CFO spricht Klartext
Siemens Healthineers auf dem Prüfstand - Synergien nicht groß genug?
Siemens stellt die Weichen für seine Zukunft als Tech-Konzern. Die Mehrheitsbeteiligung an der Medizintechniktochter Siemens Healthineers könnte verkauft werden.
- Siemens prüft Verkauf der Mehrheit an Healthineers.
- Entscheidung bis Ende 2025 über Beteiligung geplant.
- Fokus auf Digitalisierung, Ziel: 20-25% digitaler Umsatz.
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Wie Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas dem Handelsblatt erklärte, soll bis Ende 2025 eine Entscheidung fallen, ob Siemens weiterhin Mehrheitseigner bleibt. "Wir bewerten die ökonomischen Möglichkeiten für die Siemens AG im Gesundheitswesen", sagte Thomas und betonte, dass die Ergebnisse bis zum Kapitalmarkttag präsentiert würden.
"Es ist wie im wirklichen Leben: Auch wir versuchen, unsere Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen. Wenn sie diese dann haben, entlassen wir sie in ihre Unabhängigkeit", so der CFO im Interview.
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Aktuell hält Siemens noch rund 75 Prozent an der 2018 ausgegliederten Tochter. Im Zuge der Übernahme des US-Softwarespezialisten Altair könnte dieser Anteil auf etwa 70 Prozent sinken. Zwar gebe es Synergien mit Healthineers, so Thomas gegenüber dem Handelsblatt. "Aber sind sie groß genug, um 45 Milliarden Euro Kapitalallokation zu rechtfertigen? Natürlich nicht. Im Augenblick ist das für uns eine Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile zu nutzen. Alles andere werden wir evaluieren."
Auch Großinvestoren sprechen sich für eine vollständige Trennung von der Medizintechniksparte aus, die vor allem für MRT-Geräte und Laborsysteme bekannt ist. Während die Zukunft von Healthineers unsicher bleibt, setzt Siemens verstärkt auf die Digitalisierung.
Thomas betonte, dass der Anteil der digitalen Geschäftsbereiche durch organisches Wachstum und Übernahmen deutlich steigen soll: "Wir streben 20 bis 25 Prozent an. Das würde uns aus Sicht der Investoren wie einen Digitalkonzern positionieren." Aktuell liegt der Anteil bei zwölf Prozent.
Im Gegensatz dazu sei das Bahntechnikgeschäft für Siemens unantastbar. "Das Geschäft ist bei uns gut aufgehoben. Ich sehe keinerlei Notwendigkeit, uns davon zu trennen", so Thomas im Handelsblatt. Vor wenigen Wochen hatte Siemens angekündigt, den Software-Spezialisten Altair für rund 10 Milliarden US-Dollar zu übernehmen.
Die Aktie von Siemens Healthineers gibt am Montag knapp 1,5 Prozent nach.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion

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