DJHLS schrieb 10.01.24, 11:05
Sachen gibt's: Da hat einer die KE verschlafen und zahlt nun 4 EUR pro Aktie:
"Die 123fahrschule SE hat eine zusätzliche Ausgabe von 43.731 neuen Aktien per Kapitalerhöhung bekanntgegeben. Diese Maßnahme folgt auf eine bereits abgeschlossene Kapitalerhöhung im November 2023 und wurde durchgeführt, um einem bestehenden Aktionär einen Ausgleich für nicht berücksichtigte Zeichnungswünsche zu bieten. Der Vorstand und der Aufsichtsrat haben das verbliebene genehmigte Kapital in Höhe von 43.731 Euro vollständig genutzt, indem sie neue Aktien mit Gewinnbezugsberechtigung ab dem 1. Januar 2023 ausgegeben haben. Der Platzierungspreis für diese neuen Aktien liegt bei 4 Euro pro Stück und sie werden an die Hausbank des Aktionärs ausgegeben.
Die Entscheidung für diese Kapitalerhöhung wurde getroffen, nachdem die Hausbank der Gesellschaft mitteilte, dass die Zeichnungswünsche des Aktionärs während der letzten Kapitalerhöhung im November 2023 aus technischen Gründen nicht erfüllt werden konnten. Um eine Verwässerung der Anteile des Aktionärs auszugleichen, hat die Hausbank um Mitwirkung gebeten, um insgesamt etwa 139.300 123fahrschule Aktien (WKN: A2P4HL, ISIN: DE000A2P4HL9, Chart, News) an den Aktionär zu liefern." https://www.4investors.de/nachrichten/boerse.php?sektion=stock&ID=173885
Wäre eigentlich eine gute Nachricht. WEnn allein der Ausgleich der Verwässerung 139.300 Aktien erfordert, ist das ja auch kein Kleinaktionär.
Was einen dann allerdings stutzig macht:
1. Warum wird der Aktionär nicht genannt?
2. Wenn er die KE bzw. die Ausübung der Bezugsrechte verschlafen hat, wwarum kauft er dann nicht über die Börse und zieht damit auch den Kurs seines Pakets mit nach oben, statt 4 EUR pro Aktie zu zahlen. Das hätte er an der Börse billiger bekommen.
3. Was sollen das für "technische Gründe" sein, die ihn an der Zeichnung gehindert haben?
Klingt schon ziemlich dubios, aber immerhin, wenn die 123Fahrschule 4 EUR für die Aktien bekommt, keine schlechte Sache. Aber dann:
"Vorstand und Aufsichtsrat der 123fahrschule SE entschieden sich gegen einen Zukauf der Aktien über den Markt, um eine nicht nachhaltige Kursentwicklung zu vermeiden."
Vorstand und Aufsichtsrat zerstören den Kurs mit einer KE zu Niedrigstpreisen, um jetzt zu erklären, dass sie auch kein Interesse an einem steigenden Kurs haben. Na toll.
Warum allerdings hätte das Unternehmen die Aktien an der Börse kaufen und dann an den Aktionär weiterverkaufen sollen? Das hätte der ja auch selbst machen können. "Die Erklärung für den seltsamen Vorgang erschließt sich dann daraus:
Die zusätzlichen Aktien, die für den Ausgleich benötigt werden, stellt Boris Polenske, Vorstand der Gesellschaft und Inhaber der Investmentgesellschaft KlickVentures GmbH, aus seinem eigenen Bestand zur Verfügung. KlickVentures GmbH wird 95.569 Aktien zu einem Preis von 4 Euro je Aktie verkaufen, um den Aktionär vollständig und zeitnah zu beliefern. Zudem hat KlickVentures GmbH angeboten, den Erlös aus dem Verkauf der Aktien unter noch festzulegenden Konditionen als Liquidität der 123fahrschule SE zur Verfügung zu stellen."
Der feine Boris verkauft einfach aus seinem Bestand, den er bei der KE per Bezugsrecht zum Preis von 1,10 EUR vergrößert hat, zum Preis von 4 € an den großen Unbekannten.
Ich habe große Zweifel, ob das überhaupt legal ist. Hier wurde das Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre geschädigt, um Herrn Polenske die Möglichkeit zu geben, sein Sonderwissen als CEO dazu auszunutzen, einen Gewinn zu erzielen, den ansonsten das Unternehmen oder dieAktionäre hätten erzielen können. Das widerspricht diametral dem Grundsatz der Gleichbehandlung der Aktionäre.
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