Passives Einkommen
American States Water: Der König der Dividendenkönige!
70 Mal in Folge hat American States Water die Dividenden erhöht. Das ist Weltrekord. Die annualisierte Rendite des Versorgers übertrifft langfristig sogar den S&P 500 Index.
- ASW erhöht Dividende 70 Mal, Weltrekord erzielt.
- Langfristige Rendite übertrifft S&P 500 um 2%.
- Stabilität und verlässliche Einkünfte für Investoren.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

In der Welt der Dividendenaktien gilt American States Water (ASW) als König unter den Dividendenkönigen. Seit sieben Jahrzehnten erhöht das Unternehmen kontinuierlich seine Dividende, eine Leistung, die in der Finanzwelt seinesgleichen sucht. Nach dem Haushaltsgerätehersteller Whirlpool Corporation, den wir uns im vergangenen Dividenden-Radar angesehen haben, wollen wir uns diesmal also dem Wasserversorger ASW zuwenden, einem Fels in der Brandung für Dividendenjäger.
Unter den Dividendenkönigen, also den Unternehmen, die seit mindestens 50 Jahren ihre Ausschüttungen ohne Pause erhöhen, ist ASW damit Spitzenreiter. Auf Rang zwei folgen mit jeweils 69 Jahren Dover, Northwest Natural und Genuine Parts und auf dem dritten Platz mit jeweils 68 Jahren Procter & Gamble (die wir uns im Dividenden-Radar schon angesehen haben), Parker Hannifin und Emerson Electric.
Der Dividendenkönig mit der höchsten Rendite ist der Tabakkonzern Altria (hier im Dividenden-Radar), der aber von einigen Investoren (wie zum Beispiel Warren Buffett) gemieden wird. Dividenden-Könige wie ASW können ein großartiger Bestandteil für Anleger sein, die ein zuverlässiges Einkommen suchen, zum Beispiel für ein Ruhestandsportfolio.
Die meisten dieser Aktien bieten höhere Dividendenrenditen als die Durchschnittsrendite der S&P-500-Mitglieder (aktuell bei etwa 1,3 Prozent). Ihre beständigen und steigenden Dividendenausschüttungen können auch ein gewisses Maß an Zuversicht für alle bieten, die von den Einkünften durch Dividendenaktien leben oder zumindest ihre Einkommen planbar erhöhen wollen.
Dividende erhöht
Mit der jüngsten Dividendenerhöhung am 30. Juli 2024 auf 0,4655 US-Dollar pro Anteilsschein und Quartal setzt ASW seine beeindruckende Serie fort und hat am 3. März die 355. aufeinanderfolgende Dividende ausgeschüttet. Pro Jahr werden damit aktuell 1,862 US-Dollar pro Aktie ausgeschüttet, 8,3 Prozent mehr als im Jahr davor. Angesichts der Historie von ASW ist damit zu rechnen, dass die Asschüttungen in diesem Jahr erneut angehoben werden.
Dieses Engagement für Aktionärsrenditen, kombiniert mit einer überdurchschnittlichen langfristigen Performance, macht ASW zu einer interessanten Aktie für passive Investoren, die auf Stabilität und verlässliche Einkünfte setzen. Das Unternehmen schüttet seit 1931 kontinuierlich eine Dividende aus.
Das Unternehmen hat seine vierteljährliche Dividende in den letzten zehn Jahren bis 2024 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate ("CAGR") von 8,0 Prozent gesteigert. Die derzeitige Politik von ASW zielt darauf ab, langfristig eine CAGR der Dividende von mehr als 7 Prozent zu erreichen.
Gemessen am aktuellen Kurs beträgt die Dividendenrendite des Wasserversorgers derzeit 2,47 Prozent. Das klingt erst einmal nach relativ wenig, vor allem, wenn man das Unternehmen mit Versorgern wie Southern (hier im Radar) oder AES (siehe hier) vergleicht. Die Vorzüge langfristig steigender Dividenden sollten jedoch nicht unterschätzt werden.
