Timburgs Langfristdepot - Start 2012 (Seite 3)

[Timburg]

Schönen guten Morgen in die Runde,

vorab, @Kapitalvernichter: ich persönlich finde Deine Beiträge sehr interessant und eine Bereicherung für den Thread bzw. WO allgemein. Angenehme Abwechslung zu den vielen Einzeilern in den diversen Hype- und Meme-Threads. Also gerne weiter so.

Dass ich selber mit Deinem Atoss-Anteil NICHT glücklich wäre bzw. ruhig schlafen könnte, hab ich ja bereits schon mal erwähnt. Nichts gegen die Firma, aber bei einem KGV um die 50 und einem KUV um die 10 ist da vieles bereits eingepreist und da darf wirklich bei zukünftigen Q-Zahlen nichts schieflaufen. Kennst ja selber die Entwicklung ähnlicher deutscher Börsenlieblinge - eine Sartorius von 600 auf 275, eine Stratec von 140 auf 44, Secunet von 500 auf 150 oder Compugroup von 80 auf 30. Wenn ich solche Kursabschläge auf die Hälfte meines Depots runterrechne, dann weiß ich zu 100% dass ich sowas nicht mit einem Schulterzucken wegstecken könnte. Dazu fehlt mir einfach der Langfristhorizont. Aber da Du ja bei Atoss schon mal eine Fast-Halbierung (2021 von über 200 auf fast 100) mitgemacht und überlebt hast, bin ich überzeugt dass Du genau weißt was Du tust. Ich drück mal die Daumen - und werde Atoss weiterhin an der Seitenlinie verfolgen. Und in 10 Jahren dürfte der Anteil durch Deine regelmässigen Zukäufe sowieso automatisch sinken.

@mbg5
hab mich im Laufe der Jahre hier schon ab und zu mal rumgezofft, bin mir aber sicher dass Du mit den "Beleidigungen" nicht mich meinst. Ich versuche da schon immer sachlich zu bleiben, auch wenn die Diskussionen bzw. Meinungen zu einem Wert kontrovers sind. Zu Tabak allgemein - ich bin seit über 40 Jahren Raucher und seit 12 Jahren Altria-Aktionär (und hab mittlerweile auch BAT, JT und PM Czehia) - stehe dem Sektor aber bekanntlich trotzdem skeptisch gegenüber. Und dies nicht wegen den üblichen Kennzahlen (Umsatz, Gewinn, FCF usw.) sondern wegen dieser regelrechten staatlichen Hetze gegen Raucher bzw. Tabakindustrie. Und dies nicht speziell in DE - man muss nur mal schauen welche Überlegungen, Restriktionen und Maßnahmen in England, Neuseeland und anderen Ländern geplant bzw. eingeführt werden. Auf Mallorca musste ich vor 2 Jahren meinen Kaffe auf dem Tisch stehen lassen und 2 Meter weiter meine Zigarette rauchen. Bzw. meine IQOS dampfen. Und es geht so weiter und wird immer schlimmer. Und natürlich immer teurer. Wenn ich dann die ständigen Argumente höre - Kosten mit den Rauchern wegen Lungenkrebs usw. - dann rechne ich immer die geschätzten 100.000€ Tabaksteuer dagegen welche ich im Laufe der Jahre bezahlt hab. Und wenn ich wegen den Zigaretten 5 Jahre früher den Löffel abgeben muss, spart sich die Rentenkasse nochmal eine schöne sechsstellige Summe.

Im übrigen kenne ich mindestens paar dutzend Nichtraucher in meinem Alter, welche die Krankenkasse derzeit um ein Vielfaches belasten als es bei mir der Fall ist. Ich glaub da spielen viele Faktoren mit rein und man kann nun wirklich nicht alles Leid der Welt auf die Zigarette schieben. Aber OK, Hauptsache Cannabis ist toll und wird von unseren lieben Politikern jetzt hofiert.

