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    CEZ - Only the hard facts - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.10.00 20:57:21 von
    neuester Beitrag 16.10.00 08:15:27 von
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    CEZ
    ISIN: CZ0005112300 · WKN: 887832
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      schrieb am 09.10.00 20:57:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Temelin Katastrophe hat einen Namen : CEZ. In Osteuropa lege ich zwar an, aber nur in Fonds. ;)

      09.10.2000 CEZ: Temelin ein Milliardengrab

      Wie ein Pressesprecher des österreichischen Parlamentsclubs heute in einem Gespräch mit wallstreet:online austria bekanntgab, betrugen die Baukosten des
      vom tschechischen Energieversorgungsunternehmen CEZ (WKN: 887 832) geplanten Atomkraftwerkes Temelin, über die letzten 12 Jahre hinweg, fast 3 Milliarden Euro. Es steht bereits vor der für heute geplanten sehr umstrittenen Inbetriebnahme außer Frage, dass ein kostendeckender Betrieb des Kernkraftwerkes auf Lebensdauer nicht möglich sein wird.

      Die österreichische Energieverwertungsagentur teilte zu diesem doch - aus betriebswirtschaftlicher Sicht - sehr eigenartigen Verhalten des tschechischen
      Energiekonzerns auf Anfrage durch w:o mit, dass der Bau dieses Kraftwerkes nicht an EU-Rentabilitätsmaßstäben gemessen werden kann. Der Bau von Temelin wurde demnach noch während der sowjetisch geprägten Ära des Landes begonnen. Da man in der tschechischen Regierung nach der "Wende" um die regionalen Aufträge der Baubranche - im in dieser Hinsicht nicht verwöhnten Südböhmen - fürchtete, ist einfach Jahr für Jahr weitergebaut worden, immer in der Hoffnung, es werden nicht mehr allzu große Kosten bis zur Inbetriebnahme hinzukommen. CEZ hat
      für einen Großteil der Baukosten staatliche Unterstützung erhalten.

      Expertenmeinungen zufolge steht CEZ nun mit dem Rücken zur Wand. Der Strommarkt hat mit zunehmender Liberalisierung eine deutliche Tarifsenkung hinnehmen müssen, was einen Export zwar noch immer sehr wahrscheinlich, aber eben nicht rentabel erscheinen lässt. Der heimische Energiemarkt ist mit elektrischer Energie überversorgt und braucht eigentlich keine neuen Energielieferanten. CEZ hat jetzt nur noch die Möglichkeit, das Kraftwerk so bald wie möglich hochzufahren, um wenigstens einen Teil des über die Jahre hineingesteckten Geldes über Stromverkäufe wieder hereinzubekommen. Ein Umstand, der im Hinblick auf die Dauerdiskussion um die Sicherheit des Kernkraftwerkes nicht unbedingt große Erleichterung auslöst. Ferner müsste, um Kostenwahrheit zu erlangen, auch noch mitberechnet werden, wieviel die Entsorgung der Brennstäbe sowie die Deaktivierung nach dem Betrieb noch an zusätzlichen Kosten aufwerfen wird.

      Alles in allem ein Milliardengrab, das sich der tschechische Betreiber in unreflektierter Weise zusammen mit dem Staat geschaufelt hat. Eine derartige betriebswirtschaftliche und politische Antileistung kann natürlich auch negative Auswirkungen auf den geplanten Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union haben, verweist sie doch in marktwirtschaftlicher Hinsicht eher in die "Steinzeit" der Subventionswirtschaft kommunistischer Vergangenheit.

      Im Zuge der Spekulationen um eine heutige Inbetriebnahme von Temelin in den Abendstunden steigt der Kurs der CEZ in Frankfurt um knapp 7 % auf 3,10 Euro.

      06.10.2000 CEZ wird privatisiert

      Die tschechische Regierung will den Stromriesen CEZ (WKN: 887832) gemeinsam mit den Aktien-Hauptanteilen von sechs weiteren Energielieferanten verkaufen.

      "Das Kabinett hat mit dem Verkauf von staatseigenen Aktien die Privatisierung von Energielieferanten allgemein ersichtlich vorangetrieben," teilte Premier
      Minister Milos Zeman gestern einigen Journalisten mit. Der Wert der staatlichen Anteile wird auf umgerechnet knapp 3 Mrd. Euro geschätzt. Wie Zeman weiter erklärte, wird sich das Kabinett auf seiner Sitzung am 14.Oktober mit der Privatisierung von tschechischen Erdgasförderunternehmen befassen.

      Der letzte Kurs der CEZ Aktie liegt bei 2,9 Euro, das sind 5,4 Prozent im Plus.

      06.10.2000 CEZ: Temelin beantragt Inbetriebnahme

      Einer tschechischen Nachrichtenagentur zufolge hat Frantisek Hezoucky, der Vorstand des tschechischen Atomkraftwerkes Temelin, gestern bei der staatlichen Atomsicherheitsbehörde SUJB die Inbetriebnahme des ersten Reaktors beantragt.

      Die Inbetriebnahme von Temelin, das zum tschechischen Stromriesen CEZ (WKN: 887832) gehört, hängt nun davon ab, wie lange SUJB braucht, die Unterlagen und Dokumente zu überprüfen und zu bewerten. Die Bearbeitung könnte innerhalb von drei Tagen abgeschlossen sein, eine Entscheidung wird allerdings erst später erwartet.

