Aktienfonds
BaFin prüft pseudo-aktive Fonds
Nur dem Namen nach aktiv gemanagte Fonds könnten bald Post von der BaFin bekommen. Wie uns eine Sprecherin auf Nachfrage bestätigt, prüft die Aufsichtsbehörde derzeit zusammen mit ihrem europäischen Pendant ESMA, wie „noch aktiv gemanagte Fonds von passiven abgegrenzt werden können“. Beide Behörden arbeiten zur Stunde einen Kriterienkatalog auf nationaler und europäischer Ebene aus.
Warum hält die BaFin das überhaupt für nötig? Weil sie offenbar ein Problem erkannt hat, das Anleger schon länger ärgert: Viele Fonds sind zwar mit dem Label „aktiv gemanagt“ geschmückt, aber de facto passive Investments, weil sich die Portfolioverwalter streng an einen Aktienindex wie z. B. den DAX oder den Euro Stoxx 50 halten. Derartige Aktienfonds sind aber von einem ETF auf diesen Index kaum noch zu unterscheiden – außer durch die deutlich höheren Gebühren.
Zwar betont die BaFin-Sprecherin, dass es nicht Aufgabe ihrer Behörde sei, die Höhe von Fondskosten zu beeinflussen. Sollte eine Verwaltungsgesellschaft indes Gebühren für das aktive Management verlangen, obwohl sie den Fonds tatsächlich im „closet indexing“-Modus führt, wird die Behörde zur Tat schreiten. Schließlich stünde in diesem Fall die Frage im Raum, ob die Angaben im Verkaufsprospekt oder in den Produktinformationsblättern richtig und vollständig sind.
Beim DB Platinum III Platow Fonds gibt es dieses Problem übrigens nicht. Hier ist eher das Gegenteil der Fall: Bei der Beratung dieses Fonds verwenden wir überhaupt keine Benchmark. Analysehäuser wie Morningstar wählen als Vergleichsmaßstab in der Regel den SDAX oder den MSCI Germany Small Cap NR. Gemessen an diesen Indizes kommt der Platow-Fonds momentan auf einen Active Share von rund 70%. Er enthält also zu mehr als zwei Dritteln Werte, die nicht aus dem SDAX stammen. Damit hat er das Prädikat „aktiv gemanagt“ mehr als verdient.