Chinas Wachstum & das Schicksal von Apple, Tesla und NVIDIA
Die chinesische Regierung peilt für das laufende Jahr ein Wachstum von erneut rund 5 % an. Angesichts der diversen Probleme, mit denen das Land derzeit konfrontiert ist, vor allem auf dem Immobilienmarkt, aber auch bei..
- Chinas Wachstumsziel von 5 % ist ambitioniert, aber realistisch.
- Apple und Tesla könnten ähnliches Schicksal ereilen wie NVIDIA.
- Hohe Bewertungen und Konkurrenzdruck gefährden langfristigen Erfolg.
Sind Chinas Wachstumsziele
derzeit realistisch?
Folgt Apple bald Tesla? – Und
ereilt NVIDIA das gleiche Schicksal?
Sind Chinas Wachstumsziele derzeit realistisch?
von Sven Weisenhaus
Die chinesische Regierung peilt für das laufende Jahr ein Wachstum von erneut rund 5 % an. Angesichts der diversen Probleme, mit denen das Land derzeit konfrontiert ist, vor allem auf dem Immobilienmarkt, aber auch bei der Demografie, gilt dieses Wachstumsziel als ambitioniert. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet zum Beispiel „nur“ mit 4,6 %.
Mit Schulden zum Ziel
An der Zielerreichung besteht aber kaum ein Zweifel – allerdings auch nur, weil Chinas Wirtschaftsdaten einerseits stets überraschend genau sind und nie revidiert werden müssen. Mit anderen Worten: Traue keiner Statistik… – vor allem nicht in China. Andererseits hat China aber neben geldpolitischen auch mit fiskalischen Konjunkturmaßnahmen die Möglichkeit, auf die Zielerreichung hinzuarbeiten. „Schulden“ heißt dazu das Zauberwort.
Im vergangenen Jahr hat das Land übrigens das Wachstumsziel von ebenfalls rund 5 % mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 5,2 % sogar leicht übertroffen. Eine massive Verschuldung insbesondere zahlreicher Regionalregierungen machte es möglich. Gesund ist das auf Dauer allerdings nicht.
Die Börsen senken den Daumen
Und die Börsen haben bezüglich der frischen Wachstumsambitionen der chinesischen Regierung auch schon ein relativ eindeutiges Urteil gefällt: An den Rohstoffmärkten kam es zu Kursverlusten, ebenso am Aktienmarkt. Der chinesische Hang Seng-Index rutschte dadurch in den Bereich des aufsteigenden Dreiecks zurück (blaue Linien im folgenden Chart).
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Der zuvor bullishe Ausbruch aus dieser Formation ist damit nach kurzer Zeit bereits Geschichte. Und der übergeordnete Abwärtstrend ist weiterhin intakt, zumal der Hang Seng im jüngsten Hoch exakt an der oberen Linie seines engen Abwärtstrendkanals abgeprallt ist (siehe roter Pfeil).
Am 20. Februar hatte ich zu dem Aktienindex geschrieben, dass angesichts des aufsteigenden Dreiecks eine weitergehende Kurserholung zu erwarten war. Und bei einem bullishen Ausbruch boten sich Long-Positionen an. Allerdings hatte ich diese mit Blick auf den übergeordneten Abwärtstrend als spekulativ bezeichnet – aus heutiger Sicht vollkommen zu Recht.