      Der Kurs des CEZ Wertpapiers notiert derzeit in Berlin bei 2,9 Euro, das sind rund 3,5 Prozent im Plus.

      04.10.2000 CEZ: Neuer Konkurrent Russland

      OAO Unified Energy Systems und weitere russische Energieunternehmen versuchen
      verstärkt auf den westeuropäischen Markt zu exportieren. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax. UES, Russlands Energiemonopolist, gab bekannt, einen Vertrag mit dem polnischen Energieverteiler Polskie Sieci Elektoenergetyczne SA unterzeichnet zu haben, 1,5 Millionen Kilowattstunden für rund 13 Mio. Euro zu liefern. Ähnliche Energiemengen sind für den Export nach Westeuropa vorgesehen.

      Wenn russische Energieproduzenten auf den westeuropäischen Markt drängen, wird der Wettbewerb stärker, so dass besonders für tschechische Unternehmen, wie CEZ AS Umsatzeinbußen zu erwarten sind. CEZ, der dominanten tschechischen Energieproduzent, exportierte über die letzten Jahre verstärkt um die schwache Nachfrage im eigenen Land ausgleichen zu können, heißt es weiter in der Meldung.

      Die Aktie notiert derzeit in Frankfurt bei 270 Euro,einem starken Minus von 7,5%.

      03.10.2000 CEZ: Temelin in zwei Wochen am Netz?

      Ein Sprecher des tschechischen Energiekonzerns CEZ (WKN:887832) gab heute in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Aktivierung der Kernreaktoren des Kraftwerkes unmittelbar bevorsteht.

      In den kommenden zwei Wochen wird das Ansuchen um Betriebsgenehmigung und Auslösung der Kernspaltung durch die zuständige staatliche Stelle (SUJB) positiv entschieden werden, so der IR-Mann.

      In der Vorwoche war die Betriebsgenehmigung aufgrund von Mängeln im Kühlkreislauf kurzfristig verschoben worden, die Schäden sind nach Angaben des Unternehmens nun aber behoben. Noch diese Woche soll die Anlage auf etwaige
      neu auftretende Mängel geprüft werden. Sollten keine weiteren Störungen auftreten, wird Temelin schon in Kürze den Betrieb aufnehmen, gibt man sich seitens des Unternehmens zuversichtlich.

      Der Kurs der CEZ Aktie notiert derzeit in Berlin bei 2,98 Euro unverändert zum Vortag.

      22.09.2000 CEZ: Neues Energiegesetz in Tschechien

      Im tschechischen Unterhaus beschloss das Parlament in einer gestern abgehaltenen Sitzung die Liberalisierung des Strommarktes. Der Inhalt des neuen Gesetzes wurde in Tschechien nicht unerwartet aufgenommen, da er im wesentlichen auf einem zu Beginn des Jahres veröffentlichten Entwurfes der Regierung basiert. Das neue "Stromgesetz" legt die "Spielregeln" für den kommenden offenen Wettbewerb fest. Den neuen Regeln entsprechend kann CEZ (WKN: 887832) ab Beginn der Liberalisierung seinen Strom direkt zu Kleinabnehmern liefern, zu denen CEZ heute über keinen eigenen Leitungszugang verfügt. Im Gegenzug können dann bestehende und zukünftige lokale Stromnetzbetreiber das Hochspannungsnetz von CEZ in Anspruch nehmen. Im Bereich der tschechischen Hochspannungsleitungen verfügt CEZ momentan noch über die Monopolstellung. Ende 2002 wird der tschechische Stommarkt zunächst für die Großkunden liberalisiert. Private Haushalte haben erst im Jahr 2006 die Möglichkeit ihren Anbieter selbst zu wählen. Wenn der tschechische Senat dem Gesetz zustimmt, tritt es am 1. Januar 2001 in Kraft.

      Die CEZ-Aktie notiert augenblicklich an der Börse Berlin bei 2,95 Euro (- 1,67 Prozent).

      14.09.2000 CEZ: Entlassungen im Zuge von Reorganisationsmaßnahmen

      Die Leitung des tschechischen Stromerzeugers CEZ (WKN: 887 832) möchte Morgen einen Umstrukturierungsplan des Unternehmens präsentieren. Dieser hat die Entlassung von 200 leitenden Angestellten zum Inhalt, was widerum ungefähr einem Drittel des Managementstabes entspricht. Die beabsichtigten Personalreduktionen beruhen nach Angaben der Unternehmensführung aber nicht auf Differenzen innerhalb des Unternehmens. Nach Angaben des Vorstandes von CEZ hätten die Umstrukturierungsmaßnahmen eigentlich schon innerhalb der letzten fünf Jahre durchgeführt werden sollen, um die Marktposition von CEZ zu stärken. Das Management soll in Zukunft öfters direkt den einzelnen Kraftwerken unterstellt werden. Die vorläufige Reorganisation wird mit Ende dieses Jahres abgeschlossen, womit sich ab diesem Zeitpunkt die weitere Privatisierung und Suche nach einem strategischen Partner leichter gestalten sollte.

