Stimmen zum Crash
Hellofresh-Aktien im Sturzflug: Alles Negative schon eingepreist?
Hellofresh-Aktionäre brauchen am Donnerstag einen starken Magen. Umsatz und Gewinn schwächeln. Die Aktie des Kochboxenanbieters fällt um ein Viertel. Ist die lange Talfahrt damit endlich beendet?
- Hellofresh-Aktie fällt um ein Viertel nach Gewinnwarnung.
- Umsatz- und Gewinnziele wurden gekappt.
- Analysten sind skeptisch, ob die Probleme vorübergehend sind.
Nach einem Kursrutsch von knapp 25 Prozent bei Kochboxenversender Hellofresh herrscht Unruhe am Markt. Die Berliner hatten am Donnerstag ihre Gewinnziele gekappt, die Aktie fiel daraufhin auf ein Acht-Monats-Tief von knapp über 15 Euro. Diese Marke zu halten sei jetzt ganz entscheidend, meint wallstreetONLINE-Aktienexperte Markus Weingran.
"Hält die Unterstützung bei rund 15 Euro in den kommenden Tagen, dann können mutige Anleger einen kleine Fuß in die Tür stellen", so Weingran. "Die Gewinnwarnung von Hellofresh erwischt einige Anleger sicherlich auf dem falschen Fuß, könnte aber eine Chance für noch nicht investierte Anleger sein. Dass es bei Hellofresh nicht rund läuft, zeigt der Chart schon seit Mitte September. Jetzt ist alles Schlechte eingepreist", meint Weingran.
Das MDAX-Unternehmen gab bekannt, dass sowohl der Umsatz als auch der operative Gewinn niedriger ausfallen würden als erwartet. Während das Unternehmen ursprünglich einen Umsatzanstieg von bis zu acht Prozent prognostizierte, wird nun nur noch ein Wachstum von zwei bis fünf Prozent erwartet. Beim bereinigten EBITDA wurden die Erwartungen von 470 bis 540 Millionen Euro auf 430 bis 470 Millionen Euro gesenkt.
Als Gründe für diese Entwicklung nannte das Unternehmen überraschend niedrige Neukundenzahlen sowie Verzögerungen bei der Produktion in den USA. Obwohl die Unternehmensleitung die Probleme als vorübergehend einstuft, hat die Analystin Nizla Naizer von der Deutschen Bank die Bewertung von Hellofresh-Aktien auf "Hold" herabgestuft und das Kursziel auf 26 Euro gesenkt.
Deutlich skeptischer ist William Woods vom Analysehaus Bernstein Research, der die Papiere mit "Underperform" einstuft. Es sei schwer zu glauben, dass die Gründe für die Kappung der Ziele nicht schon vor einigen Wochen zur Quartalsbilanz vorhersehbar gewesen seien, schrieb er in einer ersten Reaktion.
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Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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