Kräftige Kursgewinne
Enphase Energy, First Solar & SolarEdge: Erholungsrallye geht weiter!
Solar-Aktien erwischen zum Start in die neue Handelswoche einen guten Auftakt und legen am Montag kräftig zu. In Abwesenheit von Nachrichten dürfte der anhaltende Rebound vor allem eine technische Gegenreaktion sein.
- Solar-Aktien legen kräftig zu
- Technische Gegenreaktion
- Erholungsrallye ohne Neuigkeiten
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Noch hat sich zum Start in die neue Handelswoche am US-Markt nicht allzu viel getan, die drei großen Indizes Dow Jones, Nasdaq 100 und S&P 500 notieren im frühen Handel kaum verändert. Ein großer Tagesgewinner zeichnet sich allerdings schon jetzt ab: Es sind ausgerechnet die in den vergangenen Monaten schwer abgestraften Solar-Aktien.
Erholungsrallye als technische Gegenreaktion
Neuigkeiten aus der Branche gibt es zum Wochenauftakt keine, auch die Anleiherenditen notieren wenig verändert – steigende Zinsen waren vor allem im vergangenen Jahr der Grund für die stark gesunkenen Aktienkurse: Die rasant angestiegenen Investitionskosten für Solaranlagen ließen die Nachfrage einbrechen.
Der Grund für die starken Kursgewinne am Montag dürfte daher vor allem technischer Natur sein. Aktien wie Enphase Energy, First Solar und SolarEdge waren zuletzt stark überverkauft und setzen aktuell zu einer Erholungsrallye an. Flankiert werden diese Erholungsrallyes mutmaßlich auch durch Short-Covering. Die Titel der Branche verzeichneten zuletzt relativ hohe Leerverkaufsquoten.









Einen möglichen Auslöser für den aktuellen Rebound gibt es mit den in der vergangenen Woche von Enphase Energy vorgelegten Quartalszahlen. Die sind zwar schlechter ausgefallen als erwartet, allerdings gab sich das Management zuversichtlich für eine Erholung des Marktes schon in diesem Jahr. Die Aktie legte daraufhin kräftig zu und nimmt diesen Schwung mit einem Plus von mehr als fünf Prozent mit in die neue Handelswoche.









Auch der Solarmodulhersteller First Solar setzt zum Rebound an und kann am Montag drei Prozent zulegen. Dadurch verringert sich das in der Aktie seit dem Jahreswechsel angefallene Minus auf unter zehn Prozent. Insgesamt hat sich First Solar im vergangenen Jahr sehr viel besser behaupten können, als viele andere Solar-Aktien: Der Grund ist einerseits das starke Engagement auf dem (inzwischen stark subventionierten) US-Markt sowie die wachsende geographische Diversifizierung, so ist First Solar beispielsweise auf dem rasant wachsenden indischen Markt aktiv.









Für SolarEdge fällt der Wochenauftakt mit einem Plus von über sechs Prozent ebenfalls sehr stark aus – allerdings gibt es hier auch die größten Verluste wettzumachen: Im Vergleich zum Vorjahr hat das Papier 72 Prozent an Wert eingebüßt. Angesichts der stark gesunkenen Nachfrage müssen es in den kommenden Monaten vor allem Stellenstreichungen richten. Ende Januar hatte SolarEdge die Entlassung von einem Sechstel aller weltweit aktiven Mitarbeitenden angekündigt.
Auch hierzulande profitieren Solarwerte von der in der Branche herrschenden Erholungsrallye. SMA Solar klettert am Montag knapp drei Prozent, während sich Meyer Burger, das operativ stark unter Druck steht, sogar um fast neun Prozent steigern kann.
Fazit: Rebound läuft, aber Vorsicht!
Solar-Aktien haussieren zum Wochenauftakt sowohl in den USA als auch hierzulande. Neuigkeiten gibt es bislang keine nennenswerten auch vom Anleihemarkt kommt kein Rückenwind. Als wahrscheinlichste Erklärung für die Erholungsrallye gilt daher eine technische Gegenreaktion sowie Short-Covering in vielen der mit hohen Leerverkaufsquoten handelnden Aktien.
Was die Nachhaltigkeit des Rebounds angeht, sollten Anleger vorsichtig sein. Wenngleich für 2024 eine erste Erholung des Marktes zu erwarten ist, dürfte dieser aufgrund der unverändert hohen Marktzinsen einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Titel der Branche dürften daher noch für lange Zeit mit einer überdurchschnittlich hohen Volatilität handeln – das bedeutet auch, dass die aktuelle Erholungsrallye schon bald wieder verkauft werden könnte.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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