      Der Kurs der CEZ-Aktie steht augenblicklich an der Börse Frankfurt bei 3,15 Euro (+ 0,96 Prozent).

      11.09.2000 CEZ: 1000-Megawatt Block soll Stromexport ausweiten

      Der tschechische Stromproduzent CEZ (WKN: 887832) hat in denersten sieben Monaten des laufenden Geschäftsjahres 7,1 Terrawattstunden (TWh) ans Ausland veräußert.

      Zum Halbjahr 2000 exportierte CEZ 6,2 TWh (Halbjahr 1999: 5,7 TWh) an die Nachbarstaaten. Das Unternehmen plant für das Gesamtjahr mit einem Export von
      ca. 12 TWh. Dabei gilt Deutschland als wichtigster Absatzmarkt für das Unternehmen.

      Des weiteren kommt es in den nächsten Wochen zu einer Ausweitung der Stromproduktion. Heute gab die CEZ-Unternehmensleitung bekannt, dass sie die Betriebstemperatur im ersten Reaktor des AKW Temelin hochfahren wird. Nach der ersten Testphase von 60 bis 150 Grad Celsius wird nun der 1000 Megawatt leistungsstarke Block auf eine Temperatur von 150 bis 260 Grad Celsius erhitzt.

      Zunächst sollte der erste Reaktor bis Mitte September auf volle Leistung hochgefahren werden. Doch Funktionsstörungen die in der ersten Testphase auftraten, verzögerten diese Absicht. Nun rechnet man mit einem Start der Stromproduktion bis Ende September bzw. Anfang Oktober.

      Augenblicklich notiert der Kurs der CEZ-Aktie in Frankfurt bei 3,05 Euro unverändert zum Vortag.

      08.09.2000 CEZ - Temelin: Atom-AG unter Druck

      Der Druck auf den tschechischen Energiekonzern CEZ (WKN: 887832)nimmt mit jedem Tag zu, an dem die Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes Temelin näher rückt. Der Bau des Antomkraftwerks wurde unter Verwendung russischer Baupläne begonnen und von westlichen Firmen zu Ende geführt. Nachdem das Atomkraftwerk (Reaktortyp WWER-1000) bereits bei ersten Probeläufen Schäden gezeigt hat, häufen sich seit Wochen die Proteste gegen dieses Projekt.

      Anlässlich eines Besuches des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber beim österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ist es gestern zur politischen Rückenstärkung durch Deutschland gekommen. Stoiber stellte in mehreren Aussagen fest, dass die tschechische Regierung nicht in "arroganter Ignoranzhaltung" gegenüber den Bedenken verharren dürfe. Nach westlichen Standards sollte, so Stoiber, dieses Atomkraftwerk nicht in Betrieb gehen. Einem
      Gutachten der "deutschen Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit" zufolge gibt es Bedenken hinsichtlich der Betriebssicherheit. Diese, so Stoiber,
      müssten vor einer Inbetriebnahme in jedem Fall ausgeräumt werden.

      Indes werden aus österreichischen und deutschen Wirtschaftskreisen Stimmen laut, die behaupten, dass diese Rückenstärkung Stoibers neben Umweltaspekten auch noch wirtschaftliche Gründe haben könnte. Bei der Ausschreibung für die elektrische und elektronische Nachrüstung der Reaktor-Anlage war die amerikanische Westinghouse Company vor der deutschen Siemens AG zum Zuge gekommen. Das sei kein unfairer Wettbewerb gewesen, heißt es dazu bei Siemens. Politische Unstimmigkeiten könne man daraus nicht ableiten. Mittlerweile hat Siemens den Nichtnuklearbereich von Westinghouse übernommen. In Stoibers Heimat München ist aber auch die E.on-Ernergie AG zu Hause(früher Bayernwerk, heute eine Tochter
      von E.on), die besonders unter Wettbewerb und Überkapazitäten auf dem europäischen Strommarkt leidet. Der würde durch zusätzliche Stromproduktion
      noch verschärft.

      Ob CEZ unter diesen Umständen an der geplanten Inbetriebnahme von Temelin in zehn Tagen festhalten kann, erscheint aus heutiger Sicht mehr als fraglich. Jeder zusätzliche Tag bedeutet erhebliche Zusatzkosten.

      04.09.2000 CEZ: AKW-Temelin im Brennpunkt

      Der diplomatische Umgangston zwischen der Regierung Tschechiens und der
      österreichischen Regierung wird immer härter. Die am Wochenende erfolgte
      Grenzblockade der oberösterreichischen AKW-Temelin Gegner wurde von dem tschechischen Regierungssprecher Libor Roucek auf das Schärfste verurteilt. Er sprach von einer "hysterischen Reaktion Wiens" durch die Österreich seine
      Ehre vor Europa verliere.

      Der Energiekonzern CEZ (WKN: 887832), Betreiber des Temeliner Atomkraftwerkes beabsichtigt, eine Klage wegen Verleumdung gegen die Umweltorganisation Greenpeace einzureichen. Greenpeace wiederum hat bereits eine Klage gegen CEZ, betreffend den nach ihrer Ansicht nach eklatanten Sicherheitsmängeln eingereicht.

      Neuesten Meldungen zufolge sind am primären Kreislauf des AKW´s mehrere Wasseraustrittsstellen entdeckt worden. Diese undichten Stellen wurden auch von der tschechischen Nuklearaufsichtsbehörde bereits bestätigt. Herr Radko Pavlovic, oberösterreichischer Beauftragte für grenznahe Atomanlagen erklärte,
      dass solch ein Problem bis zum geplanten Vollbetrieb des Kraftwerkes am 14. September unmöglich behoben werden könne.

      Der Kurs der CEZ-Aktie steht augenblicklich an der Börse Frankfurt bei 3,12 leicht im Plus.

      30.08.2000 CEZ: Österreich droht mit EU-Veto wegen Atomkraftwerk

      Die österreichische Regierung droht Tschechien damit den EU-Beitritt zu blockieren, würden die offenen Sicherheitsfragen vor der Inbetriebnahme des
      Atomkraftwerkes Temelin von der Betreibergesellschaft CEZ (WKN 887 832)
      nicht geklärt. Gestern veranstaltete der österreichische Kanzler Schüssel diesbezüglich einen "Temelin-Gipfel" in Wien. Die österreichische Regierung erwarte, dass das Kraftwerk nicht aktiviert und auch kein Probebetrieb aufgenommen werde, bevor nicht alle behördlichen Prüfungsverfahren nach westeuropäischen Standards abgeschlossen seien. Zudem verlangt der österreichische Kanzler auch nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung, ohne der Österreich bei den künftigen EU-Beitrittsverhandlungen Tschechiens dem Kapitel Energie nicht zustimmen werde. Gemäß einem Gutachten eines Institutes aus Wien könnte das Atomkraftwerk Temelin leicht außer Kontrolle geraten, da im Kühlsystem russischer Bauart große bautechnische Mängel vorliegen. Der Energieversorger CEZ steht aktuell in München bei einem Kurs von 3,03 Euro.

      28.08.2000 CEZ: Spekulationen über kompletten Temelinbetrieb

      Der Beginn des kommerziellen Betriebes des Atomkraftwerks von Temelin durch den Betreiber CEZ (WKN 887 832) stellt das wichtigste und meisterwartete wirtschaftliche Ereignis dieses Jahres in der Tschechischen Republik dar.

      Das Kraftwerk wird aller Voraussicht nach aber erst nach einem Zeitraum von
      erwarteten neun Monaten in den vollständigen Betrieb gehen, berichtet die tschechische Presse. Ausländische Analysten sind hinsichtlich des erfolgreichen
      Betriebsstartes von Temelin sogar zuversichtlicher als tschechische Kapitalmarktexperten.

      Der erste Reaktorblock von Temelin soll zwischen dem 10. und 15.September an das Stromnetz angeschlossen werden.

      CEZ steht aktuell in München unverändert bei 3,12 Euro.

      25.08.2000 CEZ: Unfall in Temelin beunruhigt

      Gestern ereignete sich im tschechischen Atomkraftwerk Temelin der Betreibergesellschaft CEZ (WKN 887 832) ein Unfall in der Stromversorgung.
      Die Energieversorgung durch die Dieselaggregate war für ganze zwei Stunden nicht gewährleistet. Nach Aussagen von CEZ war aber die Betriebssicherheit des Reaktors (Temperatur) weiterhin gegeben. Die Unfallursache wird seitens des Unternehmens mit Arbeiten an den Kontrollsystemen des Kraftwerkes in Verbindung gebracht.

      Indessen planen österreichische Politiker - hauptsächlich der Landeshauptmann von Oberösterreich Dr. Pühringer - weiteren Widerstand gegen den Betrieb von Temelin, wofür sie Gespräche mit ihren Kollegen in der deutschen Politik führen wollen.

      CEZ notiert in Frankfurt aktuell bei einem Kurs von 3,06 Euro (- 0,65 Prozent).

      18.08.2000 CEZ: Atomstromanteil unter EU-Durchschnitt

      Beim tschechischen Stromversorger CEZ (WKN 887 832) liegt der Anteil des durch Atomkraft gewonnenen Stroms mit 20 Prozent derzeit deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 47 Prozent.

      Der größte Teil der Energie wird bei CEZ in Braunkohlekraftwerken erzeugt. Der Anteil dieser Produktionsmethode liegt bei verhältnismäßig hohen 77 Prozent an der Gesamtproduktion (EU-Durchschnitt: 47 Prozent). Die Stromerzeugung in Flußkraftwerken wird nach Angaben des Unternehmens aufgrund der geographischen Lage Tschechiens auch in Zukunft nicht über die derzeitigen 3 Prozent der gewonnenen Gesamtenergie (EU-Durchschnitt: 18 Prozent) hinausgehen.

      Im Jahr 2003 wird nach den Plänen von CEZ der Anteil der mit Braunkohle betriebenen Kraftwerke an der Stromversorgung Tschechiens auf 54 Prozent
      zurückgehen, der Atomstromanteil auf 31 Prozent steigen.

      CEZ steht aktuell signifikant tiefer auf 2,90 Euro (- 9,38 Prozent).

      16.08.2000 CEZ: Unsicherheit über Einstieg von Vivendi

      Das Management des tschechischen Stromproduzenten CEZ (WKN 887 832) überlegt eine Umstrukturierung seiner Telekomaktivitäten.

