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     3705  0 Kommentare NVIDIA – Die Börse übertreibt schon wieder massiv - Seite 2

    Umsatz und Börsenwert passen nicht zusammen

    Ein zusätzlicher Umsatz von weniger als 4 Mrd. USD hat dazu geführt, dass NVIDIA plötzlich 220 Mrd. USD mehr wert sein soll. Der Wertzuwachs ist also mehr als 55 mal so hoch wie der Umsatzzuwachs! Und wir reden hier „nur“ vom Umsatz, noch nicht vom Gewinn. Letzterer ist für die Aktionäre aber eigentlich viel relevanter.

    Aber bleiben wir vorerst noch beim Umsatz: Analysten erwarteten bislang für 2023 einen Jahresumsatz von fast 30 Mrd. USD, nach knapp 27 Mrd. USD im vergangenen Jahr. Das wäre ein Umsatzwachstum von rund 10 %. Im Jahr 2024 soll der Umsatz auf fast 37 Mrd. € steigen, was einem Wachstum von einem Viertel (+24,3 %) entspricht. Eine hohe Bewertung ist bei diesem Wachstum sicherlich gerechtfertigt.

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    Doch mit einer Marktkapitalisierung von mittlerweile fast 1 Bio. USD wird NVIDIA mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 31,6 (2023) bzw. 25,4 (2024) bewertet. Ein Wert von 1 gilt hier laut Faustregel eigentlich als fair, bei Wachstumsunternehmen darf es auch gerne ein KUV von 2 oder meinetwegen auch 3 sein. Aber hier haben wir es mit dem 10-fachen zu tun.

    KGV von 117

    Ähnlich absurd sieht es beim Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) aus. Analysten erwarten für das laufende Jahr einen Gewinn je Aktie von 3,25 USD, nach 1,74 USD im Vorjahr. 2024 sollen es 4,77 USD sein. Bei einem Aktienkurs von rund 380 USD errechnet sich damit ein KGV von 117 (2023) bzw. 80 (2024). Das ist selbst mit dem beeindruckenden Gewinnwachstum von 87 % (2023) bzw. 47 % (2024) kaum noch zu rechtfertigen.

    Die Hälfte der Marktkapitalisierung würde es auch tun

    Ich würde sagen, dass NVIDIA auch mit einem Börsenwert von 500 Mrd. USD, also der Hälfte, gut bedient wäre. Das KUV läge dann immer noch ca. bei viel zu hohen 15 bzw. 12, das KGV bei deutlich akzeptableren 58 bzw. 40. Damit käme man in die Nähe einer Price-Earnings-to-Growth-Ratio (PEG) von 1, was als faire Bewertung gilt.
    Mit anderen Worten: Eine Halbierung des Aktienkurses von NVIDIA würde ich als fair erachten. Der aktuelle Kurssprung hingegen ist in meinen Augen eine völlig übertriebene Marktreaktion.

    NVIDIA trieb den Nasdaq im Alleingang vom Minus ins Plus

    Und dass der Kursanstieg einer einzigen Aktie einen Aktienindex wie den Nasdaq 100 quasi im Alleingang um rund 1,7 % nach oben schießen lässt, wie es am Mittwochabend (MEZ) der Fall war, zeigt ebenfalls die Absurdität, mit der wir es derzeit an den Börsen in einigen Bereichen zu tun haben. Lag der Nasdaq 100 vor der Unternehmensmeldung mit den anderen Aktienindizes im Minus, so drehte er dank NVIDIA am Mittwoch kurz vor Torschluss noch ins Plus und koppelte sich dadurch von der negativen Entwicklung der übrigen Indizes ab.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    NVIDIA – Die Börse übertreibt schon wieder massiv - Seite 2 Der Aktienmarkt scheint in einigen Bereichen bereits wieder massiv zu übertreiben. Bestes Beispiel ist derzeit NVIDIA. Die Aktien des Chip-Herstellers schoss am Mittwoch im Späthandel plötzlich durch die Decke, als ...

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