Verluste deutlich verringert
Zalando nach Zahlen gefragt: Profitabilität zum Greifen nahe!
Der Online-Bekleidungshändler Zalando hat seine Verluste gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich verringern können und kommt der Gewinnzone damit immer näher.
- Verluste deutlich verringert
- Zalando kämpft um DAX-Spitze
- Gesamtjahresprognose bestätigt
An der Spitze des deutschen Leitindex DAX ist heute ein harter Zweikampf zwischen Infineon und Zalando zu erwarten.
Während der Halbleiterkonzern trotz gesenkter Umsatzprognose mit einem Umstrukturierungsprogramm überzeugen und über sechs Prozent zulegen kann, hat Online-Einzelhändler Zalando große Fortschritte bei der Profitabilität gemacht und wird hierfür ebenfalls mit kräftigen Kursaufschlägen belohnt.
Verluste deutlich verringert
Im abgelaufenen Quartal hat das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 2,24 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das lag sowohl unter dem Vorjahresergebnis als auch der Prognose der Analysten. Dem steht aber ein Bruttowarenwert über den Schätzungen sowie deutlich verringerte Verluste gegenüber.
Das Bruttowarenvolumen kletterte gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent auf 3,27 Milliarden Euro, womit die Schätzungen um 50 Millionen Euro übertroffen werden konnten. Beim Nettoertrag gelang es Zalando, den Verlust in Höhe von 38,5 Millionen Euro im Vorjahr auf nun 8,9 Millionen Euro zu reduzieren – und dass trotz höherer Investitionskosten.
Gesamtjahresprognose bestätigt
Bezüglich seiner Erwartungen für das Gesamtjahr hat der Konzern seine Prognose bestätigt. Für das Bruttowarenvolumen sowie den Umsatz wird mit einem Anstieg von 0 bis 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet, das bereinigte EBITDA soll zwischen 380 und 450 Millionen Euro betragen.
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Laut eigener Aussage konzentriert "das Unternehmen sich weiterhin auf profitables Wachstum und darauf, die Marge weiter zu verbessern". Vor allem letzteres könnte mit Blick auf die Kunden- und Bestellstatistiken rasch nötig sein, denn die Zahl der Nutzer sank ebenso wie die Zahl der Bestellungen, wenngleich das durch größere Warenkörbe ausgeglichen werden konnte.
Kampf um den Platz als DAX-Tagesgewinner
Wie das Ergebnis zu bewerten ist, darüber waren sich Anleger zunächst uneins. Die Aktie fiel in der Vorbörse zunächst deutlich unter den Vortageskurs, steigerte sich unmittelbar nach Handelseröffnung aber rasch und konkurriert nun nach Zugewinnen von knapp sechs Prozent mit Infineon um die DAX-Spitze.
Eine erneute Kehrtwende sollte das Papier nach Möglichkeit nicht mehr machen, um die Marke von 24 Euro als Unterstützung zu bestätigen. Zur Oberseite gilt es, das Halbjahreshoch bei 27,46 Euro zu attackieren, um den Weg in Richtung 30 Euro freizumachen.
Fazit: Andere Online-Händler sind attraktiver
Modehändler Zalando hat seinen Verlust gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich reduzieren können und weitere Bemühungen angekündigt, die Margen zu verbessern. Bereits im abgelaufenen Quartal ist es dem Unternehmen gelungen, seine Logistikkosten zu senken. Damit wird Profitabilität immer wahrscheinlicher.
Die muss das Unternehmen allerdings auch dringend erreichen, denn wenngleich für das Gesamtjahr eine geringfügige Steigerung von Umsatz und Bruttowarenwert erwartet wird, war die Kundenentwicklung zuletzt rückläufig, was künftig Gegenwind bedeuten könnte.
Zwar mag Zalando heute in der Spitzengruppe des DAX zu finden sein, wer sich allerdings im E-Commerce-Bereich engagieren möchte, sollte das lieber bei bereits profitablen Unternehmen tun. Geht es nach dem Research-Haus Loop Capital, hat beispielsweise Amazon noch jede Menge Kurspotenzial.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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