Aber zurück zur Börse: natürlich macht es auch mir Spaß, die hohen Dividenden bei Altria & BAT zu kassieren. Es gibt aber sooooo viele interessante und gute Unternehmen, welche nicht täglich mit diesem Damoklesschwert "Gesundheitspolitik" leben müssen, da würde ich eben auch in diesen Sektor nicht unbedingt 25-30% investieren, sondern den Anteil auf einem geringerem Niveau halten. Aber wenn Du Dich damit wohl fühlst - kein Problem für mich.

Ich finde aber, dass hier im Thread im Laufe der Jahre total interessante und gute Unternehmen vorgestellt wurden, welche auch gut performed haben, und welche oftmals viel zu wenig Beachtung gefunden habe. Da ist wirklich viel Platz abseits von MO+BAT, um sein Depot schön zu streuen und gut für die Zukunft aufzustellen.

Nur meine bescheidene Meinung.

[morimori]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.798.811 von mbg5 am 16.05.24 18:19:39

Sich und seine Emotionen zu beherrschen, ist wohl die wichtigste Kunst an der Börse.

Und da jeder anders reagiert, andere Angst und Gier Triggerpunkte hat, muss es eben auch andere Ansätze zum Vermögensaufbau geben.

Die Sache mit dem gekappten Gewinn kenne ich bei iron mountain, den ich nach 125 % Gewinn gekappt habe. (nun plus 205 %).

Doch auch den 700 %er, der nun mit 50 % unter Wasser steht, liegt im Depot.(Neometall)


Noch mehr schmerzen mich die guten Ratschläge hier, die ich nicht befolgte oder zu zögerlich war.


Doch weiß ich, dass bei den meisten Menschen, wie auch bei mir, der Schmerz über entgangenen Gewinn und Verlust viel höher ist, als die Freude über den Gewinn. (Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld ...von Kostolany).


Was mache ich jetzt dagegen?

Ich nehme den Einsatz wieder raus und lasse den Rest einfach laufen.

Zweimal bin ich davon abgewichen und bereute es.(Eli Lilly und EON). Also mehr Disziplin.

Hinzu kommt ein gedanklicher Stopp loss, um den Gewinn abzusichern.

Sofern die Dividende über 10 % brutto ist, hilft mir das beim Durchhalten (BAT)

Und ich neige auch zu größeren Blöcken. Ich kann halt mit Schwankungen leben.


Und immer dran denken: Neid (Kritik ohne Substanz) bekommst du geschenkt. Respekt musst du dir erarbeiten.

[mbg5]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.799.993 von E.S.T. am 16.05.24 21:25:13

meines Wissens wurden die Anteile vor 2009 gekauft und damit unterliegen sie eben keinen Steuern

[E.S.T.]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.795.907 von -Kapitalvernichter- am 16.05.24 11:58:59

Wenn sich in meinen Depot Atoss mit mehreren tausend € Gewinn befinden würde und der Dividendenbringer

Altria mit deutlicherm Verluste vorliegen würde, wären folgende Aktionen in der Überlegung:
a) vollständiger Verkauf von Altria
b) Verkauf von den Atoss-Anteilen, die den Verlust von Altria steuerlich kompensieren
c) Rückkauf von Altria
d) Rückkauf von den verkauften Atoss-Anteilen.
Alle Aktien sind wieder im Depot und die Steuerkompensation führt zu dem steuerlich bedingten Cashvorteil, wenn ein Rückkauf gelingt, ohne dass Altria und Atoss mit den Handelsgebühren den Ausgangswert des Handels überschreitet. Alles ist dann im grünen Bereich und die einmal zu zahlenden Steuern für Atoss wurden damit reduziert. Es handelt sich hier nur um eine Bereinigung des Depots nicht um eine Spekulation. Die Steuern für den Atoss-Gewinn müssen sowieso irgend einmal in einer Weise bezahlt werden.

[mbg5]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.799.804 von bcgk am 16.05.24 20:55:46

Ich tendiere hier zu Kostolany: „Wer viel Geld hat, kann spekulieren, wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren, wer kein Geld hat, muß spekulieren.
Gerade mit dem "Zuckerl" Abgeltungssteuerfrei würde ich nicht zögern und die Position auf 10% begrenzen und mir nochmals 4-5 Werte dazunehmen um zu diversifizieren. Meine größten Positionen liegen bei 13% gefolgt von 12%,8%,5%,4%, das würde viele bereits abschrecken allerdings müsste ich sind zwei davon Alphabet/Meta und ich müsste erstmal 26% Abgeltungssteuer wieder reinholen deswegen kann ich da leider nicht verkaufen bzw. möchte nicht da ich die Unternehmen immer noch nicht für überbewertet halte (zumindest nicht extrem). BAT könnte ich reduzieren (13% Position) da bin ich aber immer noch felsenfest von überzeugt dass sich die Sache lohnt, zieh aber aus Diversivizierungsgründen die Dividende (immerhin 9-10%) ab und investiere in neue Unternehmen. Insgesamt bin ich somit in fast 50 Unternehmen gestreut. Die stärksten 5 machen aber auch bei mir 42% aus was schon grenzwertig hoch ist gebe ich zu. Vor einem Jahr waren halt die Position Alphabet und Meta noch bei 6 bzw. 3% da hätten viel weniger gesagt das wäre extrem hoch gewichtet. Es ist immer das "Problem", dass die Gewinner iwann immer höher steigen und damit automatisch die Gewichtung und damit potenziell das Einzelrisiko steigt

[bcgk]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.798.811 von mbg5 am 16.05.24 18:19:39

Völlig unabhängig von persönlichen Vorlieben und möglichen Kursentwicklungen. Eine Atoss mit mehr als 40% zu gewichten ist schlicht ein Fehler (selbst wenn es am Ende gut ausgehen sollte). Ich verstehe die Nostalgie, aber am Ende des Tages muss man da umschichten in andere, ähnliche Werte, um Risiken zu begrenzen. Ganz simpel, und völlig objektiv. Fakt. Punkt.

[mbg5]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.799.600 von sirmike am 16.05.24 20:17:07

Diskussion ja, Beleidigungen und/oder Belehrungen (ich habs schon immer gesagt) nein.

Ich habe meine Investitionsentscheidung mehrfach anhand von Kennzahlen begründet und es kamen immer wieder antworten ala : "BAT ist tot, sieh dir den Chart an du bist 30% im Minus du Lowperformer oder ähnlich, hättest du in Tesla investiert wäre das ein Nobrainer gewesen". Sorry aber dafür fehlt mir die Zeit. Das ist ja Blödsinn nach 3 Jahren zu sagen mit einem läppischen ETF MSCI World wäre ich besser gefahren. Im Rückblick weiß man das immer aber ich investiere auf 10-20 Jahre und mich interessiert ein Zeitraum von 3 Jahren überhaupt nicht. Bei Tabak ging es um stetige Einnahmen und die 8-10% sind jährlich geflossen. Dass die Kurse nachgegeben haben ist keine Frage aber das gab es bei Tabak bereits oft in der Vergangenheit. Die Fundamentaldaten (Free Cash Flow) sind nach wie vor stark und als Langfristinvestor muss man so Zeiträume auch mal aushalten können. Unter Austausch verstehe ich etwas anderes und zwar dass jemand ein Unternehmen und den Investmentcase vorstellt und andere das entweder ähnlich oder konträr sehen und dann aber auch die Begründung liefern (und NEIN es ist keine Begründung zu sagen dass die letzten 3 Jahre schlecht liefen und der MSCI World besser performt hat). Wenn jemand sagt ihm ist das Risiko bei BAT zu groß wegen Verschuldung, Mentholban, Eintritt von Philip Morris in den US Markt etc. ppl dann habe ich evtl. einen Mehrwert wenn ich irgendeinen dieser Punkte nicht berücksichtigt habe. BAT ist jetzt nur als Beispiel zu sehen, könnte man auf jeden anderen Wert ummünzen. Diese Diskussion anhand von Kennzahlen ist hier im Forum fast vollständig verloren gegangen deswegen habe ich mich auch zurückgezogen und mach meine eigenen Recherchen umso gewissenhafter.

