Nach Horror-Woche
Was ist mit Deutschland los?
Deutschland befindet sich im Abwärtsstrudel, wie das neueste Gutachten des Internationalen Währungsfonds belegt. Die trüben Konjunkturaussichten schlagen sich nun in den Büchern der Unternehmen nieder.
- Deutschland im Abwärtsstrudel: IWF-Gutachten sagt negatives Wachstum voraus.
- Trübe Konjunkturaussichten schlagen sich in den Büchern der Unternehmen nieder.
- Tägliche Schockmeldungen führen zu weiter fallenden Kursen am Aktienmarkt.
Als wären die weltweiten Konflikte mit dem Krieg in der Ukraine sowie der Gefahr eines Flächenbrands im Nahen Osten noch nicht genug, sorgten in der vergangenen Woche tägliche Schockmeldungen deutscher Unternehmen für weiter fallende Kurse. Der deutsche Leitindex DAX zeigte sich damit in der sechsten Woche nacheinander in Rot und schloss die Handelssitzung am Freitagabend bei 14.622,00 Punkten, weit unter der psychologisch wichtigen 15.000-Punkte-Marke ab.
Goldene Zeiten vorbei
Erinnern Sie sich noch, als Deutschland als Konjunkturlokomotive Europas voranfuhr? Diese Zeiten sind lange passé. Die Zukunft der deutschen Wirtschaft sieht untertrieben gesagt bescheiden aus. Blickt man auf das aktuelle Gutachten des Internationalen Währungsfonds IWF vom Oktober, ist Deutschland das einzige Land in Reihen der großen Volkswirtschaften, welches im Jahr 2023 ein negatives Wachstum vorausgesagt wird. Dabei wurde die Juli-Prognose des IWF mit minus 0,3 Prozent sogar auf ein höheres Minus von 0,5 Prozent ausgedehnt.
Die Gründe für die katastrophale Entwicklung sind einleuchtend. So leide das Land der Dichter und Denker als Exportnation stärker unter dem nachlassenden globalen Welthandel als andere Nationen. Zudem belasten die hohen Energiepreise die Industrie und sorgen für ein weiteres Absinken der Wirtschaftsleistung.
Dass dies auf die hiesigen Unternehmen überschwappt, ist mehr als logisch. Die Folge sind Prognoseanpassungen und stark sinkende Margen. Die Zahlen der Unternehmen, die in der vergangenen Woche warnten, zeigt dies deutlich. Neben Volkswagen, die bereits am letzten Wochenende kurz nach Börsenschluss mit einer Prognoseanpassung aufwarteten, folgten branchenübergreifend in der täglichen Taktung weitere einst hochprofitable Unternehmen.
Krise schwappt auf Unternehmen über
Aus der weiteren schwächelnden Automobilbranche vermeldete Mercedes-Benz aufgrund der Wirtschaftsflaute deutlich sinkende Ergebnisse und rechnet beim Jahresausblick nur noch mit dem Erreichen der unteren Spanne.
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Aktionäre des Energietechnikhersteller Siemens Energy erlebten ein Kursdebakel von über 30 Prozent, da das Unternehmen aus München Verhandlungen mit dem Bund über Milliardenbürgschaften bestätigte. Aus dem kriselnden Immobiliensektor sorgte schließlich die Finanzierungsplattform Hypoport mit einer Umsatzwarnung für Furore. Statt eines Rückgangs der Erlöse von ursprünglich neun Prozent soll sich dieser nun für 2023 auf schlappe 25 Prozent belaufen.
Neben den erwähnten Unternehmen warteten noch weitere mit enttäuschenden Zahlen sowie Prognoseanpassungen auf. Dabei befindet sich die Zahlensaison erst im ersten Drittel, wodurch das Tal der Tränen noch einige Wochen andauern könnte. Ob aus der Dampflok Deutschland wieder ein Schnellzug wird, ist dabei mehr als fraglich.
Autor: (mar), wallstreetONLINE Zentralredaktion
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