Trotz Nvidia-Rekord
Hedgefonds ziehen sich aus Tech-Aktien zurück – worauf sie stattdessen setzen
In den Wochen vor den Nvidia-Zahlen stürzten sich Hedgefonds auf Technologieaktien und bauten ihre Positionen immer weiter auf. Doch mittlerweile hat sich das Blatt gewendet – und dieser Umschwung ging sehr schnell.
- Hedgefonds verkaufen Tech-Aktien trotz Rekordzahlen von Nvidia.
- US-Indizes steigen auf Rekordhöhen, Hedgefonds verkaufen schnell.
- Stimmungsumschwung: Zahl der Short-Positionen bei Tech-Aktien steigt.
In der vergangenen Woche, deren Höhepunkt die Nvidia-Zahlen am Mittwoch nach US-Börsenschluss darstellten, stießen professionelle Hedgefonds-Manager viermal in Folge Tech-Aktien ab, wie aus Daten der Prime-Brokerage-Einheit von Goldman Sachs hervorgeht. Auch am Donnerstag, dem Tag nach den Nvidia-Earnings, überwogen die Verkäufe – trotz der Rekordzahlen des KI-Chip-Konzerns.
Dabei sind die großen US-Indizes, einschließlich der technologielastigen Nasdaq, aufgrund des Optimismus in Bezug auf künstliche Intelligenz letzte Woche auf Rekordhöhen gestiegen. Und Nvidia verzeichnete am Donnerstag mit einem Plus von 277 Milliarden US-Dollar bei der Marktkapitalisierung den größten Tagesgewinn in der Geschichte der Wall Street.
Dennoch konnte es den Hedgefonds gar nicht schnell genug gehen mit den Verkäufen. Sie stießen die Branche so schnell ab wie seit sieben Monaten nicht mehr. Die Verkaufsintensität zählte zu den höchsten der letzten fünf Jahre.
Ein Zeichen für den Stimmungsumschwung ist auch, dass die Zahl der Hedgefonds, die auf fallende Kurse von Technologieaktien setzen, Goldman zufolge aktuell doppelt so hoch ist wie die Zahl derer, die Long-Positionen halten.
Die Vermögensverwalter gingen Short-Wetten gegen Aktien von Technologieunternehmen aus dem gesamten Sektor ein. Sie hätten Long-Positionen aufgelöst und Short-Wetten auf Produktions- und Serviceausrüster für die Halbleiterindustrie, Technologie-Hardware, Speicher und IT-Dienstleistungen hinzugefügt, so die Bank.
Die Daten deuten darauf hin, dass Händler nach einer sechswöchigen Kaufwelle die Gewinne aus ihren Tech-Wetten realisieren und das zusätzliche Geld in weniger volatile Aktien wie Basiskonsumgüter investieren. Laut Goldmans Prime Brokerage verzeichneten Unternehmen, die Haushaltsprodukte herstellen, die höchsten Nettokäufe seit zehn Wochen.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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