelegt wurde, bestand die USA darauf, dass der gesamte eMail Verkehr physisch auszuwerten sei. Sprich: Es mussten sich Anwälte jede eMail Text für Text durchlesen. Ein Wahnsinn. Am Ende blieb den USA nichts anderes übrig, als die DF von Haken zu lassen. Die Firma war freilich finanziell am Ende. Ebenfalls wurde Dr. Manzouri gezwungen seinen Anteil an der DF aufzugeben. Das geschah auf dem Weg, indem ein Geschäftspartner (das nehme ich jetzt mal an) Mark West die Aktien übernahm.
Im Rahmen der Rekapitalisierung der DF trat Dr. Manzorui bekanntlich wieder auf den Plan und engagierte sich nun auch operativ im Unternehmen. Wie das für ihn ausging ist bekannt.

Waren diese Ausführungen hilfreich? Wenn ja.....dann freue ich mich über einen Thumbs-up.

[Aktienangler]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.002.993 von threeways am 21.12.23 20:05:32

Zitat von threeways: Was die Frage betrifft, warum die DF das Geld bei der Varengold abzieht: Wer sagt denn, dass andere Marktteilnehmer mit Iran Bezug weiterhin deren Geschäfte über die Varengold abwickeln? Und wer sagt, dass die DF die Geschäftsverbindung mit der Varengold beendet hat? Mir scheint es doch so zu sein, dass durch die zusätzliche Prüfungsinstanz (Sonderbeauftragter) die Abwicklung derartiger Geschäfte sich u.U. erheblich verzögert. Wenn die DF auch andere Banken hat über die abgewickelt werden kann, dann nimmt man halt die. Also als ein Votum der DF ggü. der Varengold Bank würde ich das also nicht interpretieren.

Anhand der jüngsten Prognoseanhebungen der VG, kann man davon ausgehen, dass das Geschäft weiter fortgesetzt wird. Warum auch nicht? Gerade jetzt ist ja bei der VG sicher gestellt, dass nun alle Compliance-Richtlinien eingehalten werden. Andere Banken könnten ähnliche Schwachpunkte wie die, die bei der VG aufgedeckt wurden haben und dann hätte man dort eventuell ähnliche Probleme. Von daher macht es schon Sinn, bei der VG zu bleiben.
Ich glaube nicht das sehr viele andere deutsche Banken Transaktionen mit Iran-Bezug abwickeln. Deshalb florierte das Geschäft ja in den letzten Jahren bei der VG so.

[straßenköter]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.003.191 von Aktienangler am 21.12.23 20:59:58

Zitat von Aktienangler:

Zitat von threeways: Das ist in der tat eine etwas schräge Darstellung. Die Geschichte der Varengold ist gepflastert mit windigen Typen und Geschäftsgebaren. Das kann man von der DF nicht behaupten!

Ach ja? Und weshalb stand die DF einst auf der Schwarzen Liste der USA, wie von Straßenkoeter weiter unten erwähnt, und hatte auch schon die BaFin zu Gast?

Anscheinend kennst du die Nummer um die Schwarze Liste nicht. Du kannst es gern noch einmal nachlesen:
https://finanzmarktwelt.de/us-sanktionen-das-recht-des-staer…

[Aktienangler]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.003.014 von threeways am 21.12.23 20:09:51

Zitat von threeways: Das ist in der tat eine etwas schräge Darstellung. Die Geschichte der Varengold ist gepflastert mit windigen Typen und Geschäftsgebaren. Das kann man von der DF nicht behaupten!

Ach ja? Und weshalb stand die DF einst auf der Schwarzen Liste der USA, wie von Straßenkoeter weiter unten erwähnt, und hatte auch schon die BaFin zu Gast?

[Aktienangler]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.002.969 von threeways am 21.12.23 19:57:23

Zitat von threeways: ... Auch die Überlegung, dass die Varengold vielleicht dagegen vorginge macht gar keinen Sinn. Tatsächlich dürfte auch die Varengold ganz froh über den Ausgang der Klage gewesen sein. Und wie aus der heutigen Pressemitteilung hervorging, hatte wohl der von der Bafin installierte Sonderbeauftragte seinen Finger auf der Sache drauf. Die Varengold dürfte aus verschiedenen Gründen froh sein. ...

Naja, ich war davon ausgegangen, dass der BaFin Sonderbeauftragte die Finger drauf hatte - dies hat sich mit der heutigen Meldung offenbar bestätigt. Entsprechend war die VG doch einfach gezwungen, gegen die einstweilige Verfügung Widerspruch einzulegen, weil sie das Geld aufgrund der BaFin-Blockierung ja gar nicht auszahlen hätten dürfen. Merkwürdig an der Sache ist doch, dass es erst die einstweilige Verfügung/Urteil gibt und danach der BaFin Sonderprüfer das Guthaben freigibt. Hätte da nicht das Gericht im Vorfeld mit der BaFin kommunizieren müssen/können/sollen (eventuell ist das auch Geschehen, aber wie verzögert wurden die Infos weitergegeben und warum dauert das mehrere Tage in denen die DF zwei Meldungen zum gleichen Sachverhalt rausbringen muss?)? Was wäre denn gewesen, wenn sich die BaFin aus Gründen nicht-abgeschlossener Untersuchungen gegen die Freigabe gestellt hätte? Nicht geklärt ist auch weiterhin die Frage, warum das Geld zunächst überhaupt auf Wirken der BaFin blockiert wurde. Und zu guter Letzt stellt sich die Frage, wie froh die VG tatsächlich darüber ist, dass hier ein Gericht ein Urteil fällen musste. Schließlich dürften die Kosten dafür nun hauptsächlich bei der VG hängen bleiben.

[threeways]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.000.308 von PawnJo am 21.12.23 12:27:54

Das ist in der tat eine etwas schräge Darstellung. Die Geschichte der Varengold ist gepflastert mit windigen Typen und Geschäftsgebaren. Das kann man von der DF nicht behaupten!