Kleiner Jahresbericht der Berliner Feuerwehr / Erstaunlich, was man für 25 Cent am Tag bekommt ... oder eher verlangt! (FOTO)
Berlin (ots) - Die heutige Vorstellung des Jahresberichts der Berliner Feuerwehr
ist ein Beleg für Teilerfolge der letzten 18 Monate in der Umgestaltung des
Rettungsdienstes. Doch es gibt auch Red Flags. Die Notfallrettung ist in seinem
Versorgungsverständnis auf dem richtigen Weg, dennoch fehlt es an Personal .
Sanierungsstau und Ähnliches treten angesichts dieser Brocken eher in den
Hintergrund.
Zu Beginn findet Innensenatorin Iris Spranger deutliche Worte: "Gut 514.000
Einsätze übers Jahr, davon 90 % dem Rettungsdienst zuzuordnen, das macht
deutlich, wie hoch der Rettungsdienst belastet wurde. Dabei sind die
Bagatellfälle konstant hoch, vielfach wird die Notfallrettung für Situationen in
Anspruch genommen, die alles andere als Notfälle sind"
ist ein Beleg für Teilerfolge der letzten 18 Monate in der Umgestaltung des
Rettungsdienstes. Doch es gibt auch Red Flags. Die Notfallrettung ist in seinem
Versorgungsverständnis auf dem richtigen Weg, dennoch fehlt es an Personal .
Sanierungsstau und Ähnliches treten angesichts dieser Brocken eher in den
Hintergrund.
Zu Beginn findet Innensenatorin Iris Spranger deutliche Worte: "Gut 514.000
Einsätze übers Jahr, davon 90 % dem Rettungsdienst zuzuordnen, das macht
deutlich, wie hoch der Rettungsdienst belastet wurde. Dabei sind die
Bagatellfälle konstant hoch, vielfach wird die Notfallrettung für Situationen in
Anspruch genommen, die alles andere als Notfälle sind"
Senatorin Spranger stellt die Notwendigkeit der Institutionalisierung des
sogenannten RTW-B noch einmal klar . Die abweichende Besetzung von
Rettungsmitteln im Kontext einer durchdachten Verwendung ist mit der dritten
Änderung des RDG zurecht verstetigt. Ganz ohne Qualitätsverlust.
"Man arbeitet in der standardisierten Notrufabfrage mit Wahrscheinlichkeiten.
Hilfesuchende beschreiben nicht immer das, was Rettungskräfte tatsächlich dann
vorfinden. Unser Ziel war es stets, einen bedarfsgerechten Rettungsdienst
einzuführen und anzuwenden. Wir sehen bei der Berliner Feuerwehr deutliche
Fortschritte in diesem Bereich, doch die Möglichkeiten der Codeanpassungen sind
endlich. Man wird sich auch zukünftig bei unklaren Schilderungen am Notruf die
Menschen erst mal anschauen müssen. Aber eben nicht ausschließlich mit dem hoch
qualifizierten Rettungsmittel, der mit Notfallsanitätern besetzt ist. Jene
brauchen wir, wenn es um Leben und Tod geht. Daher müssen wir weiter auf
abgestufte Systeme hinarbeiten", so Manuel Barth, Vizelandesvorsitzender der
DFeuG Berlin-Brandenburg.
Enttäuschend ist die fehlende Entwicklung der interdisziplinären Zusammenarbeit
. Zumindest können wir kaum Verbesserung wahrnehmen. Die Berliner Feuerwehr
zieht ein positives Fazit hinsichtlich der steigenden Patientenabgabe an die
Kassenärztliche Vereinigung. Diese Einschätzung können wir nicht teilen. Wenn
man nicht aufzeigt, wie viele Einsätze durch die KV über welche Wege zur
Berliner Feuerwehr zurückkommen, sind die Zahlen wenig aussagekräftig.
Weiterhin fehlen zusätzliche RTW aus der Bedarfsanerkennung, ob durch
Hilfsorganisationen oder freie Träger besetzt ist dabei unerheblich. Auch eine
Zusammenarbeit mit Akutpflegediensten oder eine simple Strategie, wie man mit
Anrufern umgeht, die einfach nur einen Rat wollen, ist jeweils nicht gegeben.