      Über den weiteren Kurs von CEZ in der Telekommunikation wird gerätselt: Die Tschechen sind sich unsicher, ob und wie die Glasfaserleitungsaktivitäten in das Tochterunternehmen CEZTel eingegliedert werden sollen. Die französische Vivendi plant mit großer Wahrscheinlichkeit den Einstieg bei CEZTel, ist aber vorwiegend an der Glasfaserinfrastruktur von CEZ interessiert.

      CEZ steht aktuell in Frankfurt unverändert bei 3,20 Euro.

      14.08.2000 CEZ: Investitionen in Atomkraft überwiegen

      In diesem Geschäftsjahr fließen mehr als 79 Prozent der Investitionen des größten tschechischen Energieunternehmens, der CEZ (WKN 887832), in den Ausbau seiner Atomstromaktivitäten.

      Nach Angaben der Unternehmensleitung liegt dieses Jahr die Höhe der bereits getätigten und geplanten Investitionen in diesem Bereich bei ungefähr 85 Mio. Euro. Die entgültige Fertigstellung des umstrittenen Atomkraftwerkes Temelin wird allein fast 66 Mio. Euro veranschlagen. Weitere Ausgaben betreffen vor allem die Instandhaltung des Atomkraftwerkes Dukovani und den Einbau von Abgasfiltern in bereits bestehende konventionelle Kraftwerke.

      Die zukünftigen Ausgaben bei CEZ werden schon im nächsten Jahr voraussichtlich erheblich niedriger ausfallen, da das Unternehmen allein im Zeitraum zwischen 1993 und 1999 mehr als 950 Mio. Euro investierte. Dieses Geld floß überwiegend in die Fertigstellung des Atomkraftwerkes Temelin.
      CEZ steht heute (München) etwas leichter (- 0,62 Prozent) auf 3,20 Euro.

      01.08.2000 CEZ: Erfreuliche Ertragsentwicklung trotz Marktanteilsverlusten

      Der tschechische Atomstromproduzent CEZ (WKN: 887 832) erhöhte im 1.Halbjahr 2000 seinen Nettoprofit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 3,91 Mio. Euro auf 20,74 Mio. Euro. Diese Ergebnisentwicklung ist umso erstaunlicher, da sich der Umsatz um nur vergleichsweise geringe 1,3 Prozent von 201,22 Mio. Euro auf
      203,932 Mio. Euro erhöhte. Nach Angaben der Unternehmensleitung kam das erfreuliche Ergebnis vor allem durch ein besseres Wechselkursverhältnis bei der Begleichung internationaler Schulden von CEZ zustande. Die Stromlieferungen an CEZs wichtigste Kunden, die größten tschechischen Stromversorger, mussten einen Umsatzrückgang von 20 Prozent auf 128,52 Mio. Euro hinnehmen. Bei den regionalen Stromnetzen kam es zu einem Umsatzrückgang von 11 Prozent. Insgesamt nahmen die Stromlieferungen aber aufgrund steigender Exporte dennoch leicht um 2 Prozent auf 127,172 Mio. Euro zu. Mit einem Rückgang auf 64,3 Prozent von zuvor 73,1 Prozent Marktanteil am tschechischen Strommarkt im Jahr 1999, büßte
      CEZ vor allem den Großteil seiner dominanten Position ein.

      Mit der Fertigstellung des Atomkraftwerkes Temelin (Gesamtkosten 570,52 Mio. Euro) gingen erfreulicherweise die Investitonskosten der ersten 6 Monate 2000 von 8,9 Mio. Euro im Jahr 1999 auf 6,1 Mio. Euro im 1. Halbjahr 2000 zurück. Mehr als 60 Prozent der Investitionsgelder flossen zwischen Januar und Juni noch in die entgültige Fertigstellung von Temelin, wodurch sich die Ergebnisse von CEZ allein dadurch erheblich steigern lassen sollten.

      Momentan erzeugt CEZ noch 70 Prozent der Energie durch Kohlekraftwerke.
      Lediglich 26 Prozent werden mit der umstrittenen Kernkraft und 4 Prozent durch Wasserkraft hergestellt.

      Die Unternehmensleitung geht für das Gesamtjahr von einem konsolidierten Profit
      in der Höhe von 37,4 Mio. Euro aus.

      CEZ gewann heute im deutschen Handel (Berlin) 3,17 Prozent auf 3,25 Euro.

      28.07.2000 CEZ: Internetfantasie bei tschechischem Stromversorger

      Eine Reihe von tschechischen Stromversorgungsunternehmen, darunter der Atomstromerzeuger CEZ (WKN 887 832), betreiben gemeinschaftlich ein Testprojekt im Bereich Powerline-Technologie (PLC). Mit dieser Technik sind Stromunternehmen in der Lage, ihren Kunden einen Telefon- und Internetzugang zu bieten. Damit können sie neben Kabel-TV-Unternehmen (z.B. UPC), oft als einziger Anbieter über einen eigenen Anschluss direkt beim privaten Endkunden (last-mile) verfügen. Die Verlegung teurer Glasfaserleitungen ist trotzdem noch erforderlich, auch wenn nur in einem relativ geringen Ausmaß zwischen den Hauptnetzknotenpunkten, da der Datentransfer über Hochspannungsleitungen technisch noch nicht ausreichend realisiert ist. CEZ hat aber bis heute bereits landesweit ein
      2.500 Kilometer langes Glasfasernetz ausgebaut. In Tschechien könnte die Powerlinetechnik bei intensiven Bestrebungen der Stromerzeuger sogar erfolgreicher sein als in Westeuropa, da die bestmögliche momentane Infrastruktur der nationalen Telefongesellschaft SPT Telecom (WKN 914 707) in Tschechien, den Kunden lediglich die verhältnismäßig schlechten ISDN-Leitungen bietet. Ein wahrscheinlich eintretender Boom im Heiminternetbereich steht noch in ganz Osteuropa bevor. Dieser wird aber nur mit einem kostengünstigen Netzzugang wie beispielsweise durch die Powerline realisierbar sein. CEZ steht aktuell bei einem leichten Plus (+ 1,29 Prozent) mit 3,15 Euro in Frankfurt.

      27.07.2000 CEZ: Betrieb von Temelin spätestens in 2 Monaten

      Die nationale tschechische Atombehörde versiegelte gestern gemeinsam mit der
      Internationalen Energiebehörde (IAEA) den Reaktor des Atomkraftwerkes Temelin des Stromerzeugers CEZ (WKN: 887 832). Innerhalb von ungefähr acht Wochen werden im Kraftwerk eine Reihe von Standardtests vollzogen, bevor der Betreiber CEZ nach der Einwilligung der oben genannten Behörden mit der Betriebsaufnahme beginnen kann.

      CEZ steht in Frankfurt momentan unverändert bei 3,15 Euro.

      26.07.2000 CEZ: Importverbot in Österreich

      Der Widerstand gegen das in naher Zukunft in den Probebetrieb gehende Atomkraftwerk Temelin des Betreibers CEZ (WKN 887832) aus dem Ausland scheint nach einem ungewöhnlich ruhig verlaufenen Zeitraum wieder zuzunehmen. Waren es bisher lediglich Einwendungen unter Androhung politischer Konsequenzen, überlegt man sich nun in Österreich auch wirtschaftliche Maßnahmen zu setzen. In dem an Tschechien angrenzenden Bundesland Oberösterreich kam es zu einem einstimmigen Beschluss aller vier vertretenen politischen Parteien. In diesem wird der österreichische Wirtschaftsminister Bartenstein aufgefordert, Stromimporte des Atomkraftbetreibers CEZ nach Österreich zu untersagen. Weiter
      möchte man Druck auf die tschechische Regierung ausüben, zeitaufwendige Sicherheitsüberprüfungen vor einer entgültigen Reaktorinbetriebnahme durchzuführen. Wirklich ernst könnte es aber für CEZ erst werden, wenn die von
      Österreich angeforderte politische Unterstützung der EU-Komission und der deutschen Bundesregierung erfolgen sollte. Dann wäre auch erstmals ein Veto
      Österreichs gegen den kommenden EU-Beitritt Tschechiens bei Nichterfüllung westlicher Atomkraftstandards möglich, ohne das dies europaweit auf Ablehnung stößt. Aussagen, nach denen der niederösterreichische Stromversorger Energie AG Oö auch den Bezug von Atomstrom der CEZ bei seinen tschechischen Tochtergesellschaften stoppt, wurden nicht bestätigt. CEZ steht heute in
      Frankfurt unverändert bei 3,15 Euro.

      21.07.2000 CEZ: Atomstromerzeuger mit langfristiger Investitionsplanung

      Während international der Atomausstieg in verschiedenen Ländern immer populärer
      wird, plant der tschechische Stromerzeuger CEZ (WKN 887 832) ein großangelegtes Investitionsprogramm. Über einen zunächst geplanten Zeitraum von 50 Jahren soll die Summe von 6,8 Milliarden Euro in die beiden Atomkraftwerke Temelin und Dukovany fließen.

      Das umstrittene Atomkraftwerk Temelin ist erst vor zwei Wochen mit Brennstäben ausgerüstet worden, Dukovany zählt mit seinen immerhin 15 Jahren Betriebsdauer schon zu den älteren Atomkraftwerken russischer Bauart in Europa. Die dringend durchzuführende Modernisierung von Dukovany wird nach Aussagen der Unternehmenssprecher von der gesamten Investitionssumme allein zwischen 1.020 und 1.760 Millionen Euro erfordern. Obwohl viele internationale und sogar tschechische Wirtschaftlichkeitsstudien das Gegenteil aufzeigen, glaubt CEZ zukünftig in allen Ländern nach der vollständigen Liberalisierung des Strommarktes, ihren Strom in ganz Zentraleuropa am kostengünstigsten anbieten zu können. Zur Gewährleistung der Finanzierung hat CEZ bereits firmenintern einen Fond gebildet, in dem pro verkaufter KWh 0,005168 Euro eingezahlt werden. Das Unternehmen spekuliert aufgrund der im Vergleich zu anderen Kraftwerkstypen äußerst hohen Investitionskosten, dass schon in acht Jahren in Dukovany die
      Produktionskosten für eine KWh um ungefähr 10 Prozent , von den derzeit 0,00408 Euro gesenkt werden können. Danach sollten die Kostenvorteile im EU-Strommarkt der CEZ einen größeren Kapitalrückfluss von den zuvor entstandenen Kosten ermöglichen.CEZ stieg heute in Frankfurt um 3,23% von 3,10 Euro auf 3,20 Euro .

