Geopolitische Spannungen
Bank of America: Ölpreis könnte sich verdoppeln!
Analysten der Bank of America warnen, dass der Ölpreis vor einer Verdopplung stehen könnte.
- Ölpreis könnte sich verdoppeln
- Konflikt zwischen Iran und Israel
- Worst-Case-Szenario: Regionalkrieg, Preise steigen
Die anhaltenden politischen Spannungen im Nahen und Mittleren Osten, allen voran die Rivalität zwischen den Erzfeinden Iran und Israel, könnten laut der Bank of America zu deutlich höheren Ölpreisen führen.
Ölpreis vor Verdoppelung?
Sollte sich der Konflikt zwischen den beiden Regionalmächten zu einem Krieg ausweiten, könnte sich der Preis für ein Barrel Brent zeitweise auf 190 US-Dollar verteuern. Das würde gegenüber dem tagesaktuellen Niveau eine Verdoppelung bedeuten.
Einen solchen Preisanstieg bezeichnen die Analysten als Worst-Case-Szenario in einem Konflikt, für den sie von insgesamt drei Möglichkeiten ausgehen. Zwei davon beinhalten eine substanzielle Verteuerung des für die Energieversorgung unabdingbaren Rohstoffes.
Zwei Millionen Barrel könnten fehlen
Im ersten Fall könnten sich Israel und Iran einen anhaltenden Schlagabtausch in Form der in den vergangenen Wochen erfolgten Angriffe liefern. Eine Unterbrechung der Ölversorgung wäre in diesem Fall nicht zu erwarten, eine vom Markt noch einzupreisende Risikoprämie könnte aber zu einem Anstieg von 5 bis 10 US-Dollar führen.
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Das zweite von den Analysten skizzierte Szenario geht von einem Krieg zwischen Iran und Israel aus, ohne dass sich weitere Mächte beteiligen. In diesem Fall wäre eine Unterbrechung der Ölversorgung aus dem Iran zu erwarten, die sich in einer Preissteigerung von 30 bis 40 US-Dollar niederschlagen würde.
Eine temporäre Verdoppelung der Preise wäre im dritten Fall, einem Regionalkrieg, zu erwarten. Dieser würde neben Unterbrechungen wichtiger Schifffahrtsrouten wie dem Suezkanal oder der Straße von Hormus auch Angriffe auf Förder- und Raffineriekapazitäten beinhalten, sodass auf dem Ölmarkt Kapazitätsverluste in Höhe von zwei Millionen Barrel am Tag zu erwarten wären.
Die Bank of America sieht für dieses Szenario einen dauerhaften Ölpreis von 150 US-Dollar, der sich erst aufgrund der infolgedessen einsetzenden, weltweiten Rezession wieder verbilligen würde.
Fazit: Wette auf höhere Ölpreise als Depotabsicherung
Analysten der Bank of America sehen für den weiteren Verlauf der Spannungen zwischen Iran und Israel drei Szenarien, zwei davon mit erheblich höheren Ölpreisen. Der Worst Case, ein Regionalkrieg mit mehreren Beteiligten, könnte zeitweise sogar zu einer Verdoppelung der Preise führen.
Für Anleger bedeutet das, dass eine Long-Position in Öl eine geeignete Absicherung gegen politische Risiken und Inflationsrisiken gleichermaßen sein und damit einen Beitrag zu einem breit diversifizieren, auch gegen Risiken gewappneten Portfolio leisten könnte.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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