Drei Milliarden Euro verbrannt
Siemens Energy: Aktie nach Crash-Desaster "als hochspekulativ einzustufen"
Rabenschwarzer Tag für Siemens-Energy-Aktionäre. Die Aktie crashte am Donnerstag massiv und beendete den Handel 35,5 Prozent tiefer. Nun melden sich erste Analysten zu Wort.
- Rabenschwarzer Tag für Siemens-Energy-Aktionäre. Aktie crashte um 35,5%.
- Analysten raten von Kauf ab, prognostizieren negativen Trend.
- Gespräche mit deutscher Regierung führen zu Unsicherheit, aber finanzielle Ergebnisse für 2023 bleiben im Rahmen.
Der Kursrückgang am Donnerstag war auf die Bekanntgabe zurückzuführen, dass das Unternehmen aufgrund bedeutender Schwierigkeiten in seinem Windenergiesegment in Verhandlungen mit der deutschen Regierung über staatliche Bürgschaften tritt. Der Kursverlust von 35,5 Prozent vernichtete ungefähr drei Milliarden Euro an Marktkapitalisierung, es bleiben rund fünfeinhalb Milliarden Euro an Börsenwert über.
Bernstein Research hat die Bewertung für Siemens Energy nach dem gestrigen Crash bei "Underperform" mit einem Zielkurs von 12 Euro belassen. Analyst Nicholas Green begründet den Ausverkauf der Titel mit den fortwährenden, außerordentlich schwierigen Bedingungen im Geschäft des Energietechnologie-Konzerns. Er rät den Investoren ab, die aktuellen Kurstiefs zum Ankauf zu nutzen, da er einen anhaltenden negativen Trend für die Aktie prognostiziert.
Barclays-Analyst Vladimir Sergievskiy weist darauf hin, dass die bestätigten Gespräche des Unternehmens im Bereich der Energietechnik mit der Bundesregierung über Garantien in Milliardenhöhe zu zusätzlicher Unsicherheit auf einem ohnehin schon angespannten Aktienmarkt geführt haben. Allerdings deute die Ankündigung, dass die finanziellen Ergebnisse für 2023 voraussichtlich im erwarteten Rahmen bleiben werden, darauf hin, dass zumindest kurzfristig keine weiteren umfangreichen Wertminderungen zu erwarten seien.
Jefferies-Analyst Simon Toennessen sagte, dass dies einen weiteren harten Rückschlag für den bereits stark in Mitleidenschaft gezogenen Aktienkurs darstelle. Er schloss zudem nicht aus, dass der Elektronikkonzern möglicherweise eine Kapitalerhöhung in Erwägung ziehen könnte.
Die DZ Bank hat ihren geschätzten fairen Wert für Siemens-Energy-Aktien von 16 auf 7,50 Euro reduziert, während sie ihre Empfehlung auf "Halten" beibehalten hat. Analyst Alexander Hauenstein weist auf die anhaltende Unsicherheit und mögliche Reputationsschäden für das laufende Geschäft hin. Er betonte, dass die finanziellen Auswirkungen auf die Bilanz und die Bewertung erheblich seien. Weiterhin erklärte er, dass die Aktie derzeit ein gesteigertes Risiko von Kursschwankungen aufweise und vorerst als hochspekulativ einzustufen sei.
Bereits Ende Juni verzeichneten die Aktien von Siemens Energy einen ähnlich drastischen Tagesverlust wie am Donnerstag, als sie um etwas mehr als 37 Prozent fielen. Der Grund dafür lag in fortwährenden Schwierigkeiten bei der Windenergie-Tochter Gamesa, welche das Unternehmen dazu zwangen, seine Gewinnerwartungen zu korrigieren. Siemens Energy belegt damit einen Platz unter den zehn größten Tagesverlusten im DAX.
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Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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