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    Nach dem Preisverfall  1397  0 Kommentare Ist Palladium bereit für das Comeback oder ein fallendes Messer?

    Der ehemalige Highflyer im Rohstoffsektor erfuhr in den letzten Monaten eine schmerzhafte Neubewertung oder vielmehr ein Preisdebakel sondergleichen. Ist ein Ende dieses Preisverfalls nun auszumachen?

    Für Sie zusammengefasst
    • Palladiumpreis stark gesunken
    • Chart zeigt starke Schwankungen
    • Nachfragesorgen belasten die Produzenten

    Der Preis für Palladium ist in den letzten Monaten förmlich eingebrochen. Von zeitweise mehr als 3.000 US-Dollar auf aktuell weniger als 1.000 US-Dollar. Bietet sich nach dieser Talfahrt für Anleger eine gute Gelegenheit für den Einstieg oder sollten sie lieber nicht in das fallende Messer greifen?

    Munteres Auf und Ab in den letzten Jahren

    Der untere 10-Jahres-Chart verdeutlicht die eindrucksvolle Schwankungsbreite, durch die sich Palladium in den letzten Jahren auszeichnete. Fulminante Rallyephasen wechselten sich munter mit knackigen Korrekturphasen ab. 

    Zuletzt versuchte sich Palladium Anfang 2022 daran, den 3.000 US-Dollar-Bereich dauerhaft zu überschreiten. Diesem Versuch war eine kräftige Rallye vorangegangen, die zu einem gewissen Teil auch spekulationsgetrieben war. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuß. Die Rallye brach in sich zusammen. Die einsetzende Korrektur gewann an Dynamik. Das vorerst letzte Kapitel dieser Korrektur wurde mit dem Rücksetzer unter die 1.000 US-Dollar eingeleitet. Doch dabei muss es nicht bleiben. Aus charttechnischer Sicht könnte es durchaus weiter nach unten gehen. Im schlimmsten Fall droht sogar eine Ausdehnung der Abwärtsbewegung in Richtung 500 US-Dollar.

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    Nachfragesorgen belasten

    Palladium wird zu fast 80 Prozent aus der Automobilindustrie nachgefragt und kommt vor allem in den Katalysatoren zum Einsatz. Die Neuausrichtung in der Automobilindustrie, der zunehmende Fokus auf E-Autos, geht zu Lasten von Palladium. Und ein zweiter Punkt belastete. In den letzten Jahren war Palladium deutlich teurer als Platin. Die Industrie ersetzte – da wo es möglich und sinnvoll war – Palladium durch Platin. Mittlerweile hat Platin diesen Preisvorteil aber nicht mehr; zumindest nicht mehr in diesem Ausmaß. 

    Palladium-Produzenten wappnen sich

    Ein zeitnahes Ende der schwierigen Marktverhältnisse erwarten die PGM-Produzenten offenkundig nicht, denn Optimismus sieht anders aus. 

    Unternehmen, wie Anglo American Platinum, Northam Platinum und Impala Platinum, haben den Abbau tausender Arbeitsplätze beschlossen bzw. haben Überlegungen dahingehend. Kapitalintensive Investitionen in neue Projekte und in die Infrastruktur kommen auf den Prüfstand. Das Ziel ist natürlich klar – Kosten senken, um die Durststrecke möglichst unbeschadet zu überstehen. Selbst Minenschließungen aufgrund mangelnder Profitabilität sind nicht gänzlich auszuschließen.

    Die schwierigen Marktverhältnisse schlagen mittlerweile auf die Finanzergebnisse der Produzenten durch. Schauen wir uns stellvertretend einige Eckdaten aus dem Bericht für das 1. Halbjahr des Fiskaljahres 2024 von Northam Platinum an. Die Südafrikaner legten die Ergebnisse für den 6-Monatszeitraum zum 31.12.2023 zwar bereits am 01. März vor, doch die Zahlen haben nichts von ihrer Aussagekraft eingebüßt: Die Produktion konnte gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um über 10 Prozent gesteigert werden. Den immensen Verfall der Verkaufspreise konnte dieser sehr beachtliche Produktionsanstieg nicht im Ansatz kompensieren. Northam Platinum verzeichnete im 1. Halbjahr des Fiskaljahres 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Umsatzrückgang in Höhe von 25 Prozent. Der Gewinn brach gar um 91 Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr ein. 

    Fazit

    Die bereits eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen und Investitionskürzungen und die, die noch kommen werden, dürften über kurz oder lang die Angebotsseite beeinträchtigen. Der Markt scheint indes fürs Erste die Waffen gestreckt zu haben. Die Korrektur hat mit dem Rücksetzer unter die 1.000 US-Dollar eine neue Qualität erreicht. Trotz des überverkauften Stadiums der Bewegung könnte es für Palladium kurzfristig weiter nach unten gehen. Selbst ein Anlaufen der 500 US-Dollar ist nicht auszuschließen. Um das Thema Bodenbildung aus charttechnischer Sicht voranzubringen, muss Palladium über die Zone 1.300 US-Dollar / 1.400 US-Dollar laufen.

    Kurzum: Vor dem Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen ist kurzfristig kein Comeback von Palladium zu erwarten, aber womöglich ist dieser Pessimismus dann doch der ideale Nährboden für eine nachhaltige Erholung.

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    Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte  

    Palladium wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,36 % und einem Kurs von 977,5USD auf UBS (07. Mai 2024, 10:10 Uhr) gehandelt.




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