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     793  0 Kommentare Ich sagte: Kanzler! Und er: Was?

    Damals, unter Ludwig Erhard beim sogenannten Wirtschaftswunder, gab es ein reales Wachstum von bis zu 10 Prozent im Jahr.

    Tja, es wird wohl nichts mit dem Wirtschaftswunder durch die Klimaschutzmaßnahmen, wie Olaf Scholz das vor einigen Monaten angekündigt hat.

     

    Da schon sagte ich: Kanzler! Und er: Was?

     

    Vor allem haben wir die allerwichtigste Technologie, nämlich Strom speichern zu können, noch gar nicht angegangen. Und im Bundeshaushalt ist dafür auch nichts eingestellt.

     

    Ich sagte: Kanzler! Und er: Was?

     

    Wir können doch dem Volk gegenüber nicht im Ernst behaupten, Energie in Kühlschränken speichern zu wollen. Damit kann man doch keine Industrie betreiben.

     

    Und das, was wir mit unserem Gebäudeenergiegesetz bis 2030 an CO2 einsparen werden, bläst China in zwei Tagen wieder in die Luft.

     

    Ich sagte daher mit Entschiedenheit: Kanzler! Und er: Was?

     

    Auch das mit der regenerativen Energie, Olaf, nachts ist es doch dunkel. Meistens jedenfalls. Und windig ist es dann auch nicht. Da brauchen wir doch trotzdem Kraftwerke.

     

    Mit den Elektroautos, das klappt ja dadurch auch nicht. Denn während die Verbrenner und die Dieselautos mit dem Öl fahren, das sowieso gefördert wird, müssen wir für die Stromautos jetzt auch noch die Braunkohle aus dem Boden holen, die ansonsten drinnen bleiben würde.

     

    Ich sagte mit besonderem Nachdruck: Kanzler! Er jedoch: Was?

     

    Wie man sieht, war es ein befruchtender Dialog. Sage daher niemand, man dürfe heute seine Meinung nicht mehr sagen und könne nicht Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger nehmen.

     

    Denn das genau ist doch die Stärke der Demokratie, dass das Volk der Souverän ist. Dass es den Mächtigen sagen kann, was es für richtig hält und diese das dann umsetzen müssen.

     

    Ich sagte: Kanzler! Und er: Was?

     

    Dann auch noch, ob er sich eigentlich wirklich nicht an die Dinge aus der Cum-Ex-Geschichte erinnern könne? Was?

     

    Und zum Schluss schließlich: Ich bedanke mich Kanzler! Und er: Was?

     

     

    Bernd Niquet

     

    berndniquet@t-online.de

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Ich sagte: Kanzler! Und er: Was? Der Kapitän ist zum Piraten geworden

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