      07.07.2000 SPT Telecom / CEZ: Aktienhandel an Prager Börse von Telekom und Atomkraft domiert

      Das tschechische Telekomunternehmen SPT Telecom (Cesky Telecom) (WKN 894087) und die Energieversorgungsgesellschaft CEZ dominierten die gesamte Woche eindeutig den Handel an der Prager Börse. Allein SPT stellte vergangenen Mittwoch 78 Prozent der Umsätze im elektronischen Handelssystem der tschechischen Börse. Im deutschen Handel zeigte sich der Telekomwert heute unverändert. Es gab jedoch
      keine eindeutigen Meldungen, die eine Erklärung zu dieser ungewöhnlichen Handelstätigkeit und den leichten Kursanstiegen liefern. Allgemein ist die
      Marktstimmung sehr ruhig, noch dazu beginnen jetzt in Tschechien landesweit bei den meisten Unternehmen die Ferien. Möglicherweise richteten wieder mehr Investoren ihr Augenmerk auf den tschechischen Fest- und Mobilfunknetzbetreiber, da diese Woche die jeweils dominierenden Telekomunternehmen Ungarns (Matav) und der Slowakei (Slovakia Telekom) von der Deutschen Telekom übernommen wurden.

      Das nationale tschechische Energieversorgsunternehmen CEZ (WKN 887 832) stieg heute in Berlin leicht von 2,70 Euro auf 2,80 Euro . Gestern meldete das Unternehmen unter großem medialem Aufsehen das Einsetzen der Brennstäbe im Atomkraftwerk Temelin, das noch in diesem Jahr aktiviert werden soll. Die österreichische Bundesregierung ist nach wie vor ein Gegner dieses Kraftwerkes, von dem aus Tschechien, wie auch bei anderen Kraftwerken der CEZ, unter dem Erzeugerpreis Strom in den Westen liefern will.
      Avatar
      schrieb am 16.10.00 08:15:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ein Artikel von Radio Prag

      Für die Skeptiker ist die Sachlage klar: Zuallererst hätten die 100 Milliarden für Temelin gar nicht aufgewendet werden dürfen, die Anlage nicht gebaut werden sollen. Aber auch jetzt, da das Geld in Beton und Technologie dasteht, möchten die Umweltschützer die Anlage lieber demontiert als in Betrieb sehen. Ihre Argumente lauten, dass es sich unter dem Strich nicht lohne, eine Kernanlage, die immer ein gewisses Restrisiko eines Kernunfalls mit seinen unabsehbaren Folgen für die Bevölkerung in sich trage, in Betrieb zu nehmen, und das erst noch zu einem Zeitpunkt, da sich der europäische Strommarkt vor einem Umbruch befindet und es alles andere als klar ist, ob der produzierte Strom auch verkauft werden könne. Gelinge dies nicht und fahre das Kernkraftwerk Temelin Verluste ein, so werde die Rechnung aber ohnehin vom inländischen Strombezüger über den Strompreis bezahlt. Und nicht zuletzt würden die folgenden Generationen mit dem Problem der radioaktiven Abfälle belastet, einem Problem, das noch nirgends auf der Welt schlüssig und endgültig gelöst worden sei.

      Die Befürworter von Temelin, allen voran natürlich die Betriebsgesellschaft CEZ, lassen diese Argumente nicht gelten. Zu den Baukosten wird angemerkt, dass sich diese deshalb so verteuerten, weil das ursprüngliche, mit zwei Reaktoren WWER-1000 sowjetischer Bauart geplante Projekt um ein aufwendiges Sicherheits- und Steuerungssystem der neuesten Generation vom amerikanischen Unternehmen Westinghouse ergänzt worden sei. Die Abfallfrage sei ferner auch gelöst, wobei die Diskussion noch darum kreise, ob die ausgebrannten Brennelemente in Endlager oder aber vorläufig erst in Zwischenlager gebracht werden sollen, da sie zu einem späteren Zeitpunkt als Sekundärrohstoff wiederverwertet werden könnten, wenn die entsprechenden Technologien ausgereift und finanziell tragbar seien. In den übrigen ökologischen Parametern sei schliesslich das Kernkraftwerk Temelin den ihm konkurrierenden Kohlekraftwerken überlegen, sowohl bei den Emissionen, die den Treibhauseffekt begünstigten, wie auch bei der Produktion fester Abfälle und der Ansprüche an Rohstoffe wie etwa Kalk, der von den Kohlekraftwerke für die Entschwefelungsanlagen benötigt wird.

