Neue Ära beginnt
BASF verabschiedet sich von CEO Brudermüller mit gemischten Quartalszahlen
BASF hat im abgelaufenen Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA einen Rückgang hinnehmen müssen. Die Zahlen waren dennoch besser als erwartet.
- Umsatz und EBITDA bei BASF im Quartal gesunken, aber besser als erwartet.
- CEO Brudermüller bestätigt Jahresziele trotz Herausforderungen.
- Neuer CEO Kamieth tritt in schwierige Phase ein, Aktienkurs steigt leicht.
Der deutsche Chemieriese BASF hat am frühen Donnerstag gemischte Ergebnisse für das erste Quartal veröffentlicht, die auf die Herausforderungen hinweisen, denen sich der neue CEO stellen muss. Trotz eines Rückgangs der Umsätze und eines sinkenden operativen Gewinns bestätigte der scheidende Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller die Jahresziele, bevor er den Staffelstab an seinen Nachfolger übergibt.
Die Ludwigshafener meldeten einen Umsatzrückgang von 12 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro und ein um 5,3 Prozent gesunkenes bereinigtes EBITDA von 2,7 Milliarden Euro. Trotz der niedrigeren Preise und negativer Währungseinflüsse konnten die Ergebnisse die Markterwartungen übertreffen, da Analysten nur mit einem EBITDA von 2,56 Milliarden Euro gerechnet hatten.
Im Licht dieser Entwicklungen steht das Unternehmen, das als weltgrößter Chemiekonzern gilt, an einem Wendepunkt. Brudermüller, der BASF seit 2018 geleitet hat und nun Aufsichtsrats-Chef von Mercedes-Benz wird, hinterlässt ein Unternehmen, das sich mitten in einer strukturellen Überholung befindet. Diese beinhaltet eine stärkere Fokussierung auf rentablere Geschäftsfelder wie Batteriechemikalien und Pflanzenschutzmittel.
Der designierte CEO Markus Kamieth, bisher Asienchef von BASF, tritt in eine entscheidende Phase ein. Er muss das Unternehmen aus einer tiefen Branchenkrise führen, die durch hohe Produktionskosten und eine schwache Nachfrage gekennzeichnet ist. Der Aktienkurs der BASF legte im frühen Xetra-Handel leicht zu auf 51,53 Euro. Seit Jahresbeginn haben die Titel knapp fünf Prozent gewonnen, innerhalb der letzten zwölf Monate allerdings nur 2,5 Prozent.
BASF hat seine Aktionäre bei der Hauptversammlung in Mannheim darauf vorbereitet, dass die kommenden Monate schwierig bleiben werden, auch wenn das Management zuversichtlich ist, die gesetzten finanziellen Ziele für das Jahr zu erreichen. Diese umfassen ein bereinigtes EBITDA zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro und einen Free Cashflow für die Gruppe zwischen 0,1 und 0,6 Milliarden Euro.
Trotz der aktuellen Herausforderungen konnte BASF in einigen Bereichen, wie den Chemikalien und Materialien, Absatzsteigerungen verzeichnen, die die niedrigeren Mengen in anderen Segmenten überkompensierten. Diese Leistung deutet auf das Potenzial des Konzerns hin, sich in seinen Kernmärkten zu behaupten und langfristig zu wachsen.
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Der Wechsel an der Spitze des Unternehmens markiert eine neue Ära für BASF, in der es darauf ankommen wird, die Weichen richtig zu stellen, um die Wettbewerbsfähigkeit in einem sich schnell verändernden Marktumfeld zu sichern.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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