[sirmike [Blogger]]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.798.811 von mbg5 am 16.05.24 18:19:39

Zitat von mbg5: Grundsätzlich finde ich deine Beiträge interessant und lese sie gerne mit wenngleich ich mich hier im Thread nicht mehr aktiv zu Themen äußere da ich bereits ähnliche Erfahrungen gemacht habe. Meine Klumpenposition (4 Tabaktitel zw. 25-30% des Portfoliogesamtwertes) wurde auch von meiner Seite begründet und dann aber von diversen Usern zerissen (wie kann man nur so blöd sein, sterbende Branche etc. pp). Argumente wie Bewertung, Free Cashflow etc. wurden übergangen kein vernünftiger faktenbasierter Ausgleich (über Tabak im Depot kann man sicher diskutieren kein Problem meinerseits).

Ich kann deine Aussage irgendwie nicht nachvollziehen - denn dies ist doch ein Diskussionsforum? Da geht es doch gerade darum, unterschiedliche Meinungen zu haben und Positionen/Ansichten zu diskutieren. Und nicht zuletzt darum, seinen eigenen Investmentcase darzulegen und ihn anhand der Kritik der anderen auf Schwachstellen abzuklopfen. Klar, Gegenwind ist nicht immer angenehm und so mancher User vergreift sich hier auch im Ton, aber das alleinige Beklatschenlassenwollen bringt einem doch keinerlei Mehrwert?

[mbg5]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.795.907 von -Kapitalvernichter- am 16.05.24 11:58:59

Grundsätzlich finde ich deine Beiträge interessant und lese sie gerne mit wenngleich ich mich hier im Thread nicht mehr aktiv zu Themen äußere da ich bereits ähnliche Erfahrungen gemacht habe. Meine Klumpenposition (4 Tabaktitel zw. 25-30% des Portfoliogesamtwertes) wurde auch von meiner Seite begründet und dann aber von diversen Usern zerissen (wie kann man nur so blöd sein, sterbende Branche etc. pp). Argumente wie Bewertung, Free Cashflow etc. wurden übergangen kein vernünftiger faktenbasierter Ausgleich (über Tabak im Depot kann man sicher diskutieren kein Problem meinerseits). Deswegen verstehe ich deinen "Frust", kann dir aber versicheren das bestimmt noch mehrere interessierte User deine Berichte lese wenngleich ich mit deiner Position Atoss nicht mehr ruhig schlafen könnte und sie tatsächlich als Klumpen einstufe. Meines Wissens hast du sie vor 2008 erworben und könntest sie ohne Abgeltungssteuer verkaufen. Einen Einzeldepotanteil >20% find ich dann schon extrem riskant ABER ich selbst habe bei Arista z.B. den Fehler gemacht sie nicht laufen zu lassen. Die Position stand bereits saftig im Plus als ich 10000€ rausgenommen habe und auf 5000€ reduziert habe. Diese gut 5000€ sind jetzt fast 30000€ Wert, die Aktie 580% im Plus und damit mit weitem Abstand meine erfolgreichste Aktie. Hätte ich wie du gehandelt (sprich gar nicht) dann wäre die Position jetzt bei 100000€ und das schmerzt das kann ich dir sagen vor allem weil ich Abgeltungssteuer darauf gezahlt habe und dachte billiger einsteigen zu können. Lehrreich war das ganze für mich, Alphabet und Meta sind jetzt mittlerweile auch bei 10% Depotanteil und werden auch nicht verkauft (zw. 150-250% im Plus) deswegen kann ich deine Atossposition grundsätzlich verstehen, finde sie aber mit 40% einfach zu groß vor allem mit der Gelegenheit keine Abgeltungssteuer zahlen zu müssen. Da könntest du breiter diversivizieren ohne vom Statt geschröpft zu werden. Aber nur meine Meinung, ich lass die guten Positione mittlerweile auch laufen aber da spielen die 25 % Abgeltungssteuer natürlich eine beträchtliche Rolle

[freddy1989]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.797.002 von matjung am 16.05.24 14:20:37

Hallo Matjung hab konto bei revolut kannst dich melden