      Die zentrale Frage aus ökonomischer Sicht ist im Fall von Temelin jedoch zweifellos die Frage des Absatzes der Produktion und des Strompreises. Hier hat sich bisher eher das Entwicklungsszenario der Skeptiker bestätigt. Denn als es Anfang der 90er Jahre darum ging, das Kernkraftwerk Temelin als Bauruine einzumotten, abzubrechen oder im Gegenteil fertigzubauen und in Betrieb zu nehmen, wurde seitens der Energiewirtschaft und der verantwortlichen Politiker argumentiert, das mit der Wirtschftsreform einsetzende Wirtschaftswachstum werde einen höheren Strombedarf nach sich ziehen. Diese Prognosen erwiesen sich aber als falsch. Zwar genoss die Tschechische Republik zwischen 1994 und 1997 eine Phase relativ schnellen Wachstums, doch die Währungskrise vom Frühling 1997 brachte einen Einbruch, von dem sich das Land erst drei Jahre später wieder erholte. Entsprechend sieht die Kurve der Energieproduktion aus: 1990, zum Reformstart, lag das produzierte Volumen bei 52 Terawattstunden, sank bis 1993 im Gefolge der ersten Anpassungsrezession der Wirtschaft auf 47 Terawattstunden, stieg dann bis 1995 wieder an auf 53 Terwattstunden und sank darauf erneut auf das heutige Niveau von rund 50 Terawattstunden. Ob und wie schnell es in der näheren Zukunft aufwärts gehen wird mit dem Stromverbrauch, ist Gegenstand spekulativer Szenarien. Tatsache ist allerdings, dass zum Zeitpunkt, da Temelin ans Netz geht, Tschechien auch ohne das neue Kernkraftwerk rund ein Viertel seiner Produktion ausführt und sich die inländische Nachfrage kaum so schnell ändern wird, dass sich dieses Verhältnis markant verschieben könnte.

      Der Direktor des ökonomischen Sektors der Energiefirma CEZ, Petr Voboril, erklärte vor einiger Zeit gegenüber dem wirtschaftlichen Wochenmagazin Euro, dass er sich das laufende Jahr für die Inbetriebnahme von Temelin aus ökonomischer Sicht nicht unbedingt gewünscht hätte. Denn der inländische Stromkonsum ist schon im vierten Jahr rückläufig, und die Quersubventionen zwischen Privatkonsumenten und Unternehmen, die sich immer noch auf die Preisgestaltung auswirken, benachteiligen CEZ gegenüber der Konkurrenz. Doch für die zukünftigen Erfolgsrechnungen von Temelin ist der tschechische Markt nur einer unter mehreren Faktoren. Ein weiterer von besonderer Tragweite ist die Liberalisierung des Strommarkts im Jahre 2002. Dann wird CEZ nicht mehr auf Stromlieferungen über Vermittler angewiesen sein, sondern kann direkt an die Kunden gelangen. Auf der anderen Seite werden diese aber die Möglichkeit haben, auch direkt im Ausland einzukaufen. Ab 2002 wird deshalb für die Situation in Tschechien die Situation auf dem europäischen Strommarkt mitentscheidend sein.

      Damit stellt sich die Frage, wo der Temelin-Strom punkto Produktionskosten und damit Konkurrenzfähigkeit stehen wird. Diese Frage wird erst im Moment schlüssig zu beantworten sein, da die Konkurrenzsituation entsteht, denn im Hinblick auf die Öffnung des Marktes bemühen sich die entscheidenden Spieler um grösstmögliche Geheimhaltung ihrer Unternehmensstrategie und -geheimnisse. Nach den Projektionen von CEZ wird die Kilowattstunde Strom aus der Anlage Temelin, die jetzt für rund 90 Heller produziert wird, um das Jahr 2003 etwa 1 Krone 7 Heller kosten. Damit würde Temelin den Vergleich mit westeuropäischen Kernkraftwerken gut aushalten - CEZ rechnet damit, dass eine Kilowattstunde Kernenergiestrom aus einem französichen Kraftwerk 1.10 bis 1.20 Kronen kosten könnte, aus einem deutschen Kraftwerk gar 1.50 bis 2.60 Kronen. Angst vor der Konkurrenz hat man deshalb bei CEZ vorläufig nicht. Die andere spekulative Frage betrifft die Entwicklung des Stromverbrauchs in Tschechien. Da stellt sich allein schon das Problem, ob die Wirtschaftskrise, in die das Land 1997 schlitterte, jetzt endgültig überwunden ist und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum einsetzt, oder ob die gegenwärtige Erholung erst ein Zwischenhoch ist. Aber auch wenn das Wachstum nachhaltig sein sollte, lässt sich daraus noch keine schlüssige Verbrauchsprognose ablesen. In den Ländern der Europäischen Union betrug der Verbrauchszuwachs laut Angaben des Wochenmagazins Euro in den letzten 20 Jahren durchschnittlich 2.5 %, wobei damit gerechnet wird, dass sich diese Quote auf etwas 1.4 % abflacht. In Ländern wie Griechenland oder Portugal könnte der Verbrauch jährlich allerdings etwas mehr zunehmen, weshalb der ökonomische Direktor von CEZ, Voboril, argumentiert, dass eine ähnliche Entwicklung auch auf Tschechien zutreffen könnte. In jedem Fall, auch beim pessimistischsten Szenario, so Voboril gegenüber Euro, werde jedoch das Kernkraftwerk Temelin bis zum Ende seiner auf 30 Jahre veranschlagten Laufzeit amortisiert sein.




      Seit Freitag abend hat Österreich die Einfuhr tschechischen Stroms gestoppt

      Amateur1


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