China-Trouble für Luxusmarken
Wie steht es um LVMH, Prada, Hermès, Burberry und Richemont vor den Earnings?
Aufgrund rückläufiger Umsätze, besonders in China, und dem Echo der starken Vorjahresverkäufe, die von der Aufhebung der COVID-Beschränkungen angetrieben wurden, stehen Luxus-Aktien vor einem schwierigen Quartal.
- Luxus-Aktien vor schwierigem Quartal durch rückläufige Umsätze in China.
- Kering warnt vor starkem Umsatzrückgang in Asien, Druck auf den Sektor.
- Analysten sehen Herausforderungen im Luxussegment, Optimismus für einige Marken.
- Report: Goldpreis nicht zu stoppen

LVMH eröffnet die Berichtssaison am 16. April, dicht gefolgt von Kering, Prada, Hermès, Burberry und Richemont. Kerings vorzeitige Umsatzwarnung, die einen stärkeren Rückgang als erwartet ankündigte – insbesondere bei Gucci in Asien –, hat den Sektor bereits unter Druck gesetzt und Bedenken hinsichtlich der Leistung anderer Luxusmarken in China aufgeworfen.
Olivier Abtan von AlixPartners und Analysten von HSBC und Barclays deuten Reuters zufolge auf anhaltende Herausforderungen hin, von gesunkenen Ausgaben chinesischer Touristen bis hin zu einem weltweit verlangsamten Wachstum im Luxussegment. Mit steigenden Lebenshaltungskosten werden Luxuskäufer wählerischer, was die Kluft zwischen Top-Marken und jenen in Umbruchphasen, wie Burberry, weiter vergrößere. Während einige Marken wie Louis Vuitton, Chanel und Hermès dank ihrer wohlhabenderen Kundschaft stabiler scheinen, ringen andere mit der Anpassung.
Trotz der Hindernisse bleibt laut Reuters ein gewisser Optimismus für Marken mit starker Anziehungskraft bei jüngeren Konsumenten, etwa Pradas Miu Miu. Prognosen für das erste Quartal variieren stark, von stagnierenden Umsätzen bei LVMH bis zu erwartetem Wachstum bei Hermès, wobei Analysten von UBS, Jefferies und JPMorgan unterschiedliche Erwartungen für den Luxusmarkt und seine führenden Akteure skizzieren.
Insgesamt zeigt sich für die Aktien von LVMH ein positives Analystenbild. Drei Viertel der Experten bewertet sie mit Buy oder Overweight. Das mittlere Kursziel liegt bei circa 885 Euro laut FactSet, was einem Aufwärtspotenzial von etwa 10 Prozent entspricht. Das für das laufende Jahr prognostizierte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei knapp 25, das KGV für das kommende bei 22,6.
Trotz erwarteter höherer Umsätze im Vergleich zum Vorjahr hält sich mehr als die Hälfte der Analysten zurück bei der Hermès-Aktie. 13 von 22 Analysten bewerten sie mit Hold laut FactSet. Das geschätzte KGV für das Jahr 2024 beträgt 53 und ist damit mehr als doppelt so hoch wie das des Konkurrenten LVMH.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte