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    ROUNDUP 2  105  0 Kommentare Kommunalwahl in England: Konservative könnten Hunderte Sitze

    Für Sie zusammengefasst
    • Konservative Partei in England könnte Hunderte Mandate verlieren
    • Umfrage: Tories liegen deutlich hinter Labour
    • Kommunalwahlen als Stimmungstest für nächste Parlamentswahl

    (neu: mehr Details und Hintergrund)

    LONDON (dpa-AFX) - Großbritanniens konservative Regierungspartei könnte bei den Kommunalwalen in England Hunderte Mandate in Gemeinderäten verlieren. Millionen Menschen waren am Donnerstag dazu aufgerufen, ihren Stimmen abzugeben. Die Wahl gilt auch als Stimmungstest für die nächste Parlamentswahl, die spätestens im Januar 2025 stattfinden muss. Premierminister Rishi Sunak liegt dort in Umfragen mit seinen Tories deutlich hinter der Oppositionspartei Labour zurück.

    Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge käme Sunaks Konservative Partei derzeit noch auf 18 Prozent der Stimmen, wenn jetzt bereits Parlamentswahlen wären. Das seien noch einmal zwei Prozentpunkte weniger als im April, meldete die britische Nachrichtenagentur PA. Labour liege bei 44 Prozent.

    Für die Tories sei das Umfrageergebnis noch schlechter als unter Premierministerin Liz Truss. Truss hatte mit ihrer Wirtschaftspolitik Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst und war nach nur 49 Tagen im Amt zurückgetreten. Sunak ist ihr Nachfolger und seit etwa anderthalb Jahren im Amt. Er hat Parlamentswahlen für das zweite Halbjahr in Aussicht gestellt. Der Wahltermin wird kurzfristiger festgelegt als in Deutschland.

    Londoner stimmen über Bürgermeister ab

    Am Donnerstag fanden nun Kommunalwahlen statt. Gewählt wurde in rund einem Drittel der gut 300 englischen Gemeinden ("councils"). Große Aufmerksamkeit lag auf den Bürgermeisterwahlen in London sowie in zehn Metropolregionen. In der Hauptstadt galt Amtsinhaber Sadiq Khan von der sozialdemokratischen Labour-Partei ebenso als Favorit wie seine Parteikollegen in den Regionen Manchester und Liverpool.

    In der neu gebildeten Region York and North Yorkshire in Nordengland, in der auch der Wahlkreis von Premier Sunak liegt, führte ebenfalls ein Labour-Politiker in den Umfragen. Die Konservativen konnten aber hoffen, die Rathäuser der mittelenglischen Region West Midlands sowie von Tees Valley im Nordosten zu verteidigen.

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    Gewählt wurden außerdem mehr als 2500 Gemeinderäte, die 25 Mitglieder der Londoner Stadtversammlung sowie 37 sogenannte Police and Crime Commissioner in England und Wales, ein politisches Amt für die Aufsicht über die örtliche Polizeibehörde. Während die meisten Gemeinden ihre Resultate spätestens im Laufe des Freitags verkünden wollten, wird mit dem Ergebnis der Londoner Bürgermeisterwahl erst an diesem Samstag gerechnet. Khan kam mit einem Hund zum Wählen - unter dem Schlagwort #DogsAtPollingStations posteten mehrere Menschen Bilder ihrer Tiere an Wahllokalen.

    Finanznot, Schlaglöcher, Abwasser

    Als wichtige Themen der Kommunalwahl galten unter anderem die schwierige Finanzlage der Kommunen, Schlaglöcher auf Straßen und ins Meer und in Flüsse abgeleitete Abwässer. Einer Analyse der Denkfabrik Local Government Information Unit zufolge reagieren etliche Gemeinderäte mit höheren Steuern und Gebühren sowie geringeren sozialen Leistungen auf den drohenden finanziellen Ruin. Die Millionenstadt Birmingham hatte im September alle nicht elementaren Ausgaben gestoppt, um grundlegende Aufgaben noch erfüllen zu können.

    Politische Kommentatoren betonten, Kommunalwahlen seien nicht eins zu eins mit nationalen Parlamentswahlen vergleichbar. Zum einen seien die Themen mitunter andere, zum anderen sei zum Beispiel nicht in Schottland gewählt worden. Die Kommunalwahl könne aber ein Indiz zur Stimmung im Land geben. Im Gegensatz zur Parlamentswahl durften auch Bürgerinnen und Bürger aus der EU mit Wohnsitz in England teilnehmen.

    Wahlberechtigt waren schätzungsweise 44 Millionen der insgesamt 57 Millionen Einwohner Englands. Labour-Chef Keir Starmer warb damit, eine Stimme für seine Partei bei den Kommunalwahlen sei ein erster Schritt in Richtung einer Regierung, die "das Chaos" stoppe und Großbritannien seine Zukunft zurückgebe. Premier Sunak dagegen machte vor der Abstimmung erneut auf seine schärfere Migrationspolitik und die Senkung von Sozialversicherungsabgaben aufmerksam./bvi/DP/jha





    dpa-AFX
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