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    Aktien  425  0 Kommentare „Sell in May and go away, but…“

    Was haben Börsianer und Bauern gemeinsam? Beide Berufsgruppen haben sich Regeln aufgestellt, um das Unvorhersehbare in den Griff zu bekommen.

    Entstanden sind beide aus Erfahrung und im Fall der Bauernregeln sogar jahrhundertelanger Beobachtung der Natur. Regeln sollen dem jeweiligen Nutzer Halt geben und Anhaltspunkte dafür, was in einer bestimmten Situation zu tun ist. Sie pressen komplexe Themen in eine knappe Formel. Einige sind sinnvoll, andere nicht. Das gilt für die Landwirtschaft genauso wie für die Börse. In der Landwirtschaft beziehen sich die meisten Regeln sinnigerweise auf sogenannte Kalendereffekte. „Mai Regen bringt Segen“. Überraschenderweise haben auch sehr viele Börsenregeln einen kalendarischen Bezug. Die wohl bekannteste lautet: „Sell in May and go away, but remember to come back in September“.

    Schlechte Nachrichten haben mehr Durchschlagskraft

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    Auf den ersten Blick hat diese Regel eine plausible Erklärung. In den Sommermonaten ist an den Börsen urlaubsbedingt weniger los. Schlechte Nachrichten haben daher mehr Durchschlagskraft. Das heiße Wetter dämpft die Euphorie zusätzlich. Und generell ist es eine eher nachrichtenarme Zeit, denn die Dividendenprognosen fehlen. In den Monaten Oktober bis April ist an den Börsen dagegen wesentlich mehr los. Allein die alljährlich wiederkehrende Jahresendrally in den letzten Wochen eines Jahres sorgt häufig für den nötigen Rückenwind.

    Was sagt die Statistik?

    Einige Studien haben historische Daten analysiert, um festzustellen, ob es eine statistisch signifikante saisonale Schwankung in den Sommermonaten gibt. Einige dieser Untersuchungen haben tatsächlich festgestellt, dass es historisch betrachtet eine gewisse Schwäche an den Börsen während der Sommermonate gibt. Zum Beispiel fand eine Studie von Hirschey und Nofsinger im Jahr 2008 heraus, dass die durchschnittliche Rendite für den Zeitraum Mai bis Oktober im Vergleich zum Rest des Jahres niedriger war.  Es gibt jedoch auch Untersuchungen, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen und die Wirksamkeit der Regel in Frage stellen. Zum Beispiel fand eine Studie von Bouman und Jacobsen im Jahr 2002 heraus, dass die saisonalen Muster an den Börsen nicht stabil genug sind, um daraus eine profitable Anlagestrategie abzuleiten.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
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