Wie wichtig eine Laufbahnentwicklung im Bereich des Rettungsdienstes ist, zeigt
die Verteilung der Azubis in den Zugangswegen. Über 40 Prozent derer, die in
Ausbildung sind, haben keine unmittelbare Perspektive, sich über den
Praxisanleiter hinaus monetär und inhaltlich im Rettungsdienst zu entwickeln.
Damit riskiert man die Abwanderung von Personal hin zu Arbeitgebern, die das
bieten.
Fun Fact des heutigen Termins war ein kleiner Dreisatz. Wie "teuer" ist die
Rundumversorgung durch die Berliner Feuerwehr für jeden Einwohner pro Tag: 25
Cent. Auskömmlich ist das schon lange nicht. Dafür bekommen Sie "im echten
Leben" weder ein Auto noch ein Lastenrad versichert.
Pressekontakt:
Manuel Barth
Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft
Pressesprecher Bund
Tel.: 030 86 33 55 67
Mobil.: 0173 203 5 201
Mail: mailto:M.Barth@dfeug.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/173214/5776702
OTS: Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG)
sogenannten RTW-B noch einmal klar . Die abweichende Besetzung von
Rettungsmitteln im Kontext einer durchdachten Verwendung ist mit der dritten
Änderung des RDG zurecht verstetigt. Ganz ohne Qualitätsverlust.
"Man arbeitet in der standardisierten Notrufabfrage mit Wahrscheinlichkeiten.
Hilfesuchende beschreiben nicht immer das, was Rettungskräfte tatsächlich dann
vorfinden. Unser Ziel war es stets, einen bedarfsgerechten Rettungsdienst
einzuführen und anzuwenden. Wir sehen bei der Berliner Feuerwehr deutliche
Fortschritte in diesem Bereich, doch die Möglichkeiten der Codeanpassungen sind
endlich. Man wird sich auch zukünftig bei unklaren Schilderungen am Notruf die
Menschen erst mal anschauen müssen. Aber eben nicht ausschließlich mit dem hoch
qualifizierten Rettungsmittel, der mit Notfallsanitätern besetzt ist. Jene
brauchen wir, wenn es um Leben und Tod geht. Daher müssen wir weiter auf
abgestufte Systeme hinarbeiten", so Manuel Barth, Vizelandesvorsitzender der
DFeuG Berlin-Brandenburg.
Enttäuschend ist die fehlende Entwicklung der interdisziplinären Zusammenarbeit
. Zumindest können wir kaum Verbesserung wahrnehmen. Die Berliner Feuerwehr
zieht ein positives Fazit hinsichtlich der steigenden Patientenabgabe an die
Kassenärztliche Vereinigung. Diese Einschätzung können wir nicht teilen. Wenn
man nicht aufzeigt, wie viele Einsätze durch die KV über welche Wege zur
Berliner Feuerwehr zurückkommen, sind die Zahlen wenig aussagekräftig.
Weiterhin fehlen zusätzliche RTW aus der Bedarfsanerkennung, ob durch
Hilfsorganisationen oder freie Träger besetzt ist dabei unerheblich. Auch eine
Zusammenarbeit mit Akutpflegediensten oder eine simple Strategie, wie man mit
Anrufern umgeht, die einfach nur einen Rat wollen, ist jeweils nicht gegeben.
Wie wichtig eine Laufbahnentwicklung im Bereich des Rettungsdienstes ist, zeigt
die Verteilung der Azubis in den Zugangswegen. Über 40 Prozent derer, die in
Ausbildung sind, haben keine unmittelbare Perspektive, sich über den
Praxisanleiter hinaus monetär und inhaltlich im Rettungsdienst zu entwickeln.
Damit riskiert man die Abwanderung von Personal hin zu Arbeitgebern, die das
bieten.
Fun Fact des heutigen Termins war ein kleiner Dreisatz. Wie "teuer" ist die
Rundumversorgung durch die Berliner Feuerwehr für jeden Einwohner pro Tag: 25
Cent. Auskömmlich ist das schon lange nicht. Dafür bekommen Sie "im echten
Leben" weder ein Auto noch ein Lastenrad versichert.
Pressekontakt:
Manuel Barth
Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft
Pressesprecher Bund
Tel.: 030 86 33 55 67
Mobil.: 0173 203 5 201
Mail: mailto:M.Barth@dfeug.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/173214/5776702
OTS: Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG)