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     2761  1 Kommentar Finger weg vom DAX, Augen auf beim TecDAX!

    Erst vorgestern hatte ich unter anderem die Frage aufgeworfen, wann die Leitzinsen auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Gestern kam die Meldung, dass dies in Deutschland offenbar bereits der Fall ist.

    Finger weg vom DAX, Augen auf beim TecDAX!
    von Sven Weisenhaus

    Erst vorgestern hatte ich unter anderem die Frage aufgeworfen, wann die Leitzinsen auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Gestern kam die Meldung, dass dies in Deutschland offenbar bereits der Fall ist. Denn nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes sank die Zahl der Erwerbstätigen im Mai gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 4.000 Personen und damit erstmals seit 10 Monaten (Juli 2022: -19.000).

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    Dabei lässt sich feststellen, dass sich die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr schon seit etwa einem Jahr abschwächt. Das meldet auch die Bundesagentur für Arbeit. Laut ihren Daten legte die Zahl der Arbeitslosen im Juni entgegen dem sonst üblichen jahreszeitlichen Verlauf leicht zu. 2,555 Millionen Arbeitslose wurden registriert, wie die Behörde gestern mitteilte. Das seien 11.000 mehr als im Vormonat und 192.000 mehr als vor einem Jahr.

    Da sich die Wirtschaft in Deutschland bereits seit dem Schlussquartal 2022 in einer zumindest technischen Rezession befindet, verwundert diese Entwicklung nicht. Und weil der Arbeitsmarkt ein nachlaufender Konjunkturindikator ist, wird seine Schwäche wahrscheinlich anhalten und die Zahl der Erwerbstätigen womöglich noch stärker sinken, die Arbeitslosigkeit also steigen. Das ifo-Institut rechnet damit, dass die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahr um etwa 130.000 zulegen wird.

    Spätindikatoren und Frühindikatoren tendieren abwärts

    Auch das passt nicht so recht zu einem DAX, der kürzlich noch neue Rekordhochs markieren konnte. Würde nur der Arbeitsmarkt schwächeln, der zu den Spätindikatoren gehört, während die Frühindikatoren, wie zum Beispiel die Auftragseingänge, schon wieder nach oben weisen, wäre ein steigender DAX absolut nachvollziehbar. Denn der Aktienmarkt handelt die Zukunft. Doch auch die Auftragseingänge weisen, genau wie andere Frühindikatoren (Einkaufsmanagerdaten, ifo-Geschäftsklima), derzeit ebenfalls nach unten.

    Einzelhandel leidet unter den anhaltenden Kaufkraftverlusten der Kunden

    Am Mittwoch hatte ich über den GfK-Konsumklimaindex berichtet, der im Juni wieder nachgegeben hat. Gestern wurde passend dazu gemeldet, dass die deutschen Einzelhändler wegen anhaltender Kaufkraftverluste ihrer Kunden nicht richtig in Schwung kommen. Zwar sind die Einzelhandelsumsätze im Mai inflationsbereinigt (real) um 0,4 % im Vergleich zum Vormonat gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr steht aber ein Minus von 3,6 % zu Buche. Und in den ersten 5 Monaten des laufenden Jahres setzten die Einzelhändler zwar nominal 2,6 % mehr um als im Vorjahreszeitraum, real (also inflationsbereinigt) gab es aber einen kräftigen Rückgang um 5,7 %.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Finger weg vom DAX, Augen auf beim TecDAX! Erst vorgestern hatte ich unter anderem die Frage aufgeworfen, wann die Leitzinsen auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Gestern kam die Meldung, dass dies in Deutschland offenbar bereits der Fall ist.

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    Kommentare

    Avatar
    01.07.23 10:46:07
    "Und damit zurück nach Deutschland, wo die Kursentwicklung des DAX – ich kann es derzeit leider nur immer wieder sagen – (weiterhin) nicht zu den fundamentalen Entwicklungen passt."

    Das ist eben nicht alles! Es gibt auch so etwas wie "Stimmung" und "Anlagenotstand". Obwohl die Zinsen stark gestiegen sind, ist kein großer Transfer von Aktien zu Anleihen zu bemerken.

    Solange vor allem auch große Adressen Geld anlegen wollen/müssen, werden sie auch den DAX weiter kaufen und den Index sehr hoch halten, wahrscheinlich in diesem Monat ein weiteres Allzeithoch schaffen. Montag wird es wohl einen weiteren Kursanstieg geben, so war es im Mai und im Juni dreimal nach sehr starken Tagen beim DAX, dass er die Rallye fortsetzte (und wenn nicht am Montag, dann am Dienstag). Die Angst, jetzt nicht dabei zu sein, spielt offenbar eine große Rolle. Tatsache ist, dass in den letzten Monaten trotz vieler negativer Nachrichten zu Wirtschaft und Zins die Kursrückgänge immer sehr knapp ausfielen und schnell wieder gekauft wurde. Tage wie gestern mit einem Plus von rund 200 Punkten zeigen, woher der Wind derzeit weht...

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