20 Milliarden Euro
Rheinmetall dank Leonardo-Kooperation vor größtem Auftrag in der Geschichte
Rheinmetall und Leonardo dürften sich mit ihrem neu gebildeten Joint Venture einen Rüstungsauftrag in Milliardenhöhe sichern. Es ist bereits der dritte Großauftrag in wenigen Wochen.
- Rheinmetall und Leonardo bilden Joint Venture für Milliardenauftrag.
- Produktion von Kampfpanzern für italienische Armee im Wert von 20 Mrd. Euro.
- Aktie von Rheinmetall steigt, Analysten sehen weiteres Kurspotenzial.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Die deutsche Rheinmetall AG und der italienische Rüstungskonzern Leonardo sind eine Kooperation zur Produktion modernster Kampfpanzer und Schützenpanzer eingegangen, die sich den größten Auftrag in der Geschichte von Rheinmetall sichern dürfte. Dieses Joint Venture, das seinen Sitz in Italien haben wird, soll Kampffahrzeuge für die italienische Armee im Wert von rund 20 Milliarden Euro entwickeln und liefern.
Die Entscheidung für die Kooperation fiel nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen Leonardo und dem französisch-deutschen Konsortium KNDS. Italien plant, mindestens 350 Lynx-Schützenpanzer und über 200 Panther-Kampfpanzer zu erwerben, was die Landstreitkräfte des Landes modernisieren soll. Die Produktion und die damit verbundenen Tests sowie logistischen Unterstützungen werden überwiegend in Italien durchgeführt, was 60 Prozent der Arbeitsleistung entspricht.
Die italienische Regierung muss diesen Großauftrag noch final genehmigen, was die letzte Hürde vor der offiziellen Auftragserteilung darstellt. Die politischen und industriellen Synergien zwischen Rheinmetall und Leonardo bieten eine einmalige Gelegenheit zur Entwicklung von Spitzentechnologien im Bereich der Kampffahrzeuge, erklärten die CEOs der beiden Unternehmen in einer Stellungnahme. Roberto Cingolani, der CEO von Leonardo, betonte die Bedeutung dieser Partnerschaft für die Schaffung eines europäischen Verteidigungsraums.
Die Aktie von Rheinmetall, die seit Anfang des Jahres mehr als 72 Prozent hochgeschnellt ist, tendierte am Freitagvormittag seitwärts. Der Panzerauftrag aus Italien ist der dritte Milliardenauftrag für Rheinmetall innerhalb weniger Wochen. Erst vor wenigen Tagen war der größte Logistikauftrag für das Unternehmen von der Bundeswehr eingegangen. Analysten von Morgan Stanley sehen trotz der Rallye weiteres Kurspotenzial von aktuell 23 Prozent für die Aktie.
Armin Papperger, CEO von Rheinmetall, äußerte sich optimistisch über das Marktpotenzial der Kooperation, die auf ein europäisches Marktvolumen allein für Fahrzeuge von über 50 Milliarden Euro abziele.
Diese Partnerschaft könnte den Weg für weitere Konsolidierungen im europäischen Verteidigungssektor ebnen, insbesondere vor dem Hintergrund des erhöhten Verteidigungsbudgets in Europa als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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