Aktie zieht an
Vonovia auf Comeback-Kurs: "Talsohle ist greifbar"
Nach einem massiven Verlust im vergangenen Jahr ist Vonovia zurück in der Gewinnspur. Anleger feiern das Ergebnis mit einem kräftigen Kursplus. Die Aktie ist der Gewinner im DAX.
- Vonovia zurück in Gewinnspur nach massivem Verlust letztes Jahr
- Anleger feiern kräftiges Kursplus von über 5 Prozent
- Immobilienportfolio stabil bei 83,7 Mrd. Euro - Wert soll jährlich um 3 Mrd. Euro wachsen
Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern meldete im ersten Quartal 2024 einen Gewinn von 335,5 Millionen Euro. Im Vorjahr hatten Abwertungen des Immobilienportfolios noch für einen heftigen Verlust von fast 2,1 Milliarden Euro bei den Bochumern gesorgt.
Die Aktie legte am Dienstagvormittag kräftig zu und stieg um mehr als 5 Prozent im Xetra-Handel. Die Papiere haben in den vergangenen zwölf Monaten gut 45 Prozent hinzugewonnen.
Der Wert des Immobilienportfolios liegt stabil bei knapp 83,7 Milliarden Euro stabil. Ab 2025 soll der Wert des Portfolios um rund 3 Milliarden Euro pro Jahr wachsen. Dieser Ausblick wird stark durch den anhaltenden Wohnungsmangel und die hohe Nachfrage in Metropolregionen gestützt.
"Die Talsohle bei der Wertentwicklung ist praktisch greifbar", teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Eine Neubewertung sei nicht notwendig gewesen, erklärte CEO Rolf Buch.Auch der Ausblick wurde bestätigt: Im laufenden Jahr soll ein bereinigtes EBITDA von 2,55-2,65 Milliarden Euro eingefahren werden.
Höhere Mieten, weniger Service-Umsatz
Im operativen Geschäft kämpft Vonovia allerdings noch mit Gegenwind. Der bereinigte Gewinn fiel um 3,3 Prozent auf 607 Millionen Euro, vor allem weil das Geschäft mit Dienstleistungen weniger einfuhr.
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Besser lief es im Vermietungsgeschäft: Die durchschnittliche Miete pro Quadratmeter stieg auf 7,78 Euro, was einem Anstieg von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Für das laufende Jahr erwartet Vonovia ein Mietwachstum von 3,8 bis 4,1 Prozent. In Deutschland liegt die durchschnittliche Monatsmiete aktuell bei 7,67 Euro pro Quadratmeter.
Unterdessen macht Vonovia auch beim Schuldenabbau Fortschritte. So wurden seit Jahresbeginn Immobilien im Wert von rund 1,1 Milliarden Euro verkauft, hieß es. Unter anderem wurden 4500 Wohnungen in Berlin für 700 Millionen Euro an zwei kommunale Wohnungsunternehmen veräußert.
"Wir glauben, dass insbesondere die Aussagen über die Immobilienbewertung positiv aufgenommen werden sollten und heute zu einem spürbaren Kursanstieg sorgen. Die Net Asset Value Schätzungen dürften nun steigen", so DZ-Bank-Analyst Karsten Olbinger in einer ersten Reaktion. Er rät zum Kauf der Aktie mit einem Fair Value von 34 Euro, ein Aufschlag von rund 25 Prozent zum aktuellen Niveau.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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