Aurelius- Einstiegssignal! (Seite 29)

[keith]

Man scheint nur für die Stückzahl an Aktien, die man am 12.01 im Depot hatte, Andienungsrechte zu erhalten.

Kann man die Aktien, die man ab 15.01 gekauft hat, auch zum Angebot einreichen?

[tufkaz]

Ich sehe, dass hier sehr viele Emotionen im Spiel sind. Entweder fühlt man sich selbst beleidigt, beleidigt andere Anleger, indem man sie als geistig minderbemittelt bezeichnet oder jammert über Politik und Justiz. Das führt aber zu nichts, denn Dirk Markus, Politik und Justiz sind wie sie sind und niemand hier oder eine DSW oder SdK werden daran etwas ändern.

Und der Markt hat immer recht. Aktuell ist eine Aurelius-Aktie genau 14,95€ wert, keinen Cent mehr oder weniger. Das ist der Preis, der sich gerade eben aus Angebot und Nachfrage am Markt gebildet hat. Die Gründe, warum Anleger eine Aktie kaufen und verkaufen, sind vielschichtig. Gerade eben wurden genauso viele SAP für 144€ ge- wie verkauft. Sind die Verkäufer kognitiv einfach gestrickt, weil eine SAP-Aktie mehr als 144€ wert ist und sie unter Wert verkaufen? Oder sind die Käufer kognitiv einfach gestrickt, weil eine SAP-Aktie mit 144€ überteuert ist? Weder noch, denn aus dem Verhalten einzelner Anleger Rückschlüsse aus deren kognitiven Fähigkeiten ziehen zu wollen, ist Schwachsinn. Jeder (oder zumindest die meisten) hat gute (rationale) Gründe für sein Handeln, egal, ob er jetzt auf der Käufer- oder Verkäuferseite ist.

Ihr solltet eure Emotionen ausblenden, den Emotionen sind nie ein guter Ratgeber. Ob jemand Alt- oder Neuaktionär ist und welchen emotionalen Bezug jemand zu seiner Anlage hat, interessiert am Markt niemanden und einen Dirk Markus schon drei Mal nicht. Der eine sitzt trotz niedriger Bewertung auf Gewinnen, der andere hat eine Leiche im Keller oder zumindest einen Patienten auf der Intensivstation. So ist das nunmal.

Recht zu haben und Recht zu bekommen sind seit jeher zwei verschiedene Dinge. Natürlich ist es legitim zu sagen: "Ich lasse mich nicht mit Almosen abspeisen; das Unternehmen, das ich besitze, ist viel mehr wert". Aber aktuell eben nicht. Es ist erst dann mehr wert, wenn jemand auch bereit ist, mehr dafür zu bezahlen, seien es neue freie Aktionäre an der Börse oder sei es das Unternehmen selbst bei einem Squeeze Out. Beides ist Zukunftsmusik; das Hier und Jetzt sieht anders aus.

Hier sind zu viele Erwartungen im Spiel. Zwar sind Erwartungen an der Börse essenziell, aber nur solange sie konkret und zeitlich absehbar sind. Über einen Squeeze Out kann man sich vielleicht irgendwann in ein paar Jahren einmal unterhalten, aber in absehbarer Zeit ist das kein Thema. Jetzt steht erst einmal auf der Tagesordnung, dass Markus seine 80 Mio. voll bekommt. Einen ersten Eindruck davon, wie viele Rückkaufangebote dazu nötig sein werden, bekommen wir Ende Februar. Und dann müsst ihr warten, welche Winkelzüge Markus als nächstes unternimmt, um die freien Aktionäre los zu werden. Wer für seine Anteile um den NAV herum haben will, ist zum Warten verdammt und kein handelnder Akteur. Ihr müsst warten, bis man es euch anbietet.

Um zu erahnen, wohin die Reise in den nächsten sechs bis 12 Monaten geht, müsst ihr euch mit dem Markt und seinen Akteuren auseinander setzen, nicht mit Politik und Justiz oder euren Emotionen und eurem individuellen Einstandskurs.