Übertrifft S&P 500
In den vergangenen 35 Jahren erzielte die Aktie inklusive reinvestierter Dividenden eine annualisierte Rendite von etwa 12,5 Prozent und übertrifft damit den S&P 500 um knapp zwei Prozent – für einen eher unscheinbaren Wasserversorger eine herausragende Performance. Diese Zahlen sind ein Indiz für die finanzielle Stärke und die solide Geschäftsführung des Unternehmens, das seit bald 100 Jahren besteht und sich durch robustes Wachstum in den regulierten Märkten für Wasser und Elektrizität auszeichnet.
American States Water ist ein amerikanisches Wasser- und Stromversorgungsunternehmen, das bereits 1929 gegründet wurde. Der Hauptsitz befindet sich in San Dimas, Kalifornien. Das Unternehmen hat 50-jährige Privatisierungsverträge mit der US-Regierung als staatlicher Auftragnehmer für seine Wasserversorgungsdienste. Das trägt dazu bei, dass die Einkünfte von ASW sehr gut und sehr langfristig einschätzbar sind. Das Unternehmen versorgt rund 246.000 Kunden mit Wasser.
In 10 Jahren verdoppelt
Die Titel von American States Water haben seit 2015, ausgehend von einem Kurs von etwa 31 US-Dollar, eine beeindruckende Rally hingelegt und erreichten kürzlich einen Höhepunkt von 79,22 US-Dollar, bereinigt um Aktiensplits. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Gesamtrendite von 16 Prozent mit reinvestierten Dividenden und einer jährlichen Rendite von 12,6 Prozent.
Am Freitag schloss die Aktie im New Yorker Handel bei 75,44 US-Dollar 0,4 Prozent leichter und hat damit seit Jahresbeginn 1,5 Prozent an Wert verloren. In den vergangenen 12 Monaten haben die Titel 5,5 Prozent gewonnen und kommt derzeit auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 24. Das ist deutlich niedriger als der zehnjährige KGV-Durchschnitt des Versorgers, der bei 32,2 liegt.









Die vier von MarketScreener erfassten Analysten, die die Aktie beobachten, raten im Schnitt zum Halten. Ihr mittleres Kursziel von 79,33 US-Dollar entspricht einem Aufwärtspotenzial von 5,2 Prozent für die nächsten 12 Monate.
Das Geschäftsmodell von ASW beruht auf vorhersehbaren Cashflows aus regulierten Geschäftsfeldern, was dem Management eine solide Basis für zukünftige Kapitalausgaben und Dividendenzahlungen bietet. Im Jahr 2023 stammten 80 Prozent bis 88 Prozent des Nettoeinkommens aus regulierten Geschäftsbereichen. Diese vorhersehbaren Einnahmen erleichtern die Planung und Durchführung von Kapitalausgaben, einschließlich Dividendenausschüttungen.
Profitabilität
ASW ist nicht nur durch seine Dividendenpolitik attraktiv. Bob Sprowls, Präsident und CEO, hob bei der Jahresbilanz für 2024 die starken des Unternehmens hervor, wobei der bereinigte Gewinn pro Aktie im Vergleich zum Vorjahr um 0,32 US-Dollar gestiegen ist. "Wir sind sehr stolz auf unsere langjährige Erfolgsbilanz bei der Schaffung von Werten für unsere Aktionäre", sagte Sprowls.
Das Unternehmen wirtschaftet profitabel und erzielte 2024 eine Eigenkapitalrendite von 14,1 Prozent. Der Branchendurchschnitt liegt aktuell bei 10,8 Prozent. Zu den wichtigsten Faktoren gehörten Tariferhöhungen sowohl bei den Wasser- als auch bei den Stromversorger-Töchtern, die Neuverträge mit zwei Militärstützpunkten und erfolgreiche Preisanpassungen im Bereich der Vertragsdienstleistungen.
Welche Gefahren bestehen?
