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    „Fußnote“  101  0 Kommentare „Tamensi movetur!“


    Ein Blick auf den KMU-Anleihemarkt von Markus Knoss, BankM AG:

    Immer wieder stand der Markt für KMU-Anleihen in der Vergangenheit in der Kritik. Auch wir mussten in unseren Kolumnen schonmal ein Quantum Trost spenden. Umso erfreulicher die aktuelle Entwicklung. Dabei kommen mehrere Faktoren zusammen.

    „Und sie bewegt sich doch.“ So soll es Galileo Galilei der Legende nach beim Auszug des Inquisitionsgerichts leise von sich gegeben haben, nachdem er dem kopernikanischen Weltbild öffentlich abschwören musste. Zugegeben, um ein Inquisitionsgericht handelt es sich bei der immer wieder aufkeimenden Kritik am Mittelstandskapitalmarkt nicht. Deshalb müssen wir hier auch nichts widerrufen, sondern dürfen uns offen darüber freuen, dass der KMU-Markt aktuell wieder einmal neu aufblüht.

    Das gesamte Bondsegment präsentierte sich im April erfreulich robust. National wie international gab es eine Vielzahl an Neuemissionen von Unternehmensanleihen, Staatsanleihen und anderen festverzinslichen Wertpapieren. Die Emittenten nutzten das sich aufhellende Stimmungsbild der Investoren, um frisches Kapital aufzunehmen und ihre Liquidität zu stärken. Hervorstechend war weiterhin die hohe Nachfrage nach grünen Anleihen und nachhaltigen Finanzierungsprodukten. Dies steht im Einklang mit der Nachfrage der Investoren, die immer häufiger nach persönlich und ethisch vertretbaren Investitionsmöglichkeiten suchen.

    Raus aus Fonds, rein in Einzelinvestments

    Besonders auffällig ist hierbei, dass seit Ende 2023 direkte Anlageformen (Single Investments) wieder präferiert werden. Mittelabflüsse im hohen Milliarden-Bereich aus dem Fondssegment sprechen eine deutliche Sprache. Gemäß einer Berechnung von Morningstar zogen allein im vierten Quartal 2023 Anlegerinnen und Anleger 26,7 Milliarden Euro aus Artikel-8-Fonds (sogenannte ESG Fonds „hellgrün“) ab. Das sind die größten Quartalsabflüsse seit Beginn der Erhebungen. Auch Artikel-9-Fonds (sogenannte Impact Fonds „dunkelgrün“) mussten erstmals überhaupt Einbußen hinnehmen. Auf 4,7 Milliarden Euro summierten sich hier die Mittelabflüsse.

    Die Gründe liegen unter anderem in den Debatten um Greenwashing, die die Anleger verunsichern und die Nachfrage nach Artikel-8 und Artikel-9-Produkten belasten. Auch Abwertungen von Artikel-9-Emittenten und Unklarheiten bei den SFDR-Regularien (Sustainable Finance Disclosure Regulation) und deren Auslegung spielen eine gewichtige Rolle. Gleichzeitig kletterte der Marktanteil grüner Investments in der EU nach Angaben von Morningstar auf fast 60 Prozent. Der Trend zur nachhaltigen Geldanlage bleibt also intakt, mit aktuellen Vorteilen für Einzelinvestitionen.

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    Anleihen Finder
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