Plan Optik Aktie

Heute kamen Vorabzahlen. 2023 wieder extrem gut gelaufen. Was mich freut sind insbesondere die Kommentare zu den Bereichen Medizintechnik und Halbleitern. Da dürfte man strukturell starkes Wachstum haben und zudem hohe Eintrittsbarrieren was sich in guten Margen niederschlagen sollte.

Ausblick auf 2024 ist, wie schon vorab kommuniziert, sehr durchwachsen. Ab 2025 bzw langfristig sollte das Wachstum aber intakt sein.

Die Bewertung ist aus meiner Sicht weiterhin extrem attraktiv.
Dafür ist es aber eben auch ein Nanocap und bei der MK von nichtmal 20 m€ sicher nur zur Beimischung fürs Depot geeignet.

Sehr gering. PO hat durch die Mehr-Firmen- und Mehr-Produkt-Strategie eine breite Aufstellung. Auch bei den Kunden ist man sehr breit aufgestellt. Man ist zwar einer der wenigen Anbieter von Mikrofluidik, das dürfte jedoch kein Grund sein, für eine Übernahme / Going Private, der PO Gruppe. Sehr viele Geschäftsfelder und Technologien bietet die PO Gruppe an, daher wenig attraktiv für potentielle Übernehmer.

Aufgrund der moderaten Bewertung und der hohen Profitabilität von PO, halte ich es eher für möglich, dass ein Finanzinvestor versucht PO zu übernehmen. Momentan ist das aber kein Szenario, mit dem ich mich beschäftige. Ich setze auf die eigene Kraft und das Wachstum, das sich aus den von PO adressierten Märkten ergibt. Wenn man sich allein die Meldungen von Intel anschaut, was Chip Standorte in Europa (Magdeburg, Polen) angeht, kann man grob erahnen, welche Dynamik in den nächsten Jahren in diesem Bereich entstehen wird.

Der Bereich Mems wird in den nächsten Jahren stark wachsen. Für uns wäre es von Vorteil, wenn PO es schafft eigenständig zu bleiben. Ich halte durchaus ein Ergebniswachstum von 20% p.a. für möglich, was in 5 Jahren ein Ergebnis pro Aktie von ca. 1 EUR bedeuten würde. Das ist nicht mal besonders optimistisch, sondern ergibt sich aus dem Marktwachstum und dem Trend zu Produkten mit höherer Marge (Spezial Wafer z.B.).


https://www.yolegroup.com/product/report/status-of-the-mems-industry-2022-mis/#:~:text=MEMS%20are%20going%20through%20an,9%25%20CAGR21%2D27.

Sowas wird ja über mehrere Wochen geplant und der Kurs ging kräftig rauf. Die Bank M wird für die Transaktion auch noch was erhalten haben und das wird in diesem Fall wohl nicht Plan Optik bezahlt haben. Inkl. der Kosten für die Bank wird der Einstand um die 4 Euro liegen. Kann man sich drüber streiten, ob das fair ist, aber ändert ja nicht viel an unserem Investment Case. Wo Geld ist kommt Geld hin 🤑

Ich habe den letzten Investoren-Call leider verpasst - bin nachdem ich vor rund 5 Jahren enttäuscht ausgestiegen seit knapp einem dreiviertel Jahr wieder dabei, was sich seither m.E. substantiell verbessert hat:
-Kommunikation Richtung Investoren hat sich deutlich verbessert, da war PO in der Vergangenheit kein Musterbeispiel & alles andere als professionell, hat sich in meiner Wahrnehmung deutlich verbessert
-Wachstumsaussichten - während in der Historie hier eher die Luft raus war scheint das aktuelle Portfolio (sowohl Standardgeschäft mit Wafern als auch Mikrosystemtechnik) hier aktuell deutlich mehr Potential zu bieten
-Profitabilität - mit dem gestiegenen Umsatzvolumen zeigen sich Skaleneffekte was sich in steigenden Margen widerspiegelt. Die weitere Umschichtung des Standardportfolio auf den Standort in Ungarn, weiterhin steigender Umsatz & größerer Umsatzanteil an höhermargigen Produkten (MMT & Little Things) sollten die Marge weiterhin hoch halten lassen.
-Bewertung mit einem Forward P/E kleiner 10 für 2023 (eigene Schätzung) m.E. hochattraktiv und spiegelt nicht das aktuell vorliegende Wachstumspotential

Was mir unverändert nicht gefällt ist die Struktur der Organisation (für mich tlw. intransparente Einbindung der Gründerfamilie in den operativen Betrieb, die gleichzeitig aber "nur" noch 20% der Firma hält - hat sich für mich in der Vergangenheit so angefühlt, dass der Fokus weniger auf Shareholder Value als auf andere Punkte...), passiver/zurückhaltender Aufsichtsrat der das Management nicht challenged (ggf. ist da mit Hr. Bürk etwas mehr Wind & Professionalität reingekommen - siehe u.a. Verbesserung der Investorenkommunikation), Alleinvorstand mit fortgeschrittenem Alter - da würde ich mir in den nächsten 1-2 Jahren eine zweite Person in den Vorstand wünschen (COO/CFO/o.ä.) der Kontinuität in die Führung für die Zukunft sicherstellt.

Ich gehe für dieses Jahr für den Umsatz von einem Wachstum in der eher oberen Range der Prognose (+20-25%) bei gleichzeitiger Ausweitung der EBITDA Marge (+3%-p) aus. Für die Folgejahre erwarte ich ein im Vergleich zu den Vorjahren immer noch ein überdurchschnittliches Wachstum (+10-15%) und eine weitere Verbesserung der EBITDA Marge auf schlussendlich 30%. Wenn sich jetzt noch die Bewertungsmaßstäbe etwas anpassen, kann sich jeder selbst ausrechnen wo es hingehen kann - gebe aktuell kein Stück her und lege bei einem etwaigen dip noch etwas nach

Was erwartet ihr dieses Jahr und in den Folgejahren?

So der Call ist gelaufen und war recht interessant. Hier mal ein paar Infos daraus...

HV wird als Präsenz HV stattfinden.
Es wird weiterhin eine Halbjährliche Berichterstattung geben, was vor dem Hintergrund des Projekt Geschäfts auch verständlich ist.
80% des Umsatzes werden mit 10 Kunden gemacht, die über diverse Länder und Branchen verteilt sind.

Ein paar Referenzkunden sind: Infineon, ST Microelectronics, Texas Instruments, Bosch, Samsung, GE, Boehringer Ingelheim, TSMC & Zeiss.
Auch Bayer & BASF wurden genannt. Inwiefern man aktuell Umsätze mit diesen Kunden macht wurde nicht erwähnt.

Man ist Technologieführer für strukturierte Wafer und zahlreiche MEMS Anwendungen.

Bei den Standard Wafern liegen die Preise bei 20 bis 80 EUR pro Stück, während bei Through-Glass-Vias 800 bis 1000 EUR zu erzielen sind. Darüber Hinaus wächst auch die Nachfrage nach Spezialwafern, die bis zu 10.000 EUR pro Stück kosten.

Zitat: Selbst bei gleichbleibender Absatzmenge kann ein erhebliches Wachstum allein durch die verstärkte Veredelung erzielt werden.

Der Ausbau der Produktion in Ungarn soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Alle Standard Glaswafer sollen dann nur noch dort produziert werden (Umsatz bis zu 3 Mio. EUR p.a.), bei gleichzeitig etwa halbierten Kosten.

Kunden signalisieren auch mittelfristig eine Wachsende Nachfrage.

Es wurden zahlreiche Entwicklungsprojekte genannt, die jedoch i.d.R. 5 bis 8 Jahre bis zur Großserienproduktion brauchen. Bei der Little Things Factory seien jedoch aktuell einige fertig designte Projekte in der Pipeline, die sich schon in der Zulassung befinden. Daher ist man optimistisch das avisierte Wachstum von aktuell 580.000 EUR Umsatz auf 4 Mio. Umsatz (3 bis 4 Jahre) zu erreichen.

Im Bereich der Mikrosystemtechnik (MEMS) profitiert man vom Trend zu immer kleinerer Technik, die immer weniger Energie verbraucht. Ein paar Beispiele sind Mikrofone, Mikrolautsprecher, 5G Technik, VR/AR Brillen, Automotive (autonomes Fahren, Lidar Technologie), Industrie 4.0 Anwendungen.

Das ist ne richtige Technologie Perle, die auch nur überschaubare Mitbewerber hat. Die Partner schätzen Deutsche Präzision und Lieferfähigkeit der Produkte. Wenn der Markt das irgendwann begreift sind hier auch keine 10er KGVs angebracht, sondern eher Richtung 20. Ein spannendes Investment, meiner Meinung nach, mit langfristigem Vervielfältigungspotenzial.