Trotz einer langfristigen Outperformance im Vergleich zum S&P 500 und einer beeindruckenden Dividendenhistorie bleibt der Markt für ASW-Aktien von Unsicherheiten bezüglich der globalen Wirtschaft und der Zinsentwicklung nicht verschont. Die jüngsten Turbulenzen aufgrund von Inflationssorgen haben viele Sektoren, insbesondere die Versorgungsunternehmen, hart getroffen. Doch die robuste Finanzstruktur von ASW und die konservative Schuldensituation, mit einem Schulden-zu-Kapital-Verhältnis im niedrigen 40-Prozent-Bereich, bieten eine solide Grundlage, um durch potenziell stürmische Zeiten zu navigieren.
Die Entscheidung für ASW als Dividendenaktie sollte jedoch nicht leichtfertig getroffen werden. Das Unternehmen operiert hauptsächlich in Kalifornien, einem Markt, der sowohl durch seine regulatorische Umgebung als auch durch natürliche Risiken wie Waldbrände und Erdbeben herausfordernd ist. Solche Risiken könnten die Betriebskosten erhöhen und die finanzielle Stabilität beeinträchtigen.
Fazit
Für sicherheitsbewusste passive Investoren, die eine zuverlässige und beständige Quelle für Dividenden suchen, stellt American States Water eine interessante Option dar. Das Unternehmen hat nicht nur eine beeindruckende Geschichte von kontinuierlichen Dividendenerhöhungen über sieben Jahrzehnte hinweg, sondern übertrifft mit dieser Leistung sogar den S&P 500 hinsichtlich der langfristigen Rendite.
Dies spiegelt die verlässliche finanzielle Stärke und solide Unternehmensführung von ASW wider, die es ihm ermöglichen, selbst in volatilen Marktphasen eine stabile Rendite zu erzielen. Zudem unterstützen die regulierten Märkte, in denen das Unternehmen tätig ist, eine vorhersehbare und stabile Cashflow-Generierung, was die Basis für regelmäßige und zuverlässige Ausschüttungen an die Aktionäre bildet.
Passives Einkommen
Aktuell schüttet American States Water pro Jahr 1,862 US-Dollar pro Aktie aus, der Kurs beträgt 75,44 US-Dollar. Wer mit der ASW-Aktie auf ein passives Einkommen von 12.000 Euro (aktuell 13.050 US-Dollar) kommen will, benötigt dafür etwa 7.010 Titel des Unternehmens. Diese kosten gemessen am Schlusskurs von Freitag rund 528.800 US-Dollar (486.000 Euro). (Jeweils ohne Berücksichtigung von Kapitalertragssteuern und anderer Abgaben wie Transaktionskosten.)
Zum Vergleich: Beim Haushaltsgerätehersteller Whirlpool, der eine dreimal so hohe Dividendenrendite wie der Branchendurchschnitt bietet, waren es lediglich 155.600 Euro. Das kommt allerdings auch mit einer deutlich größeren Unsicherheit und Volatilität daher. Und Whirlpool hat die Ausschüttungen die letzten Jahre nicht angehoben. Bei den Dividendenkönigen hingegen bewegt sich ASW mit seiner Rendite im oberen Mittelfeld: Bei Procter & Gamble (siehe hier) liegt sie aktuell bei 2,4 Prozent, bei Illinois Tool Works (hier im Radar) bei 2,39 Prozent und bei Johnson & Johnson (Link hier) bei 3,0 Prozent.
Übersicht zur Dividende von American States Water*
Marktkapitalisierung: 2,85 Milliarden US-Dollar
Dividende erhöht: 60 Jahre in Folge
Dividende nicht reduziert: 36 Jahre in Folge
Dividende kontinuierlich ausgeschüttet: 95 Jahre in Folge
Durchschnittliche Erhöhung der Dividende in 10 Jahren: 8,0% p.a.
Zeitplan
06.02.2025: Dividendenankündigung
18.02.2025: Ex-Tag/Record Date
03.03.2025: Dividendenzahlung
* Quelle: American States Water, wallstreetONLINE.
