Turnaround gewinnt an Fahrt
Macy's erzielt fast doppelt so hohen Gewinn wie erwartet – Aktivisten abgewehrt?
Die angeschlagene US-Kaufhauskette Macy's hat mit ihrem Gewinn die Prognosen klar übertroffen. Wird es dem Unternehmen gelingen, die aktivistischen Investoren auf Abstand zu halten?
- Macy's übertrifft Gewinnerwartungen deutlich und hebt Jahresprognose an.
- CEO Tony Spring überzeugt mit Quartalszahlen, Aktienkurs steigt.
- Strategische Neuausrichtung soll Vertrauen stärken und Widerstandsfähigkeit verbessern.
Macy's hat im abgelaufenen Quartal die Gewinnerwartungen der Wall Street deutlich übertroffen und seine Jahresprognose angehoben. Die positive Entwicklung signalisiert möglicherweise eine Trendwende für den angeschlagenen Einzelhändler und könnte das Interesse an einem Übernahmeangebot durch die Aktivisteninvestoren Arkhouse Management und Brigade Capital vorerst mindern.
Der CEO von Macy's, Tony Spring, der das Unternehmen seit Februar leitet, konnte mit den jüngsten Quartalszahlen überzeugen. Der bereinigte Gewinn pro Aktie betrug 27 Cent und lag damit weit über den von Analysten erwarteten 15 Cent. Der Umsatz erreichte mit 4,85 Milliarden US-Dollar nahezu die Prognose von 4,86 Milliarden US-Dollar.
Trotz eines allgemeinen Rückgangs der Nettoverkäufe um etwa drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, zeigte sich Spring optimistisch, vor allem in Bezug auf die Leistung der Luxusketten Bluemercury und Bloomingdale's, die beide ein Wachstum verzeichneten. Diese Sparten scheinen weniger unter den aktuellen Marktbedingungen zu leiden als die Kernmarke Macy's, die einen Rückgang der vergleichbaren Umsätze hinnehmen musste.
Der Aktienkurs von Macy's schnellte im vorbörslichen US-Handel um etwa fünf Prozent hoch. Im regulären Handel haben die Titel seit Jahresbeginn 6,5 Prozent eingebüßt.
Macy's hat seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben und erwartet nun einen bereinigten Gewinn pro Aktie zwischen 2,55 und 2,90 US-Dollar, eine Steigerung gegenüber der vorherigen Prognose von 2,45 bis 2,85 US-Dollar. Die Umsatzprognose wurde ebenfalls angepasst, mit einem erwarteten Bereich von 22,3 bis 22,9 Milliarden US-Dollar gegenüber 23,09 Milliarden US-Dollar im Vorjahr.
Die Unternehmensführung betrachtet das Jahr 2024 als ein Übergangs- und Investitionsjahr. In diesem Zusammenhang plant Macy's, seine weniger rentablen Geschäfte zu schließen und stattdessen in erfolgversprechendere Bereiche wie kleinere Geschäfte in Vororten und seine Online-Plattform zu investieren. Die ersten 50 derart überarbeiteten Macy's-Geschäfte zeigten bereits eine Umsatzsteigerung von 3,4 Prozent.
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Diese strategische Neuausrichtung könnte helfen, das Vertrauen der Investoren zu stärken und die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens in einem schwierigen Einzelhandelsumfeld zu verbessern. Ebenfalls am Dienstag hat auch die Heimwerkerkette Lowe's überraschend gute Zahlen berichtet.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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