[Chaecka]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.115.455 von indigoblau am 17.01.24 10:07:29

Mhh, naja.
Ich habe den Fall Jahre lang verfolgt und mich gewundert, wie lange es dauerte, bis die Steinhoff-Aktien als wertlos ausgebucht wurden. Die Banken hätten auch vier Jahre früher den Deckel drauf machen können.
Die Steinhoffpleite beruht auf Unternehmensversagen von Steinhoff, viel schlimmer als Wirecard, wo ich EY als gleichberechtigten Versager sehe.

Anzeichen einer Bananenrepublik sehe ich da nicht. Aber vielleicht ändere ich meine Meinung noch, wenn EY ungeschoren davonkommt ...

[indigoblau]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.115.095 von Chaecka am 17.01.24 09:24:33

jeder der den Fall verfolgt hat weiß wovon ich rede....das jetzt hier aufzudröseln bringt nichts, ist zu umfassend und wird dem Chat ja auch nicht gerecht--- die DSW ist nicht umsonst tätig geworden, hat aber auch nicht wirklich was erreicht--- BANANENREPUBLIK ist natürlich ein subjektiver Begriff, aber in meinen Augen sind wir da schon angekommen, oder auf dem besten Weg dorthin---

[Kampfkater1969]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.115.038 von indigoblau am 17.01.24 09:18:04

Der Fall Steinhoff = "Gerichtsstand Niederlande und Südafrika"......aber auch Deutschland hat mit STARUG nun ein Gesetz, dass WildWest möglich macht......zum Schaden des Streubesitzes einer Aktie......und da ist die "Definition" was sanierungswürdig ist.....ein unbestimmter Rechtsbegriff........

Fakt ist, bezogen auf Causa Aurelius...dass die wählende Mehrheitsgesellschaft in den letzten beiden Dekaden eine Realpolitik und Gesetzgebung gegen die nach Grundgesetz geschützten Eigentumsrechte der Streubesitzaktionäre schaffte.....ein Hass auf Aktien?

[Chaecka]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.115.038 von indigoblau am 17.01.24 09:18:04

Zitat von indigoblau: Keine "Bananenrepublik"? Dann befass dich mal mit der Causa "Steinhoff"....

Kannst Du da bitte konkret werden?
Woraus leitest Du ab, dass der "Fall Steinhoff" dazu taugt, Deutschland als Bananenrepublik zu bezeichnen?

[indigoblau]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.114.393 von Kampfkater1969 am 17.01.24 07:48:15

Keine "Bananenrepublik"? Dann befass dich mal mit der Causa "Steinhoff"....

[Kampfkater1969]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.114.264 von theonlydeal am 17.01.24 07:05:39

Eine fundamental ausgezeichnete Würdigung von dir......nur mental einfach gestrickte Menschen verkaufen einen Sachwert, wie diese Aktie, weit weit unter WERT.

Noch sind wir ja in Deutschland nicht eine Bananenrepublik, wo "Geld-Geier" Miteigentümer enteignen können, weit unter innerem Wert der Aktie.....noch nicht,...aber die Gesetzgebung, auch unter GROKO, also mit CDU/CSU schaffte immer mehr Rechte ab....der Streubesitzaktionäre...und wirklich mutige Richter wurden selten.,..zuviele auf "Linie" gebürstet.

Alleine nach unserem Grundgesetz ...unsere höchste Rechtsnorm...sollte sicher sein, dass wir Miteigentümer hier den WERT bekommen und nicht ein Almosen...aber leider wurde und wird dieses Verfassung zu oft und immer mehr ausgehebelt.....Back to the Roots........Eigentumsrecht eines der Grundrechte....und hier den "Clan" noch reicher zu machen = nicht Sinn dieser Rechtsnorm...zu Lasten der Miteigentümer.

Nicht ohne Grund kritisiert SdK und DSW zu Recht diese aktuelle "politische Schieflage", indem Kleinaktionäre wie Deppen behandelt werden können.

[theonlydeal]

Die 15,26 kann sich Aurelius dorthin schieben, wo die Sonne niemals scheint!

Dieses Angebot ist für Altaktionäre eine vollkommene Beleidigung!!!

--

[tufkaz]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.113.604 von upanddown1 am 16.01.24 22:18:09

Zitat von upanddown1: So, ab morgen startet ja das APR und geht bis zum 13. Februar. So ganz verstehe ich nicht, warum die letzten Tage überhaupt jemand Aktien verkauft hat. Aber sei es drum.

Das hatte ich schon erklärt. Es kann passieren, dass man seine angedienten Stücke nicht in der gewünschten Stückzahl zum vorgesehenen Preis los wird. Diese Unsicherheit führt dazu, dass der Kurs aktuell nicht den Rückkaufpreis erreicht. Wer sicher sein will, macht wegen 30 oder 40 Cent nicht rum und verkauft jetzt über die Börse.

Und Käufer, die mehr als um die 15€ zahlen, werden sich angesichts des nur marginal darüber liegenden Rückkaufpreises aktuell auch nicht finden lassen. Es muss ja ein gewisser Spread als Kaufanreiz bleiben. Die meisten Anleger, die aktuell kaufen, werden andienen, denn jetzt bei 14,90 zu kaufen und nicht anzudienen, ist zu riskant, weil es gut möglich ist, dass der Kurs nach Fristablauf wieder zurück kommt.

Natürlich kann der Kurs nach Fristablauf auch weiter steigen, wenn sich heraus stellt, dass nur wenige Stücke angedient wurden und man davon ausgehen kann, dass Aurelius relativ zeitnah mit einem neuen Angebot kommt. Aber dann stellt sich halt die Frage, warum das plötzlich zu einem höheren Interesse führen soll. Wer jetzt oder nach Fristablauf kauft, bekommt dann später wieder 10% Aufschlag. Aber diese 10% waren doch auch schon vorher klar; also haben diejenigen, die auf ein Kaufangebot gewartet haben, sich doch längst eingedeckt. Mir fehlt da die Fantasie, wer nach Ende des aktuellen Rückkaufangebots die Kurse weiter hoch treiben soll. So viele Trader, die eine Wiederholungsstrategie fahren indem sie kaufen - andienen - kaufen - andienen - kaufen - usw. und mehrfach 10% mitnehmen, wird's nicht geben.

Das meinte ich mit Realismus: Aurelius ist doch kein Invest mehr, sondern nur noch eine Spekulation. Mag ja sein, dass das Unternehmen mehr wert ist als der jetzige Kurs, aber reicht das, um breite Käuferscharen anzulocken? Nein, weil das ein Zockerwert und keine seriöse Anlage mehr ist. Nennenswerte Bewegung nach oben könnte nur dann reinkommen, wenn die 80 Mio. jetzt erreicht werden und Spekulationen auf einen Squeeze Out aufkommen. Aber derzeit ist ein Squeeze Out noch in weiter Ferne, spielt also bei der Kursfindung aktuell keine Rolle.

Muss ein erneutes APR erst auf der HV genehmigt werden, oder kann relativ schnell ein weiteres durchgeführt werden, bis die 80 Mio ausgeschöpft werden?

Da braucht man nichts einzuschätzen, sondern muss nur den Beschluss lesen. Solange das Volumen nicht ausgeschöpft ist, kann Aurelius weiter zurück kaufen, sei es über ein öffentliches Angebot oder über die Börse, wobei hier auch schon erklärt wurde, dass ein Rückkauf über die Börse angesichts der geringen Umsätze keinen Sinn macht und unwahrscheinlich ist.

Danke für Eure Einschätzungen.
Gruß
upanddown1[/quote]