Kalenderjahr |
Dividendenrendite in %** |
Dividende in US-Dollar |
---|---|---|
2027e | 2,93e | 2,21e*** |
2026e | 2,73e | 2,06e*** |
2025e | 2,56e | 1,93e*** |
2024 | 2,30 | 1,791 |
2023 | 2,06 | 1,66 |
2022 | 1,65 | 1,53 |
2021 | 1,35 | 1,40 |
2020 | 1,61 | 1,28 |
2019 | 1,34 | 1,16 |
2018 | 1,58 | 1,06 |
2017 | 1,72 | 0,99 |
* Quellen: American States Water, FactSet, wallstreetONLINE.
** Zur Errechnung der zurückliegenden Dividendenrendite wurde der Schlusskurs am Tag der Hauptversammlung des jeweiligen Jahres genommen, beziehungsweise bei den Prognosen der aktuelle Kurs.
*** Zur Errechnung der Dividendenprognosen wurde das Minimum der Unternehmensstrategie mit 7% jährlichem Zuwachs genommen.
Die optimale Dividendenstrategie
Eine optimale langfristige Dividendenstrategie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem individuellen Risikoprofil, den Anlagezielen und der finanziellen Situation. Hier sind jedoch einige allgemeine Prinzipien, die empfohlen werden können:
Diversifikation: Investieren Sie in eine breite Palette von Unternehmen und Sektoren, um das Risiko zu streuen. Diversifikation kann helfen, das Portfoliorisiko zu mindern, da nicht alle Sektoren gleichzeitig von Marktschwankungen betroffen sind.
Qualitätsaktien wählen: Achten Sie auf Unternehmen mit einer starken Bilanz, stabilen Cashflows und einer Geschichte von zuverlässigen und wachsenden Ausschüttungen. Solche Unternehmen sind oft besser positioniert, um auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Dividenden zu zahlen.
Reinvestition von Dividenden: Das Reinvestieren von Dividenden kann das Wachstum des Portfolios beschleunigen. Durch den Zinseszinseffekt können reinvestierte Dividenden über die Zeit einen signifikanten Beitrag zum Gesamtertrag des Portfolios leisten.
Langfristige Perspektive: Dividendenstrategien sind oft langfristig ausgerichtet. Marktschwankungen sollten daher nicht zu überstürzten Entscheidungen führen. Geduld und Beständigkeit sind Schlüssel zum Erfolg.
Steuereffizienz berücksichtigen: Die steuerliche Behandlung von Dividenden kann je nach Land und individueller Situation variieren. Es ist wichtig, Steuereffekte in die Strategie einzubeziehen.
Überwachung und Anpassung des Portfolios: Portfolios sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden, um sicherzustellen, dass es weiterhin den eigenen Anlagezielen entspricht und gut diversifiziert bleibt.
Bewertung: Achten Sie auf die Bewertung der Aktien. Hohe Dividendenrenditen sind nicht immer ein gutes Zeichen; sie können auch ein Hinweis auf Probleme im Unternehmen sein.
Verwendung von Dividendenfonds, -ETFs: Für Anleger, die nicht direkt einzelne Aktien auswählen möchten, können Dividendenfonds eine praktikable Alternative sein, da sie eine gute Möglichkeit zur Diversifikation bieten.
Fazit:
Dividendeninvestitionen können eine großartige Möglichkeit sein, ein passives Einkommen aufzubauen. Indem Sie sich auf Unternehmen mit stabiler Dividendenhistorie konzentrieren, können Sie Ihr Portfolio schrittweise ausbauen. Dabei ist natürlich immer zu beachten, dass Investitionen in Dividendenaktien – wie alle Investitionen – mit Risiken verbunden sind.
Weitere interessante Dividenden-Aktien befinden sich übrigens auch in der Dividenden-Watchlist unseres Börsenexperten Markus Weingran, dessen Börsenlounge sich täglich mit aktuellen Marktentwicklungen, Investitionstipps und Finanzthemen befasst.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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