Aktie auf Erholungskurs
Nach 30-Prozent-Horrorcrash: Dividendenaktie MPW mit Erholungsrallye
Nach ihrem Horrorcrash am vergangenen Donnerstag liegt die beliebte Dividendenaktie MPW heute mit einem Plus von knapp acht Prozent auf Erholungskurs.
- MPW-Aktie erholt sich nach Horrorcrash um 8 Prozent.
- Hauptmieter Steward weiter in Schwierigkeiten.
- Dividendenrendite von 18 Prozent lockt Schnäppchenjäger und Leerverkäufer.
Die Geduld der leidgeprüften Aktionäre des Krankenhausvermieters wurde am Donnerstag einmal mehr auf eine harte Probe gestellt. Der Health-Care-REIT musste eine 225 Millionen US-Dollar schwere Mietabschreibung bekannt geben – Hauptmieter Steward steckt weiter in Schwierigkeiten.
Überbrückungskredit wirft Fragen auf
Die Probleme bei Steward sind Anlegern schon länger bekannt. Neben den gestiegenen Zinsen dürften diese im vergangenen Jahr der Hauptgrund für die schlechte Performance von Medical Properties (kurz MPW) gewesen sein.
Am Donnerstag dürfte das Fass jedoch zum Überlaufen gebracht haben, dass MPW Steward einen weiteren Überbrückungskredit in Höhe von 60 Millionen US-Dollar gewährt hat.
Entsetzen unter den Investoren
Investoren reagierten entsetzt über die Fahrlässigkeit des Managements, schlechtem Geld weiter gutes Geld hinterherzuwerfen, und bescherten der Aktie ein haarsträubendes Minus von 31 Prozent. Damit war die Aktie auf ein neues 52-Wochen-Tief gefallen und auf dem niedrigsten Kurs seit dem Börsengang 2005 angelangt.
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Nach einer zweitägigen Bodenbildung am Freitag sowie zum Wochenauftakt kann sich die Aktie heute erholen und knapp acht Prozent zulegen.
Neuigkeiten gibt es keine, daher sind hinter den Kursgewinnen einerseits Schnäppchenjäger, die auf die Dividendenrendite von fast 18 Prozent schielen, sowie andererseits Leerverkäufer zu vermuten, die ihre Short-Positionen schließen – aktuell sind rund 25 Prozent aller ausstehenden Anteile der auf Krankenhausimmobilien spezialisierten Firma leerverkauft.
Abwärtsspirale könnte sich verstärken
Trotz der hohen Dividendenrendite sowie der nach dem Horrorcrash noch billigeren Bewertung mit einem Kurs-FFO-Verhältnis von 2,2 – dem günstigsten branchenweit – ist an der Aktie interessierten Anlegern ein Einstieg nur bedingt ans Herz zu legen:
Die Sicherheit der Dividende steht angesichts der fehlenden Mieteinnahmen zur Diskussion. Das gilt auch für den Schuldendienst der mit 9,7 Milliarden US-Dollar in der Kreide stehenden Immobiliengesellschaft.
Den Schulden stehen zwar Sachwerte in Höhe von 11,7 Milliarden US-Dollar gegenüber, müsste MPW angesichts rückständiger Mieterträge aber Immobilien verkaufen, um seine Schulden bedienen zu können, würde die aktuelle Abwärtsspirale nur weiter verstärkt werden.
Allergrößte Vorsicht walten lassen
Selbst hartnäckige und verlusttolerante Dividendenjäger agieren hier nur mit kleinem Geld. Trader, die aufgrund der hohen Short-Quote eine kurzfristige Wette eingehen wollen, setzen zur Risikominimierung einen Stopp in Höhe des jüngst markierten Allzeittiefs bei 3,31 US-Dollar.
Die Medical Properties Trust Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +7,67 % und einem Kurs von 3,65EUR auf NYSE (09. Januar 2024, 19:58 Uhr) gehandelt.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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